HP-Viren häufig Auslöser

Zahl der Sex-Krankheiten in Dortmund steigt – Frauen häufiger betroffen

In Dortmund sind im Jahr 2021 mehr Geschlechtskrankheiten registriert geworden. Um sich zu schützen, spricht die AOK eine klare Empfehlung aus.

Dortmund – Die Zahl sexuell übertragbarer Krankheiten (STI) ist in Dortmund im zweiten Corona-Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 deutlich gestiegen. Wie RUHR24 berichtet, warnt der Nordwest-Verband der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) vor Infektionen und rät zu Präventivmaßnahmen.

Zahl der Geschlechtskrankheiten in Dortmund gestiegen – laut WHO weltweit jeder Vierte betroffen

Chlamydien, Gonokokken (Tripper), Trichomonaden oder Syphillis – laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es jedes Jahr 376 Millionen neue Infektionen mit Geschlechtskrankheiten. Jeder vierte Mensch soll mittlerweile betroffen sein, in Europa sind Chlamydien am weitesten verbreitet.

Auch in Dortmund spiegelt sich das wider. Laut der AOK Nordwest waren im Jahr 2021 insgesamt 1264 Fälle gemeldet worden. Im Jahr 2020 waren es noch 1153 bekannte Infektionen. Insgesamt sind mehr Männer als Frauen betroffen.

Mehr Frauen als Männer in Dortmund von Geschlechtskrankheiten betroffen

Laut Jörg Kock, Leiter der AOK-Serviceregion, verursachen sexuell übertragbare Krankheiten häufig keine Beschwerden und blieben daher auch unbehandelt. „Doch wenn sie frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln und sind in den meisten Fällen auch heilbar.“

Aber wie erkennt man die Symptome? Laut der AOK gehören dazu vor allem „Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden sowie Unterbauchschmerzen“.

AOK-Verband bittet im Infektions-Vorbeugung – frühzeitig erkannt sind Geschlechtskrankheiten heilbar

Bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit sollten sich nicht nur Dortmunderinnen und Dortmunder, sondern alle Betroffenen einen Arzt aufsuchen. Um Infektionen mit teils gefährlichen Viren vorzubeugen, sollte man sich laut der AOK außerdem „frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege“ informieren.

Am häufigsten lösen humane Papillomviren (HPV) Geschlechtskrankheiten aus, die zur Bildung von Feigwarzen beitragen. Diese gehören allerdings nur zu den Niedrigrisikotypen. Gefährlichere HP-Viren können allerdings im schlimmsten Fall Gebärmutterhalbskrebs verursachen.

Infektionen mit HP-Viren gefährlich – Krebserkrankungen möglich

„Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen“, erklärt Kock weiter. Neben Krebserkrankungen könne man durch eine Infektion mit Chlamydien beispielsweise unfruchtbar werden. Eine HIV-Infektion kann außerdem bekanntermaßen zu AIDS führen.

Nicht nur Frauen, sondern auch Männer können sich infizieren. Damit sind auch sie gefährdet. In Dortmund gibt es nicht nur mehrere Frauenärzte, sondern auch zahlreiche Urologen, bei denen sich Männer untersuchen lassen können.

Laut AOK sind Dortmund 2021 mehr Menschen an Geschlechtskrankheiten erkrankt.

Stiko spricht Impfempfehlung gegen HP-Viren aus – Kondome bieten Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Damit sich erst gar keine Geschlechtskrankheiten ausbreiten können, sollten sich Männer und Frauen laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) im Idealfall gegen die HP-Viren impfen lassen. Diese Impfung findet laut der AOK in der Regel zweimal im Abstand von sechs Monaten statt.

Neben der Impfung bieten laut dem Bundesgesundheitsministerium im Alltag besonders Kondome einen guten Schutz vor Infektionen – allerdings keinen 100-prozentigen. Man solle sich deshalb bei einem Verdacht auf Symptome achten und sich beraten sowie testen lassen.

Sollte eine Infektion allerdings bereits erfolgt sein, „sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden“, erklärt Jörg Kock. Das Risiko einer Infektion werde besonders bei Geschlechtsverkehr mit mehreren Partnern erhöht

Rubriklistenbild: © Horst Galuschka/Imago; Zoonar.com/Stockfotos/Imago; Collage: Sabrina Wagner/RUHR24

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