Lage in NRW
NRW: 120.000 Ukraine-Flüchtlinge – Minister erkennt ein großes Problem
aktualisiert:
Viele Menschen sind vor dem Krieg in der Ukraine geflohen – auch nach NRW. Das stellt das Land vor Herausforderungen.
NRW – Seit nun mehr acht Wochen wütet ein Krieg in der Ukraine. Am 24. Februar griff die russische Armee um Machthaber Wladimir Putin das Nachbarland im Osten Europas an. Millionen von Menschen sind vor den Schrecken des Kriegs geflohen – viele auch nach Deutschland. RUHR24 weiß, wie viele den Weg nach NRW gefunden haben.
Bundesland | NRW |
Landeshauptstadt | Düsseldorf |
Thema | Ukraine-Krieg |
Ukraine-Krieg lässt Millionen Menschen fliehen – Hunderttausende kommen in NRW unter
Die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft bei Menschen in NRW für die Flüchtlinge aus der Ukraine war von Beginn an groß. Trotz Corona-Pandemie und Schockzustand nach dem Ausbruch des Krieges auf europäischem Boden wollten viele Menschen spenden und Menschen bei sich aufnehmen.
In der Dortmunder Westfalenhalle beispielsweise fand eine Mega-Spendenaktion statt. Sachspenden jeglicher Art konnten dort abgegeben werden. Manch einer machte sich selbst auf den Weg in die Ukraine. Ein NRW-Politiker nahm an einem Hilfskonvoi in Richtung Osteuropa teil und berichtete über seine Erfahrungen.
Städte und Gemeinden richteten Flüchtlingszentren ein, bereiteten Aufnahmestationen vor. Privatleute schafften Platz in ihren Wohnungen oder gaben nicht benötigten Wohnraum an Ukraine-Flüchtlinge ab. Nun veröffentlicht das NRW-Flüchtlingsministerium erste Zahlen und nennt direkt ein aufkommendes Problem.
In NRW sind rund 120.000 Menschen aus der Ukraine angekommen – es gibt ein Kita-Problem
Nach Angaben des NRW-Flüchtlingsministeriums haben mehr als 120.000 Menschen aus der Ukraine Schutz gefunden. Dies sei mithilfe von Kommunen und ehrenamtlichen Helfern gelungen, betonte Minister Joachim Stamp (FDP) am Freitag (22. April) in einem Schreiben an Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte.
Derzeit kommen laut Angaben der DPA weniger Menschen aus der Ukraine nach Deutschland und NRW. Nach Berichten kehren wohl viele Menschen auch wieder in die Ukraine zurück. Stamp sehe aktuell aber noch keinen Grund zur Entspannung.
Vor allem die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sei laut Stamp weiterhin eine große Herausforderung. Schwierig sei zudem die Lage in den Kitas.
NRW: Mehr als 120.000 Ukraine-Flüchtlinge in NRW untergekommen
Das Problem: In den Kitas im Land gibt es zurzeit zu wenig Personal. Kinder können nur bedingt betreut werden. Eine mögliche schnelle Lösung: Eine schnelle Berufsanerkennung für Personen, die in der Ukraine in der Kinderbetreuung tätig waren.
Nach aktuellsten Daten des Bundesinnenministeriums hat die Bundespolizei seit Kriegsbeginn am 24. Februar die Ankunft von 369.381 Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland festgestellt, schreibt die DPA. Die genaue Zahl ist aber nicht bekannt, denn es gibt keine stationären Kontrollen an den EU-Binnengrenzen und Ukrainer können für 90 Tage ohne Visum einreisen. Auch über eine mögliche Weiterreise in ein anderes EU-Land oder eine Rückkehr in die Ukraine fehlen verlässliche Daten für Deutschland und NRW.
Rubriklistenbild: © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa-tmn