Fünf Spiele hat Lukas Podolski für die Nationalmannschaft bisher vor Dortmunder Publikum gemacht. Am Mittwoch (22. März) macht er sein sechstes Spiel in Dortmund – und sein letztes für Deutschland.
Dortmund – 13 Jahre spielte Lukas Podolski für Deutschland, machte in diesem Zeitraum 129. Länderspiele. Am Mittwoch gegen England bekommt er seine Abschiedsvorstellung, die Nummer 130. Und ausgerechnet Dortmund ist der Austragungsort für dieses wohl emotionale Ereignis. Es ist das erste Spiel der Nationalmannschaft in 2017.
Podolski war 2004, als alles begann, sofort mehr als nur ein Jungnationalspieler. Er war, gemeinsam mit seinem Kumpel Bastian Schweinsteiger, das Symbol eines neuen Fußballs in der Nationalmannschaft. Podolskis Ünbekümmertheit und sein starker linker Fuß tat der Mannschaft unheimlich gut, er half damit der Nationalelf unter Jürgen Klinsmann und später Joachim Löw über manche Klippe hinweg. Löw betonte am Dienstag nochmal den Stellenwert von Podolski: „Er ist einer der Größten, die Deutschland je hervorgebracht hat. Lukas war sportlich und menschlich einmalig“, sagte Löw.
1 day to go ! 2016 I played my last competitive game for the DFB. And now is my time to finally say goodbye ! #poldi #diemannschaft 🇩🇪🙏 pic.twitter.com/ABKoghq0g3
— Lukas-Podolski.com (@Podolski10) 21. März 2017
Er kam bei sechs großen Turnieren zum Einsatz, wurde 2014 in Rio de Janeiro mit Deutschland Weltmeister. Und auch wenn Podolski sportlich für eine deutsche Stammelf längst keine Rolle mehr spielte. Seine Leistung für das DFB-Team erbrachte Podolski zuletzt abseits des Fußballfeldes.
„Es waren schöne und geile 13 Jahre, darauf bin ich stolz. Es gibt nicht den einen Moment, der das Highlight war. Eines war natürlich die WM 2006, aber ich will keinen besonderen Moment rauspicken“, blickte Podolski einen Tag vor seinem Abschiedsspiel auf seine Karriere im DFB-Trikot zurück. „Ich freue mich auf das gesamte am Mittwoch, meine Familie, Frau und meine Kinder werden da sein.“
Dortmund war für Podolski nicht immer das allerbeste Pflaster
Ein Blick in die Historie zeigt: Dortmund war für Podolski nicht immer das allerbeste Pflaster. Fünf Mal sang er hier bislang die Deutsche Nationalhymne, nur dreimal verließ er anschließend als Sieger das Westfalenstadion (den Signal Iduna Park).
An das erste Mal im Dress der Nationalmannschaft in Dortmund muss Podolski gute Erinnerungen haben. 2006 ging es vor der WM im heimischen Land in einen Test gegen die USA. Das Spiel ging 4:1 für die Deutschen aus. Für Poldi kam in der Halbzeit Bastian Schweinsteiger.
Halbfinal-Aus gegen Italien
Poldis Dortmund-Serie setzte sich noch mit zwei weiteren Spielen in 2006 fort. Dem legendären 1:0-Sieg in der WM-Gruppenphase gegen Polen (Odonkor auf Neuville: Tor!) folgte das bitte 0:2 im Halbfinale gegen Italien und damit das aus für den Traum vom WM-Sieg im eigenen Land.
Poldis erstes Nationalelf-Tor in Dortmund folgte erst im Jahr 2008. WM-Quali gegen Russland. Der Linksfuß ließ sich in der 9. Minute vom Russen Berezutskiy nicht aufhalten und jagte das Leder aus zehn Metern fulminant ins rechte Eck. Insgesamt durfte der Ur-Kölner bislang 48 Mal im Dress der Nationalmannschaft jubeln.
Der vorerst letzte Auftritt von National-Poldi in Dortmund war am 9. Februar 2011 im Testspiel gegen Italien. Müder Kick, schlechte Stimmung. Am Ende ging das Spiel 1:1 aus, Podolski machte nur ein mäßiges Spiel.
Gegen England soll es aber ganz anders werden. Dem Land, wo Poldi für den FC Arsenal einst auf Torejagd ging. „Dortmund ist mit seiner tollen Atmosphäre ein idealer Austragungsort für das Länderspiel gegen England“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Bundestrainer Löw ergänzte: „Wenn man an Deutschland gegen England denkt, dann sieht man im Kopf tolle Spiele. Das waren immer Klassiker.“ Schon jetzt ist klar: Bei seinem sechsten Auftritt in Dortmund wird Podolski das DFB-Team als Kapitän aufs Feld führen. Der 31-Jährige reagierte auf Löws Ankündigung erfreut: „Sensationell! Da kann man nur Danke sagen.“