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NRW: So gefährlich ist die Handy-Strahlung 5G laut aktueller Studie

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Von: Tobias Schneider

Die NRW-Landesregierung hat 5G-Mobilfunkanlagen überprüft. Gibt es gesundheitliche Bedenken?

NRW – Unterwegs Bankgeschäfte tätigen, Filme im Bus streamen oder unbegrenzte Musikvielfalt auf den Kopfhörern: Für viele dieser Privilegien braucht es schnelles Internet. Das Mobilfunknetzwerk 5G soll das flächendeckend ermöglichen. Doch es gibt auch Kritiker, die den Gesundheitsaspekt der Handystrahlung anprangern. RUHR24* weiß, dass das die NRW-Landesregierung die Sendeanlagen kontrolliert hat – mit einem klaren Ergebnis.

Mobilfunknetz5G
Geschwindigkeit3 bis 10 Gigabit pro Sekunde
Sendeanlagen in NRW10.300 bis Ende 2024

5G in NRW: Sendeanlagen kontrolliert – Wie gefährlich ist die Strahlung?

Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz hat nach eigenen Angaben im zweiten Halbjahr 2021 die 5G-Sendeanlagen in NRW* kontrolliert. Das Ergebnis: Alle Anlagen halten die Grenzen zum Schutz der Gesundheit ein.

„Die neue Mobilfunktechnik 5G ist eine Schlüsseltechnologie der Digitalisierung. Wir wollen eine breite Akzeptanz für diese neue Technik schaffen. Dazu ist es erforderlich, dass die Sendeanlagen alle gesundheitsrelevanten Grenzwerte einhalten“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU).

5G und Gesundheitsbedenken? Mobilfunkstrahlung gehört zu den elektromagnetischen Strahlungen. Wichtig ist: Anders als Röntgenstrahlung oder Radioaktivität ist sie nicht ionisierend, schreibt die zur ARD gehörende Wissenschaftssendung Quarks. Ihre Energie reiche also nicht aus, um Erbgut direkt zu beschädigen. Trotzdem könne sie gesundheitliche Auswirkungen haben – beispielsweise werde diskutiert, ob DNA-Reparaturprozesse gestört werden.

NRW: 5G wird an Rhein und Ruhr ausgebaut – wirkt sich das auf die Gesundheit aus?

Weiter heißt es, dass die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Organisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), im Jahr 2011 Mobilfunkstrahlung als potenziell krebserregend eingestuft hat. Laut Quarks bedeutet das, dass Handystrahlung prinzipiell Krebs auslösen könne – ohne einzubeziehen, wie viel Strahlung tatsächlich im Alltag auftritt.

Das Wissenschaftsmagazin weist aber darauf hin, dass viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich in den letzten Jahren mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Ein häufigeres Auftreten von Krebs hätten sie dagegen nicht gefunden – auch nicht über Nutzungszeiträume von mehr als zehn Jahren hinweg.

5G-Netz
Ein Mobilfunkmast ist auf einem alten Wasserturm: Der Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland kommt gut voran. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

NRW: Schnelles Internet mit 5G – Land treibt Ausbau weiter voran

Die elektromagnetische Strahlung auf den 5G-Frequenzen ist dann schädlich, wenn sie die entsprechenden Grenzwerte überschreitet. Dazu sagt Martin Röösli, Professor für Umwelt-Epidemiologie am schweizerischen Tropen und Public Health Institut, gegenüber SWR3: „Es gibt viele Umweltfaktoren, von denen man weiß, dass sie deutlich schädlicher sind als Handystrahlen, zum Beispiel Luftschadstoffe oder Lärm.“

Entsprechende 5G-Grenzwerte habe die NRW-Landesregierung zusammen mit dem Institut für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen kontrolliert. Die Werte seien im grünen Bereich.

Dementsprechend werde das 5G-Netzwerk weiter ausgebaut. Bisher seien nach Angaben des Landes mehr als 70 Prozent der Fläche Nordrhein-Westfalens bereits mit 5G versorgt. Bisher haben die Mobilfunknetzbetreiber fast 6.000 Erweiterungen auf 5G installiert – ein Anbieter hat kürzlich sogar seinen Dienst komplett eingestellt*. Bis Ende 2024 sollen mehr als 10.300 5G-Standorte realisiert sein, heißt es vom Land NRW *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.

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