Zukunft
NRW droht viele Ausflugsziele zu verlieren – Land will jetzt gegensteuern
Die Tourismusbranche in NRW hatte es in den vergangenen Jahren durch Corona nicht leicht. Jetzt gilt es, eine neue Herausforderung zu meistern.
NRW – Die Sommer in NRW werden immer öfter ziemlich heiß und trocken. In diesem Jahr sprechen die Wasserverbände zwischen Emscher und Lippe sogar vom trockensten August seit Beginn der Aufzeichnungen. Grund für diese Dürre ist laut Experten der Klimawandel. Um der Krise etwas entgegenzusetzen, muss sich auch die Tourismusbranche anpassen. RUHR24 weiß, was jetzt passiert.
Thema | Zukunft für den Tourismus in NRW |
Grund | Hitze und Dürre |
Lösung | Neues Gutachten mit Aktionsplan |
Tourismus in NRW durch den Klimawandel gefährdert
Der Tourismus ist für Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Interessierte kommen zum Wandern nach Winterberg, schwimmen im Silbersee in Haltern oder Shoppen in der Thier-Galerie in Dortmund. Der so entstandene Tourismus spült Geld in die Kassen, welches nach den Corona-Lockdowns dringend benötigt wird.
Der Wirtschaftszweig wird allerdings durch den Klimawandel bedroht. Fahren wir ins Sauerland für einen Tagesausflug, sehen wir trockene Baumkronen und verdorrte Felder. Verbringen wir einen sonnigen Tag an der Ruhr in Schwerte, sehen wir: Der Pegelstand ist ziemlich niedrig und legt immer öfter Teile des Flussbettes frei.
Als Ballungsraum mit vielen versiegelten Flächen könnte es besonders im Ruhrgebiet öfter im Sommer ziemlich heiß und trocken werden. Dadurch werden zum Beispiel Waldbrände begünstigt. Es ergibt sich die Frage: Wie kann sich der Tourismus anpassen und seinen Teil dazu beitragen, die Erderwärmung zu verlangsamen?
Hitze-Sommer werden gefährlich für Tourismus in NRW – Landesregierung reagiert
Um diese Frage zu beantworten, muss geschaut werden, wie zum Beispiel Hotels gebaut sind und wie sie in Zukunft aussehen müssen. Also: Besitzen sie eine große Glasfront, die bei Hitze nicht schützen kann? Wie ist das Gebäude isoliert? Wie reagiert der Standort auf Starkregen? Braucht es vielleicht ein Entwässerungssystem?
Die Landesregierung hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass sich genau mit dieser Thematik beschäftigt. „Tourismus und Klimawandel in Nordrhein-Westfalen – Optionen und Perspektiven“ heißt es. Laut einer Mitteilung der Landesregierung soll es Hoteliers und anderen Menschen in der Branche konkrete Maßnahmen aufzeigen (mehr News aus NRW bei RUHR24).
„Wir unterstützen die touristischen Akteurinnen und Akteure bei der Umsetzung der notwendigen Transformation in Richtung nachhaltigen Tourismus, die nicht nur das Klima schützen, sondern auch die Konkurrenzfähigkeit der Branche stärken und die Wertschöpfung erhöhen wird“, meint NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne).
Wetterveränderungen in NRW: Städte auf Hitze und Starkregen vorbereiten
Die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel bringen Dürren und andere Extremwetterereignisse wie Starkregen mit sich. Denn bei Hitze kann Wasser besser verdunsten und kann sich dann in Form von Starkregen entladen. Nicht nur Hotels müssen sich laut dem Gutachten darauf vorbereiten, sondern alle touristischen Ziele in NRW.
Eine Maßnahme ist das Projekt Schwammstädte in NRW. Die Stadt Dortmund zum Beispiel ist hier schon in der Planung. Es geht darum zu schauen, wo versiegelte Flächen wieder geöffnet werden können, um zum Beispiel schattenspendende Bäume zu pflanzen. Auch eine Fassadenbegrünung oder sogenannte Pocket Parks wie in Bochum können für ein besseres Mikroklima sorgen.
Es geht aber auch darum, das wertvolle Wasser aufzufangen, oder zumindest im Boden speichern zu können. Das hilft wiederum bei Starkregen, Wasser zu binden und verhindert Überschwemmungen. Auf die Entsiegelung von Flächen verweisen auch die Wasserbetriebe im Emscher- und Lipperland. Sie hatten zuletzt auch auf die Trockenheit in Bächen und kleineren Flüssen hingewiesen.
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