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Dortmund: Klinikum zieht Bilanz zu Hitze-Notfällen

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Von: Kirsten Pfister

Die Hitzewelle hatte Dortmund die vergangenen Tagen voll im Griff. Überall wurde deshalb vor Gesundheitsgefahren gewarnt. Wie angespannt war die Lage in den Kliniken?

Dortmund - In Dortmund wurden am Dienstag (19. Juli) Temperaturen von über 35 Grad gemessen. In ganz NRW gab es amtliche Hitzewarnungen. Es war deutschlandweit der wärmste Tag des Jahres bis jetzt. Auch am Mittwoch (20. Juli) war es noch drückend heiß. Für viele ist die Hitze ein Gesundheitsrisiko und es gab sogar Bedenken, dass Menschen sterben könnten.

WetterphänomenHitzewelle
Datum19. und 20. Juli 2022
Rekordtemperatur39,5 Grad an der Wetterstation Duisburg-Baerl (Quelle: DWD)
Gefährdete Personengruppenältere Menschen, Schwangere, Personen mit Vorerkrankung, wohnungslose Menschen und Kleinkinder

Gefahr bei Hitze: Kreislaufprobleme und Dehydrierung

Besonders ältere Menschen, Schwangere, Personen mit Vorerkrankung und Kleinkinder sind durch hohe Temperaturen gefährdet. Es kann zu Dehydrierungen, Sonnenstichen und Kreislaufproblemen durch die Hitze kommen. Um dem vorzubeugen gaben unter anderem die Stadt Dortmund und die Feuerwehr Dortmund auf ihrer Internetseiten und Social-Media-Kanälen Tipps zum Beispiel zum richtigen Lüften, zur richtigen Menge an Trinken bei Hitze oder zu angemessenen Klamotten.

Diese scheinen bei den Dortmunderinnen und Dortmundern angekommen zu sein. Jedenfalls gab es kaum Hitze-Einweisungen in die Dortmunder Kliniken.

Hitze-Opfer in Dortmunder Kliniken: Lage im Klinikum Dortmund Mitte

Die Notfälle im Klinikum Dortmund hätten sich „in Grenzen gehalten“ wurde auf RUHR24-Anfrage mitgeteilt. Es sei schwierig konkrete Zahlen zu nennen, weil auch andere Faktoren als die Hitze als Ursache für Kreislaufprobleme in Frage kommen.

Die Behandlung bei Kreislaufproblemen würde im Regelfall so ablaufen, dass die betroffenen Personen eine Infusion bekommen und dann nach kurzer Zeit wieder nach Hause gehen können. Stationäre Aufnahmen seien eine Ausnahme.

Hitze-Opfer in Dortmunder Kliniken: Lage im St. Johannes Hospital

Auch im St. Johannes Hospital Dortmund sei durch die Hitze kein Unterschied in der Notaufnahme zu spüren gewesen (mehr News aus Dortmund bei RUHR24). Bei ein oder zwei Tagen mit hohen Temperaturen könnten die Menschen die Einwirkungen der Hitze noch gut abfangen, erklärt Pressesprecherin Gudula Stroetzel gegenüber RUHR24. Notfälle in hoher Zahl wären bei längere Hitzeperioden wahrscheinlicher.

Fazit zur Hitzewelle in Dortmund: Nicht auffällig mehr Menschen in den Krankenhäusern

Die Situation in den Krankenhäusern war am Dienstag und Mittwoch (19. und 20. Juli) in Dortmund also noch überschaubar. Während es in Portugal oder Spanien hunderte TodesfäIle im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen gab, wurden nicht auffällig mehr Dortmunderinnen und Dortmunder in die Kliniken gebracht. In Zukunft könnten sich die Hitze-Einweisungen in Dortmund aber verdreifachen.

Prognose zu Hitze-Einweisungen: Zahlen an Hitze-Opfern wird sich bis 2050 verdreifachen

Zu dieser Prognose kommt das wissenschaftliche Instituts der AOK (WIdO). Im Jahr 2018 hat WIdO 300 Hitze-Einweisungen für Dortmund gemessen. Durch den Klimawandel kommt es deutschlandweit immer häufiger zu Hitzetagen und damit auch zu gesundheitlichen Notfällen.

Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2018 werde sich die Zahl der hitzebedingten Klinikeinweisungen in Westfalen-Lippe bis 2050 fast verdreifachen, ergibt das Ergebnis der Zukunftsprognose.

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