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Westphal erntet für Karstadt-Pläne Gegenwind im Stadtrat Dortmund

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Von: Kathrin Ostroga

Dortmunds Oberbürgermeister krallt sich weiter am Erhalt der Karstadt-Filiale fest. Einige Parteien äußern im Rat der Stadt Dortmund jedoch Bedenken.

Dortmund – Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) spricht sich weiterhin für den Erhalt der Karstadt-Filiale in Dortmund aus. Im Rat der Stadt Dortmund meinte der Bürgermeister, dass die Verhandlungen über den Erhalt der Filiale mit Eigentümern der Immobilie und der Hausverwaltung noch nicht abgeschlossen seien. „Noch ist alles möglich“, sagte Westphal am Donnerstag (23. März).

Dortmunds OB Westphal hält weiter am Erhalt von Karstadt fest

Klappen die Gespräche nicht, würde die Karstadt-Filiale in Dortmund zum Januar 2024 hin schließen. Das gelte es besonders mit Blick auf die Mitarbeiter zu verhindern. Käme die Schließung, bräuchte die Innenstadt von Dortmund zudem eine neue Perspektive für das Gebäude.

Die CDU hatte den Vorschlag eingebracht, dass die Stadt Dortmund das Karstadt-Haus selbst kaufen oder mieten und die Immobilie so retten könnte. Andere Städte wie Neuss oder Lübeck nutzen die Standorte von ehemaligen Kaufhäusern etwa für Bildungsangebote.

Stadt Dortmund könnte Karstadt-Haus selbst nutzen – SPD und Linke äußern Bedenken

Unter anderem die SPD und auch die Fraktion Linke+ sprachen sich jedoch dagegen aus. Für die Verhandlungen würde das ein falsches Signal senden. Der Vermieter würde womöglich zu früh das Interesse am Mieter Karstadt verlieren und direkt zur Stadt überschwenken. Ein frühzeitiges Interesse der Stadt an der Immobilie würde die Verhandlungen stören und sei „eine Ohrfeige an die Beschäftigten“, sagte Silvya Ixkes-Henkemeier, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD.

An oberster Stelle sollte laut SPD stehen, dass die Mitarbeiter eine Perspektive bekommen und sich vielleicht doch eine gemeinsame Lösung mit dem Karstadt-Management finde (mehr Dortmund-News bei RUHR24).

Die Grünen dagegen stellten sich in gewisser Weise hinter den Vorschlag der CDU. Würde das Haus komplett leer stehen, so wäre das eine „schwere Hypothek“ für Dortmund. Das gelte es, zu vermeiden. „Die Unfähigkeit des Karstadt-Managements dürfe nicht zur Verödung der Innenstadt führen“, meint Ingrid Reuter.

Eingang der Karstadt-Filiale in Dortmund.
Der Karstadt-Standort in Dortmund soll schließen. © Anja Cord/ Imago

Verkehrspolitik Schuld am Karstadt-Aus in Dortmund? AfD-Antrag abgelehnt

Die AfD behauptete in einem entsprechenden Antrag, dass die Verkehrspolitik in Dortmund Mitschuld an dem Aus des Standortes habe. Durch etwa ein zu geringes Parkplatzangebot würde das Interesse zunehmend schwinden, die Innenstadt – und somit auch die Karstadt-Filiale – zu besuchen. Deshalb solle etwa der neue Radweg auf dem Wall in Dortmund nicht gebaut werden. Der Antrag der AfD wurde von den anderen Fraktionen jedoch einstimmig abgelehnt und das Thema generell verschoben.

Dortmunds Oberbürgermeister und Dortmunds Galeria-Karstadt-Kaufhof.
Dortmunds OB krallt sich am Erhalt von Karstadt fest. © Cord, Lobeca/Imago; Collage: RUHR24

Oberbürgermeister Westphal betonte abschließend, dass die Stadt sich bei dem Thema weiter engagieren würde und man verschiedenste Ansätze durchdenke.

Einen Beschluss gab es dagegen in puncto Erhöhung der Parkgebühren in Dortmund. Diese wurde vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen. Es gehe nicht nur um mehr Geld, sondern auch darum, Anreize zu schaffen, die Autos aus der Innenstadt zu bekommen. Kritik gab es zu den erhöhten Gebühren von der AfD, weil so noch weniger Leute zum Einkaufen nach Dortmund kommen würden.

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