Kohlensäure-Mangel

Bier-Panik in Deutschland: Dortmund setzt auf smarte Lösung

Unternehmen in NRW haben mit steigenden Preisen und Engpässen zu kämpfen. Auch Brauereien sind betroffen. In Dortmund hat man einen smarten Ansatz.

Dortmund – Durch Corona, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und auch den Klimawandel werden Produkte in Deutschland zeitweise knapp. Teilweise, weil Lieferketten nicht mehr eingehalten werden können, aber auch wegen des extrem-heißen Wetters im August in NRW hat es zum Beispiel Ernteausfälle gegeben. Die Folge sind steigende Preise, auch in Discountern in Dortmund. Ein Mangel lässt nun die Getränkebranche zittern, wie RUHR24 berichtet.

UnternehmenDortmunder Actien-Brauerei
Gründung1868
BiereHövels, DAB, Brinkhoffs, Kronen

Kohlensäure wird in Deutschland knapp – so ist die Lage bei den Dortmunder Brauereien

Es geht um das Gas, das Cola, Wasser und Bier prickeln lässt: Kohlenstoffdioxid (CO₂). Aktuell hat die Getränkeindustrie mit einem starken Mangel an Kohlensäure zu kämpfen. Diese entsteht, wenn CO₂ und Wasser aufeinander treffen. Lieferungen bleiben aktuell aus, die Preise für den „Blubb“ steigen in die Höhe (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Dass CO₂ mal knapp wird, ist besonders in den Sommermonaten nicht ungewöhnlich. Es handelt sich oft um ein Nebenprodukt aus der Landwirtschaft. Da etwa die Düngemittelproduktion im Sommer sinkt, wird auch das Gas knapper. Dass die Preise allerdings dermaßen um etwa 15 Prozent steigen und die Situation so lange andauert, ist eher ungewöhnlich und könnte auf die Energiekrise zurückzuführen sein.

Erste kleinere Brauereien etwa bekommen schon Probleme und müssen ihre Produktion herunterfahren, weil sie sich das Gas nicht leisten können. Das bestätigen auch die „Dortmunder Brauereien“, welche zur Radeberger Gruppe gehören und unter anderem die Dortmunder Actien-Brauerei umfassen.

Wichtige Zutat für Bier wird knapp – Dortmunder Brauereien setzen auf nachhaltige Lösung

Auf Anfrage von RUHR24 bestätigt Uwe Helmich, Geschäftsführer der Dortmunder Brauereien: „Das Angebot an technischer Kohlensäure ist infolge einer verminderten Produktion von Dritten deutlich gesunken, sodass die Marktnachfrage inzwischen nicht mehr vollumfänglich bedient werden kann. Erste kleinere Brauereien mussten daher ihre Abfüllung unterbrechen.“

In Deutschland werden Produkte mit Sprudel knapp. Dortmund setzt auf eine smarte Lösung.

Wird nach Mayonnaise und Öl nun auch das Bier in Dortmund knapp? Glücklicherweise sind die Dortmunder Brauereien in puncto Kohlensäure unabhängiger, als andere aus der Branche: „Da wir vornehmlich Gärungskohlensäure aus eigener Produktion einsetzen, sind unsere Abfüllprozesse von der Marktlage in dieser Hinsicht nicht beeinflusst“, schreibt der Sprecher auf Anfrage von RUHR24 via E-Mail.

Die Dortmunder Brauereien setzen nämlich auf eine smarte Lösung, die nicht nur praktisch, sondern auch noch nachhaltig ist: „Zum Hintergrund: Beim Vergären von Bier entsteht auch CO₂. Dieses fangen wir über eine Rückgewinnungsanlage auf, um es dann wieder im Brauprozess einzusetzen“, so Uwe Helmich abschließend. Für Dortmunder bedeutet das zunächst: Aufatmen und anstoßen.

Rubriklistenbild: © biky/Imago

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