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Dortmund: Klinikum gelingt OP-Kunststück an Schwangerer mit Hirntumor

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Von: Daniele Giustolisi

Das Klinikum Dortmund hat zwei Menschen innerhalb kurzer Zeit das Leben gerettet: das einer hochschwangeren Frau – und jenes ihres noch ungeborenen Babys.

Dortmund – Für Ayse Cavusoglu muss es ein Horror gewesen sein: Baby im Bauch, 25. Schwangerschaftswoche, Vorfreude auf Nachwuchs – und dann die Diagnose Hirntumor. Doch das Klinikum Dortmund schaffte es, Mutter und Baby zu retten.

KrankenhausKlinikum Dortmund
AdresseBeurhausstr. 40, 44137 Dortmund
Ärztlicher DirektorProf. Dr. Michael Schwarz

Dortmund: Klinikum gelingt Kaiserschnitt und Hirn-OP in fünf Tagen

Zuvor hatte die 35-Jährige über Migräne und Übelkeit geklagt, dachte an normale Schwangerschaftssymptome. Plötzlich konnte Ayse Cavusoglu nicht mehr viel riechen. Zunächst dachte sie an Corona. Der Verlust des Geruchssinns ist ein Symptom der Corona-Erkrankung Covid-19. Doch als die Hochschwangere kaum noch was sehen konnte, war klar: da muss mehr sein.

Die Ärzte im Klinikum Dortmund stellten die Diagnose Hirntumor. Ein echter Schock, so kurz vor der Entbindung. Die Geschwulst in ihrem Kopf war so groß wie eine Faust. Die Experten im Klinikum Dortmund mussten handeln.

Die Hirn-OP aufschieben konnten sie nicht mehr. „Die Krebszellen sind rasch gewachsen und die Patientin konnte immer schlechter sehen“, berichtet Prof. Dr. Oliver Müller, Direktor der Klinik für Neurochirurgie im Klinikum Dortmund.

Klinikum Dortmund: Erst Kaiserschnitt, dann Hirntumor-Operation

Doch schwanger operieren konnten die Ärzte Ayse Cavusoglu nicht. Und so holten sie das Baby per Kaiserschnitt in der 30. Schwangerschaftswoche auf die Welt. Früh – aber vertretbar.

Für das Klinikum war es ein Standardeingriff, wie Dr. Bernd Hanswille, leitender Oberarzt der Frauenklinik, sagt. Fünf Tage nach der Geburt kam es zur Hirn-Operation. Und diese verlief ohne Komplikationen.

Klinikum Dortmund: Riskante OP schon in 2020 gelungen

Es ist nicht das erste Mal, dass das Klinikum Dortmund eine OP-Stafette durchführt. 2020 hatte das Dortmunder Krankenhaus einem Mann Herz und Magen innerhalb kurzer Zeit operiert. Am Ende ging auch dabei alles gut – wie dieses Mal bei Ayse Cavusoglu.

Die berichtet rückblickend über ihre Gefühle: „Ich war wohl in einer Art Schock, habe zu keinem Zeitpunkt geweint und hatte nicht mal richtig Angst, zumindest nicht bewusst.“

Klinikum Dortmund Zentrum Mitte
Das Klinikum Dortmund hat einer Frau und ihrem Baby das Leben gerettet. © Klinikum Dortmund

Inzwischen ist die 35-Jährige aus dem Krankenhaus raus. Einen Teil des Geruchssinns wird die frisch gebackene Mutter zwar nicht mehr zurückbekommen. Aber, so Ayse Cavusoglu: „Das ist doch wirklich ein geringer Verlust dafür, dass ich nun mit meiner Familie in eine neue Zukunft starten kann.“

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