Investition für die Zukunft

Mega-Loch im Dortmunder Westen soll Bürgern künftig nur Vorteile bringen

Die Stadt Dortmund gräbt im Westen der Stadt ein riesiges Loch. Was hat es damit auf sich?

Dortmund – Die Anwohner in Dortmund-Dorstfeld staunen nicht schlecht. An der Wittener Straße im Herzen des Stadtteils finden aktuell aufwendige Bauarbeiten rund um ein riesiges Loch statt. Es liegt, mit einer Breite von 40 Metern, sieben Meter tief in der Erde und soll Dortmund in Zukunft vor vollgelaufenen Kellern und Überflutungen durch Starkregen schützen, erfuhr RUHR24.

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ThemaNeues Regenrückhaltebecken

Riesiges Loch in Dortmund-Dorstfeld wird zum Regenrückhaltebecken

Das neue unterirdische Regenrückhaltebecken soll am Ende 7.000 Kubikmeter Wasser fassen können. Das ist mehr als in 35.000 Badewannen passen würde. Laut der Stadt Dortmund ist das Becken Teil eines stadtweiten Gesamtkonzepts zum Überflutungsschutz und gleichzeitig auch das größte Bauvorhaben in dem Bereich für dieses Jahr. 7 Millionen Euro soll es kosten.

„Wir haben mit diesem Rückhaltebecken einen beträchtlichen Meilenstein für die ‚Schwammstadt Dortmund‘ gelegt. Wir stärken Dortmunds Widerstandsfähigkeit gegen Starkregenereignisse, damit die Bürger und ihr Eigentum, aber auch die Infrastruktur bestmöglich geschützt sind“, berichtet Dr. Christian Falk, Technischer Fachbereichsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung.

Dr. Christian Falk, Technischer Fachbereichsleiter Stadtentwässerung.

Dortmund reagiert mit Wasserbecken auf Flutereignis aus 2021

Die Stadt Dortmund reagiert mit dem Becken auf die Flut im Sommer 2021. Damals hatte es auch in Dortmund Überschwemmungen gegeben. Seitdem sei die Entwässerung mehr in den Fokus gerückt. Ziel ist es nun, den natürlichen Wasserkreislauf zu stärken. Das werde durch das neue Becken gemacht.

Das Regenwasser kann nämlich nicht nur aufgefangen werden, sondern wird langsam an die Kanalisation weiter gegeben, damit beide Systeme nicht überlastet werden. „Überflutungen wird das Regenrückhaltebecken in Dortmund nicht verhindern können - jedoch die Folgen von massiven Starkregen verringern“, betont Dr. Christian Falk (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Auffangbecken in Dortmund bekommt Bergbautunnel – „es dauert“

Dafür braucht das Becken einen unterirdischen Verbindungskanal. Er wird in der „bergmännischen Tunnel- und Stollenbauweise“ errichtet. Die ist wichtig, weil das Wasser durch die Lage des Beckens nicht nur gerade aus fließt – der Tunnel muss eine Kurve machen. „Die traditionelle Bauweise ermöglicht eine flexible Wegführung des Stollens“, erklärte Dr. Christian Falk.

Das Regenrückhaltebecken in Dortmund-Dorstfeld soll den in Zukunft bei Starkregenereignissen helfen.

Für Autofahrer bedeutet das übersetzt aufatmen, da so vermutlich kaum oberirdischen Arbeiten an der Wittener Straße passieren müssen. Auch die Kosten sind laut der Stadt Dortmund geringer, als bei einer maschinellen Bauweise. Es gibt aber auch Nachteile: Es dauert nämlich, mit Karren und Schippe Erde abzutragen und nach oben zu bringen. Später werden durch den Tunnel Rohrleitungen verlegt.

Das Regenrückhaltebecken bekommt einen unterirdischen Tunnel im Bergbaustil.

Laut der Stadt Dortmund werden so 40 bis 60 Zentimeter pro Tag geschafft. Aktuell fehlen noch ungefähr sechs bis acht Meter - dann ist der Stollen fertig. Am Ende, wird das Becken mit einer Stahlbetondecke geschlossen und oben entstehen Grün- und Parkflächen.

Rubriklistenbild: © Dortmund-Agentur / Roland Goreck

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