Kommentar

Die Karstadt-Schließung in Dortmund ist kein Weltuntergang

Dass Karstadt in Dortmund schließt, ist traurig, aber kein Weltuntergang. Man sollte jetzt nach vorne schauen, meint RUHR24-Autor Daniele Giustolisi.

Dortmund – Über 160 Karstadt-Mitarbeiter in Dortmund verlieren ihren Job. Die Stadt verliert ein altehrwürdiges Kaufhaus. Ja, die Schließung der Karstadt-Filiale am Westenhellweg ist ein Schock, weil unerwartet. Sie ist traurig. Aber es hilft nichts: Der Blick muss jetzt nach vorne gehen.

Schließung von Karstadt in Dortmund ist kein Weltuntergang

Die Mitarbeiter haben es nicht verdient, in einem Konzern zu arbeiten, der sie seit Jahren hinhält, der finanziell kränkelt. Besser wäre es jetzt, sie dabei rundum zu unterstützen, einen Job mit Perspektive zu finden. Davon gibt es auch in Dortmund derzeit genug.

Und die Sorgen um die riesige Immobilie am Westenhellweg? Stadt, Wirtschaft, Investoren, Wissenschaft: Ein Expertengremium muss jetzt her, das ein tragfähiges Konzept für das Gebäude im Herzen Dortmunds aufstellt.

Karstadt-Haus in Dortmund braucht eine Nachnutzung, die ein Erlebnis liefert

Es ist längst bekannt, dass Menschen nur noch in die Innenstädte kommen, wenn sie ein Erlebnis geboten bekommen. Karstadt kann das nicht (mehr) leisten, weil es nicht viel mehr bietet, als das Internet. Es müssen also Angebote geschaffen werden, die sich abheben vom World Wide Web.

Was das zum Beispiel wäre? Wie wäre es mit einer Art Markt- und Gastronomiehalle, wie sie derzeit in Bochum entsteht? Wie wäre es mit einer Bühne innerhalb des Gebäudes, auf der es tagsüber oder auch am Abend Programm gäbe?

Wohnungen im oberen Teil des Dortmunder Karstadt-Gebäudes wären sinnvoll

Der obere Teil des Gebäudes müsste nicht zwingend dem Handel dienen. In Dortmund werden nach wie vor dringend Wohnungen benötigt. Am unteren Westenhellweg geht ein Investor bereits diesen Schritt und baut ein Geschäftshaus um – unten Gastronomie, oben Büros und 135 Wohnungen.

Die Filiale von Karstadt auf dem Westenhellweg in Dortmund macht Ende Januar 2024 dicht.

Und wie wäre es denn mal mit einer ganz anderen Idee: Wo in Dortmunds Innenstadt kommen junge Familien mit ihren Kindern eigentlich auf ihre Kosten? Ein möglichst kostenloses Spieleparadies könnte wieder mehr Familien in die City locken und den Nachwuchs für die City begeistern. (Hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen)

Es gibt genug Ideen für eine gute Zukunft des alten Dortmunder Karstadt-Hauses

Man sieht: Ideen gibt es genug für eine Nachnutzung des alten Dortmunder Kaufhauses. Die Karstadt-Schließung ist also kein Weltuntergang. Hinweis: Dieser Kommentar entspricht der Meinung des Autoren und muss nicht zwingend die Ansicht der gesamten Redaktion wiedergeben.

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa

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