Bauarbeiten
Probleme in neuem Hafen-Quartier stellen Dortmund vor Millionen-Dilemma
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Der Stadt Dortmund droht im neuen Hafen-Quartier an der Speicherstraße ein Baustopp. Schlimmstenfalls drohe der Verlust von Millionen Euro.
Dortmund – Er soll erstes Ziel für alle in Dortmund neu zugewanderten Menschen werden: der neue „Heimathafen“ an der Speicherstraße 15. Doch der Bau der künftigen Dortmunder Anlaufstelle für Migranten stockt, wie die Stadt nun offenlegt.
Stadt Dortmund legt Probleme bei Bauarbeiten in neuem Hafen-Quartier offen
Grund dafür sei vor allem der „schwierige Baugrund“, wie es in einer Stellungnahme der Stadt Dortmund heißt. Nicht eingeplante Gerüste sowie Versorgungs- und Baustelleneinrichtung habe den Baufortschritt verzögert.
In der Summe muss die Stadt unter anderem deswegen bereits zum zweiten Mal die Ausgaben für das Gebäude erhöhen. Bereits im August 2022 wurden 1,1 Millionen Euro mehr Investitionskosten beschlossen. Im März soll der Rat nun über weitere 750.000 Euro abstimmen.
Ukraine-Krieg sorgt für höhere Preise auf Hafen-Baustelle in Dortmund
Auch der Krieg in der Ukraine und damit einhergehende gestiegene Baupreise seien der Grund für die erneute Kostensteigerung. Kurios: Weil Fassadenelemente zu spät geliefert worden seien, sei zwischenzeitlich ein Witterungsschutz im Wert von saftigen 685.000 Euro nötig gewesen. Für eine zunächst nicht eingeplante Bauheizung muss die Stadt 65.000 Euro mehr zahlen.
Summasumarum haben sich die Kosten der Stadt Dortmund für den „Heimathafen“ damit auf total 2,69 Millionen Euro erhöht. Der Rest des rund 10 Millionen Euro teuren Gebäudes wird aus Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes NRW gestemmt. Die Stadt wolle für ihren Anteil aber weitere Fördermittel beantragen.
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Stadt Dortmund bangt um 7,3 Millionen Euro Fördermittel
Sollte die Stadt die geforderten Kosten nicht bezahlen und einen Baustopp provozieren, könnten ihr sogar die 7,3 Millionen Euro Fördermittel flöten gehen. Denn diese sind daran gebunden, dass der „Heimathafen“ innerhalb einer zeitlichen Frist fertiggestellt wird. Ursprünglich geplant ist eine Fertigstellung im Juli 2023.
Schlimmer noch: Die Stadt fürchtet im Falle eines Baustopps sogar Schadensersatzansprüche von bereits beauftragten Firmen in Höhe von 3 Millionen Euro. Der Rat der Stadt Dortmund muss am 23. März also entscheiden, ob die 750.000 Euro Mehrkosten bezahlt werden.
„Heimathafen“ Dortmund soll Anlaufstelle für Migranten werden
Und was erwartet die Besucher des „Heimathafens“ künftig? Neben Angeboten wie Sprach- und Integrationskursen, Jobcoaching, Beratung und Musikunterricht soll das Gebäude im neuen Quartier an der Speicherstraße offene Begegnungsräume und kulturelle Angebote für Angehörige aller Nationalitäten beherbergen.
Eine „Lerngastronomie“ soll Langzeitarbeitslosen zudem dabei helfen, wieder zurück in einen Job zu finden. Selbiges Ziel haben sogenannte „Einfacharbeitsplätze“ im Facility-Management (Hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen).
Weitere Angebote im „Heimathafen“ sind:
- Jugendmusikschule,
- Kulturtrainings,
- Weiterbildungsveranstaltungen,
- Beratung zu asylrechtlichen Fragen,
- Ausbildungscoaching,
- Arbeitsvermittlung und -beschaffung
- Angebote zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung Bedürftiger.
Rubriklistenbild: © Hans Blossey/Imago