Über 39 Grad

Hitze-Rekord in NRW: Der heißeste Ort 2022 liegt im Ruhrgebiet

Der 19. Juli war geprägt von Hitze und Feuer. Die bislang höchste Temperatur im Jahr 2022 wurde im Ruhrgebiet gemessen. Die Stadt hält einen weiteren Rekord.

Dortmund – Der Schweiß rinnt, jede Bewegung fällt schwer. Es ist der bislang heißeste Tag des Jahres in NRW. Eine Stadt im Ruhrgebiet kratzte am Dienstag (19. Juli) sogar an einem alten Hitze-Rekord, den sie einst selbst aufstellte, berichtet RUHR24.

BehördeDeutscher Wetterdienst
HauptsitzOffenbach am Main
Gründung1952

Hitze in NRW: Experten warnen vor extremen Temperaturen vor allem in drei Bundesländern

Schon im Vorfeld schlugen Experten angesichts des Extremwetters Alarm. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte sogar vor vielen Hitze-Toten in Deutschland. Zwar ist ganz Deutschland von der extremen Hitze betroffen, doch das Augenmerk liegt vor allem auf drei Bundesländern.

„Der Hitze-Schwerpunkt liegt im Bereich vom Saarland über Rheinland-Pfalz bis nach Nordrhein-Westfalen, dabei sind vor allem tiefe Lagen am Rhein und Ballungsräume wie das Ruhrgebiet prädestiniert“, erklärte die Meteorologin Sabine Krüger vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Und das zeigt sich an den Temperaturen.

Hitze-Rekord aus NRW: Stadt im Ruhrgebiet stellt für das Jahr 2022 den Temperatur-Rekord auf

Bereits 2019 wurde im Ruhrgebiet der Hitze-Rekord mit 41,2 Grad gemessen. Und wieder ist es die NRW-Stadt Duisburg, die die höchsten Temperaturen verzeichnet. Mit 39,3 Grad mussten sich die Menschen dort am Dienstag herumschlagen. Dortmund verzeichnete laut Kachelmann Wetter 38 Grad, Essen schwitzte bei 36,6 Grad. In Köln zeigte das Thermometer in der Spitze 37,8 Grad an.

StadtTemperatur (19. Juli; °C)
Duisburg39,3
Köln37,8
Dortmund38,0
Essen36,6

Zwar wurde der Hitze-Rekord von 2019 nicht geknackt – dafür war es aber bis jetzt der heißeste Tag des Jahres. Die DWD-Station in Duisburg verzeichnete 39,3 Grad und schlug somit den bisherigen Hitze-Rekord im Jahr 2022. Den stellte Cottbus im Juni mit 39,2 Grad auf.

Gerade ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen und Kinder sind durch diese Gluthitze gefährdet. Sie sollten sich, wenn möglich, im Schatten aufhalten, ausreichend Wasser trinken und Anstrengungen vermeiden. Denn im schlimmsten Falle drohen ein Sonnenstich oder Hitzschlag.

Wetter in NRW: Hitze wird zur ernsten Gefahr – Feuerwehr kämpft gegen Feuer

Dass die extreme Hitze nicht nur zum Eisessen und Freibadbesuch einlädt, sondern gefährliche Konsequenzen mit sich zieht, zeigen auch diverse Wald- und Feldbrände in NRW. Wegen der ausgetrockneten Böden bestand am Dienstag höchste Waldbrandgefahr. In NRW setzten die Experten den Gefahren-Index stellenweise auf die höchste Stufe 5 – gingen also von einer „sehr hohen“ Gefahr für Waldbrände aus.

So berichtet die Feuerwehr von einem Waldbrand in der Nähe von Sundern im Sauerland. Dort ist am Dienstag ein größerer Waldbrand ausgebrochen. Es brenne auf einer Fläche von mehr als 30.000 Quadratmetern. Das entspricht der Größe von vier Fußballfeldern.

Der sich ständig drehende Wind hat die Löscharbeiten beeinträchtigt und die Flammen im Mischwald immer wieder entzündet. Menschen seien allerdings nicht Gefahr (mehr News aus NRW bei RUHR24).

Hitze-Feuer in NRW: Feuerwehren bekämpfen Feld- und Waldbrände

Unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel oder offenes Feuer können bei extrem hohen Temperaturen zur echten Gefahr werden. Aber auch parkende Autos können Brände auslösen. Heiße Katalysatoren über leicht entflammbaren Untergrund können ein böses Ende nehmen.

Aus diesem Grund haben die Kölner Bezirksregierung und die Bezirksregierung Detmold Waldbrand-Überwachungsflüge organisiert. Aus der Luft sollten die Wälder um Köln und in Ostwestfalen-Lippe auf Brände kontrolliert werden. Auch für Mittwoch (20. Juli) sind solche Flüge geplant.

Die Erde am Rheinufer ist durch die Hitze aufgeplatzt.

Feldbrände sind bei dem trockenen Wetter ebenfalls nicht auszuschließen. In Mönchengladbach rückten die Kräfte aus, weil es auf einem abgeernteten Feld auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern brannte. Auch auf einem Feld in Brakel im Kreis Höxter konnten die Flammen am Montag (18. Juli) auf einem Feld gelöscht und ein Übergreifen auf ein angrenzendes Waldgebiet verhindert werden.

Wetter in NRW bringt Abkühlung – aber auch neue Gefahren

Die gute Nachricht: Die Hitze-Welle stellt sich als Hitze-Quickie heraus. Denn schon am Mittwoch sollen die Temperaturen abfallen und auch im Laufe der Woche immer angenehmer werden. Doch nach Temperaturen um die 40 Grad kommt die Abkühlung in Form von Schauern und Gewittern.

Extreme Unwetter und Starkregen können nach dem Hitze-Kollaps zur nächsten Gefahr werden. Der Deutsche Wetterdienst rechnet vor allem ab dem Mittwochnachmittag mit Schauern und Gewittern, lokale Unwetter durch heftigen Starkregen seien zudem möglich. Mit DPA-Material.

Rubriklistenbild: © Jan Woitas/dpa

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