Dürre
Schlechte Ernte in NRW: Ausgerechnet ein Produkt droht teuer zu werden
Trotz der aktuell anhaltenden Dürre in NRW feiern die Bauern die beste Ernte seit 2016. Doch in Richtung Herbst wachsen die Sorgenfalten.
Dortmund – Das heiße Wetter mit der dazugehörigen Dürre sorgt für zahlreiche Probleme. Auch die Landwirtschaft leidet und muss mit Herausforderungen kämpfen. Dennoch gibt es vonseiten des Landwirtschaftsministeriums in NRW positive Nachrichten über den Sommer 2022. Der Herbst jedoch könnte noch einmal schwierig werden.
Bundesland | NRW |
Ministerium | NRW-Landwirtschaftsministerium |
Thema | Ernte überraschend gut ausgefallen |
Ernte in NRW: Rekorde beim Getreide und große Sorgen bei Kartoffeln
Fakt ist, dass die Getreideernte im Jahr 2022 in NRW besser ausgefallen ist als noch im Jahr 2021. Man hat nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 3,93 Millionen Tonnen ernten können – elf Prozent mehr als noch 2021. Davon sind 2,15 Millionen Tonnen Weizen. Es sei die beste Weizenernte seit 2016.
Die Versorgung von Brot und Futtergetreide sei, wie Ministerin Silke Gorißen am Montag (22. August) bei der Präsentation der Ernte-Ergebnisse sagte, gesichert. Das Wetter bot die optimalen Bedingungen für Landwirte in NRW. Niederschläge im Februar und der warme März haben dazu geführt, dass das Getreide im Frühjahr ordentlich wachsen konnte (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Doch NRW muss trotz der guten Getreideernte im Herbst 2022 Herausforderungen meistern. Die Situation bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben ist schwierig. Der Grund ist der fehlende Regen. Die Auswirkungen lassen sich aktuell noch nicht beurteilen. Allerdings gibt es beispielsweise Maisfelder, die aufgrund der Hitze schon komplett verdorrt sind.
Ernte in NRW: Experte der Landwirtschaftskammer befürchtet Preisanstieg bei Kartoffeln
Auf eine RUHR24-Anfrage äußerte sich Johannes Klewitz von der Landwirtschaftskammer NRW für den Bereich Bergisches Land und Südwestfalen, wozu auch Dortmund gehört. Es gebe in jedem Fall Bereiche mit Totalschaden und einem kompletten Ernteausfall. Es gebe aber auch Felder, die einigermaßen gut durch die Dürre in NRW gekommen sind – bis jetzt.
Bei den Kartoffeln kann man schon jetzt von einer Ernte mit hohen Einbußen ausgehen. Das könne dann, so Klewitz, später auch der Konsument merken. Kartoffeln oder Produkte wie Pommes könnten teurer werden. Bei Zuckerrüben und Mais sei die genaue Berechnung aktuell noch schwierig.
Die Dürrejahre unterscheiden sich untereinander auch noch einmal. Während man im Jahr 2018 beispielsweise schon einen extrem trockenen Frühling hatte, war das Frühjahr 2022 sowohl warm als auch ausreichend feucht. In diesem Jahr spitzt sich die Lage besonders jetzt im August zu, da einfach der Regen fehlt.
Ernte in NRW: Gute Böden können einen Wassermangel während einer Dürre besser ab
Ein weiteres Problem sind die unterschiedlichen Böden. Beispielsweise befinden sich vom Dortmunder Flughafen in Richtung B1 und dann nach Osten Richtung Soest gute Böden. Die können, so Klewitz, die Trockenheit besser ab. Richtung Lippe (mehr Sandboden) und Ruhr (Kiesboden) im Ruhrgebiet sind die Ernteausfälle eklatanter.
Es müsse bald regnen, so Johannes Klewitz. Eine gute Nachricht jedoch gibt es noch einmal zur Getreideernte. Die aktuelle Dürre und Hitze hat keinerlei Auswirkungen auf das Jahr 2023 und den Ertrag. Erst im Herbst gehe man in die Saat, sodass zu diesem Zeitpunkt alles schon wieder ganz anders aussehen kann.
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