Natur

Ausgestorbener Lachs kehrt wieder in Massen nach NRW zurück

In den Flüssen von NRW – allen voran im Rhein – vollzieht sich seit ein paar Jahren ein Naturschauspiel. Fische kehren zu Tausenden zurück zu uns. 

Düsseldorf – Die Flüsse an Rhein und Ruhr scheinen so sauber zu sein, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Vor allem der Lachs, aber auch andere Fischarten, kehren zu tausenden zurück nach NRW, um hier zu laichen, erfuhr RUHR24.

Ausgestorbene Fische siedeln sich wieder in NRW an – Lachs wieder im Rhein

Doch NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen betont: „Die Rückkehr der Wanderfische ist kein ‚Naturereignis‘, sondern das Ergebnis langjähriger Planung...“. So habe etwa das Wanderfischprogramm Nordrhein-Westfalen und ein verstärkter Gewässerschutz zu dem Spektakel geführt.

Nicht nur im Rhein schwimmen wieder Lachse, sondern auch an Sieg, Wupper, Dhünn und Rur. Was viele nicht wissen: Bis in die 1990er Jahre schwamm in diesen Flüssen kein einziger Lachs – zu schmutzig! Seit NRW im Jahr 1998 sein Lachsprogramm gestartet hat, sind inzwischen über 5000 Lachse zurückgekehrt, sprich nach NRW „gewandert“.

Was sind „Wanderfische“?

Als Wanderfische bezeichnet man Fischarten, die zwischen Meer und Flüssen wechseln, umgangssprachlich: „wandern“, um in den Flüssen Nachwuchs zu zeugen, also zu laichen. Dazu zählen im Rhein unter anderem der Lachs, der Maifisch, der Nordseeschnäpel, der Aal, das Fluss- und das Meerneunauge. Nach dem Schlupf ziehen die Jungfische nach ein bis zwei Jahren im Frühjahr in die entgegengesetzte Richtung, die Flusssysteme wieder hinab ins Meer. 

In den Rheinzuflüssen können sich die Lachse inzwischen gut vermehren, weil dort klares, sauerstoffhaltiges Wasser fließt. 

Maifisch erstmals seit 70 Jahren wieder in NRW gesichtet

Neben dem Nordseeschnäpel (Familie der Lachsfische) hat sich erstmals seit 70 Jahren sogar wieder ein Maifisch in NRW angesiedelt – und zwar in der Sieg. Auch die Aalbestände in Nordrhein-Westfalen konnten stabilisiert werden, teilt das NRW-Landwirtschaftsministerium mit.

Der Maifisch, hier ein ausgestopftes Exemplar, hat sich erstmals seit 70 Jahren wieder im Rhein in NRW gezeigt.

Aber wie lockte das Land die Lachse wieder nach NRW? Neben sauberen Flüssen brauchen die Fische durchgängige Gewässer ohne Hindernisse, um ihren Weg zu den Laichplätzen in NRW zu finden. Um das zu ermöglichen, unterstützte das Land die Wasserverbände mit Geld. Diese wiederum sorgten für die guten Bedingungen vor Ort.

NRW ist Bundesland mit meisten Lachsrückkehrern im gesamten Rheinsystem

Das Ergebnis: NRW ist aktuell das Bundesland mit den meisten Lachsrückkehrern im gesamten Rheinsystem.

Doch das Land muss noch selbst Hand anlegen, zieht selbst noch einige Junglachse auf und setzt sie frei, um den Bestand an wildem Lachs im Rhein zu stabilisieren. Setzt sich der positive Trend der Lachsansiedlung in NRW fort, „dann ist der ehemals ausgestorbene Lachs endgültig wieder zurückgekehrt“, so das Landwirtschaftsministerium.  

Rubriklistenbild: © Jonas Güttler