Gesundheit
„Schlummer-Virus“ breitet sich in Dortmund aus – Krankenkasse empfiehlt Impfung
Mit dem Ende der Corona-Maßnahmen steigen in Dortmund wieder die Infektionszahlen anderer Krankheiten. Ein Virus kann jahrelang im Körper schlummern.
Dortmund – Die Corona-Pandemie scheint so gut wie überstanden zu sein. Nach und nach fallen sämtliche Einschränkungen. Die Gesundheitsminister der Länder kündigten am 14. Februar an, dass auch die letzten Corona-Maßnahmen schon früher wegfallen könnten. Die Folgen der Pandemie sind aber weiter zu spüren. So breitet sich aktuell wieder eine andere Krankheit in Dortmund aus, weiß RUHR24.
Virus breitet sich wieder in Dortmund aus – Krankenkasse warnt und empfiehlt Impfung
Wie die AOK Nordwest berichtet, sind die Windpocken in Dortmund wieder auf dem Vormarsch. Die Infektionskrankheit betrifft meist Kinder und zeigt sich durch Fieber und juckenden Hautausschlag. Die Corona-Maßnahmen wie Lockdowns, Schul- und Kitaschließungen sowie strenge Hygieneregeln hätten laut AOK in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass weniger Menschen an den Windpocken erkrankten.
Demnach wurden im letzten Jahr 64 Infektionsfälle in Dortmund gemeldet, im Jahr 2021 waren es 34 Fälle. Vor der Pandemie in 2019 wurden 83 Windpocken-Fälle registriert. Nun befürchtet die Krankenkasse, dass mit dem Fall der Corona-Schutzmaßnahmen, die Windpocken-Infektionszahlen nach oben schnellen.
„Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation nun wieder deutlich verändert. Mit der Folge steigender Fallzahlen, denn Auslöser für Windpocken ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock in einer Mitteilung.
Windpocken kehren wieder nach Dortmund zurück – Stiko empfiehlt Impfung für Kinder
Die Krankenkasse schlägt deshalb vor, Kinder gegen die Windpocken impfen zu lassen. Die Kosten würden auch von den Krankenkassen übernommen werden. Die erste Impfung für Kinder wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) im Alter von 11 bis 14 Monaten empfohlen. Eine zweite Impfung sollte in einem Lebensalter von 15 bis 23 Monaten erfolgen.
Wer an den Windpocken erkrankt, wird in den ersten zwei Tagen ein leichtes Krankheitsgefühl verspüren, berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Anschließend breitet sich der bekannte Hautausschlag aus – der Körper kämpft mit Fieber gegen die Viren an.
Symptome für Windpocken: Virus kann jahrelang schlummern und Gürtelrose verursachen
Der Ausschlag mit Bläschen heilt meist nach drei bis fünf Tagen ab. Wichtig: Nicht die Bläschen aufkratzen, dies verursacht Narben. Schwere Verläufe kommen vor allem bei Neugeborenen oder Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr vor, sie sind aber auch bei ansonsten Gesunden möglich.
Nach überstandener Krankheit schlummern die Windpocken-Viren im Körper. Viele Jahre später können diese wieder erwachen und eine Gürtelrose verursachen. Dabei bildet sich ein Hautausschlag, der sehr schmerzhaft sein kann.
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