Übles Problem
NRW: 570 Tonnen Kot – Stadt im Ruhrgebiet greift zu ungewöhnlicher Maßnahme
Wo viele Menschen auf wenig Raum leben, gibt es häufig auch viele Hunde. Eine Stadt im Ruhrgebiet geht jetzt gegen ihren Kot vor.
Update, (23. Juni), 12 Uhr: NRW – Nachdem die Stadt Dorsten eine eigene Streife eingerichtet hat, um Hundekot auf Wegen und Wiesen zu kontrollieren, äußert sich auch die Stadt Dortmund. In Dortmund sei momentan keine eigene Streife geplant und auch nicht nötig. Das Ordnungsamt würde das momentan im Rahmen ihres normalen Berufsalltags kontrollieren.
Stadt: | Dorsten |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Bürgermeister: | Tobias Stockhoff |
Dortmund: Hundekot ist kein zu großes Problem in der Stadt – keine eigene Streife nötig
Auf Anfrage von RUHR24 bei der Stadt Dortmund hat sich ein Pressesprecher gemeldet. Er betont, dass auch in Dortmund die Halter für das Entfernen der Hundehaufen verantwortlich sind. Wer das nicht macht und erwischt wird, zahlt in Dortmund 75 Euro.
Auf die Frage hin, ob es in Dortmund besonders betroffene Orte gibt, äußert sich der Pressesprecher so: „Aktuell gibt es keine konkrete Beschwerdelage über Orte, die besonders betroffen sind. Bei Bekanntwerden von wiederholten Verstößen an einer bestimmten Örtlichkeit, führt das Ordnungsamt dort selbstverständlich verstärkte Kontrollen durch.“
NRW: Hundekot bleibt in Dorsten tausendfach liegen – hier ist das Problem am größten
Erstmeldung, (22. Juni), 20 Uhr: Spielplätze, Spazierwege oder Straßen werden häufig Tatort für ein unliebsames Problem: Viele Hundehalter lassen die Haufen ihrer Lieblinge einfach liegen. In Dorsten kommen auf etwa 76.383 Einwohner (2018) laut der NRW-Stadt mehr als 6.000 Hunde. Ihre Haufen bleiben tausendfach liegen. Laut t-online.de kämen dabei täglich 1.500 Kilogramm Kot zusammen, jährlich seien es rund 570 Tonnen. Das stinkt vielen Anwohnern, schreibt RUHR24.
Besonders schlimm sei das Hundeproblem laut der Stadt Dorsten entlang der Lippedeiche. Die beliebten Spazierwege werden von Menschen mit und ohne Hund gleich gern genutzt. Allerdings sind nicht alle Wege für Vierbeiner freigegeben. Der Lippeverband appelliert deshalb an Herrchen und Frauchen, nur Wege zu nutzen, die auch erlaubt sind und den Hundekot nicht liegenzulassen.
Dorsten: Wegen Hundekot dürfen Schafe nicht mehr an der Lippe weiden
Weil in letzter Zeit so viele Hundehalter den Kot einfach im Naturschutzgebiet liegen lassen haben, dürfen Schäfer ihre Tiere aktuell nicht an der Lippe weiden lassen. Die Tiere könnten an dem Hundekot erkranken. Daraus ergibt sich ein anderes Problem: Da das Gras aktuell nicht abgefressen wird, wächst es immer höher und bietet optimalen Lebensraum für Zecken. Aber nicht nur für Schafe kann der Hundekot gefährlich werden, sondern auch für andere Tiere und den Menschen.
NRW: Hundekot-Beutel sind in Dorsten Pflicht
Schon 2018 hat der Rat der Stadt Dorsten entschieden, dass Hundehalter immer einen Kotbeutel dabei haben müssen. Wer keinen dabei hat, muss dafür bezahlen. Um immer für Nachschub zu sorgen, bietet die Stadt Dorsten die Möglichkeit, eine Patenschaft für einen Beutelspender einzugehen. Wer Interesse hat, meldet sich bei der Stadt und bekommt kostenlose Beutel (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Hundekot-Streife startet in Dorsten und kontrolliert Halter
Da trotz aller Bemühungen das Hundekot-Problem in Dorsten nicht weniger wird, greift die Stadt jetzt zu härteren Maßnahmen. Ab Juni ist eine spezielle Hundekot-Streife im Einsatz. Das Ordnungsamt kontrolliert, ob die Halter Beutel dabei haben und ob Kot hinterlassen wird. In den ersten Wochen setzt die Stadt auf Aufklärung, später sind Bußgelder geplant.
So viel Bußgeld zahlen Hundehalter in Dorsten wenn sie erwischt werden
Ohne Kotbeutel: | 25 Euro |
Wiederholung oder Uneinsichtigkeit: | 200 Euro |
Hundekot auf Grünanlagen: | 100 Euro |
Gehwege und Spielplätze: | Mehr als 300 Euro möglich |
Hundekot auf Wegen und Spielplätzen - so gehen andere Städte gegen das Problem vor
Das Hundekot-Problem beschäftigt auch andere Städte. Denn, die Hundesteuer erlöst Hundehalter nicht von der Aufgabe, den Kot zu entsorgen. Tel Aviv in Israel zum Beispiel löst das Problem, in dem eine DNA-Probe von dem Hundehaufen genommen wird, mit welcher der Halter ausfindig gemacht werden kann. In Hamm hat sich ein Anwohner so sehr über Hundehaufen aufgeregt, dass er mit Giftködern droht, wie WA.de berichtet.
Rubriklistenbild: © fotototo/Imago