Aktuelle Unfallstatistik
E-Scooter werden in NRW immer öfter zur Gefahr
Seit 2019 dürfen E-Scooter auf den Straßen in NRW unterwegs sein. Jahr für Jahr gibt es aber mehr Unfälle.
Dortmund – Sie sind klein, wendig und sind fast an jeder Straßenecken zu finden: Die Rede ist von E-Scootern. Seit Mitte 2019 sind die elektrischen Tretroller für den Straßenverkehr auf deutschen Straßen zugelassen. Auch in NRW sind tausende Privat- als auch Mietroller täglich unterwegs. Das Land NRW hat nun aber eine Statistik veröffentlicht, die zeigt, dass das Düsen mit E-Scootern nicht ungefährlich ist, berichtet RUHR24.
Bundesland | NRW |
Landeshauptstadt | Düsseldorf |
Thema | Unfallstatistik E-Scooter |
E-Scooter als Hoffnungsträger: Unfallzahlen in NRW steigen rasant an
Grundsätzlich ist die Teilnahme am Straßenverkehr immer mit ein wenig Risiko verbunden. Volle Konzentration und gegenseitige Rücksichtnahme sind gefragt – auch als E-Scooter-Fahrer. Denn als solcher darf man seit Juni 2019 auf den deutschen Straßen und Wegen rollen.
Sie waren anfänglich große Hoffnungsträger für die Verkehrswende. Zwei Jahre nach der Einführung sieht das Umweltbundesamt jedoch ein, dass die elektrischen Tretroller keinen Beitrag für eine Verkehrswende leisten. Eher im Gegenteil: Zahlen belegten, dass sie oft den umweltfreundlicheren Fuß- und Radverkehr ersetzen. Die Süddeutsche Zeitung schreibt, dass sogar der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) durch die E-Tretroller leide.
Viele der Fahrer steigen betrunken auf den Scooter – das sei auch ein häufiger Unfallgrund. Die norwegische Hauptstadt Oslo hat deswegen bereits ein Nachtfahrverbot ausgesprochen. Dortmund lehnt dies ab – trotz steigender Unfallzahlen.
Dreimal so viele Unfälle wie noch ein Jahr zuvor in NRW: Glücklicherweise keine Todesfälle 2021
Laut Angaben des Statistischen Landesamts in NRW verunglückten im vergangenen Jahr bei Straßenverkehrsunfällen in Nordrhein-Westfalen 1449 E-Scooter-Fahrer. Das ist fast dreimal so viel, wie im Jahr zuvor. 2020 verunfallten 506 Personen. Im Jahr 2021 erlitten 1192 Fahrer oder Mitfahrer leichte Verletzungen. 257 Fahrer verletzten sich schwer. Die gute Nachricht: Niemand kam bei einem E-Scooter-Unfall ums Leben.
Ein Trend, der sich auch in Dortmund beobachten lässt. Laut Angaben der Dortmunder Polizei gab es im Jahr 2020 noch 53 Unfälle mit E-Scooter-Beteiligung. Ein Jahr später waren es schon 119.
Laut Angaben des ADAC liegen keine Zahlen für das Erstzulassungsjahr 2019 vor, da Scooter-Unfälle erst seit 2020 erhoben werden.
Unfallopfer mit E-Scootern sind meistens unter 45 Jahre alt – kein Führerschein nötig
Auffällig: Die Fahrerinnen und Fahrer, die mit einem E-Scooter bei Unfällen in NRW zu Schaden gekommen sind, sind eher im jüngeren Altersbereich zu finden. 82,1 Prozent der 2021 verunfallten Personen sind jünger als 45 Jahre. Zum Vergleich: Bei Fahrradunfällen entfiel die Hälfte der Verunglückten auf unter 45-Jährige – in Zahlen sind das 48,9 Prozent.
Grundsätzlich dürfen E-Tretroller alle Bürger ab 14 Jahren fahren. Die E-Scooter, die eine Straßenzulassung haben und auf maximal 20 Kilometer pro Stunde gedrosselt sind, ist keine Fahrerlaubnis erforderlich.
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