Januar-Wetter 2023

„Zyklonale Westlage“ bringt NRW Wetter-Besonderheit

Wo ist nur der Winter in NRW hin? Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes sehen kaum noch Hoffnung für einen winterlichen Januar 2023.

Dortmund – Der Winter 2022/23 ist noch nicht wirklich in Nordrhein-Westfalen angekommen. Während Deutschland eine Woche vor Weihnachten noch unter Minusgraden bibberte, feierten die Menschen ein warmes Silvesterfest und einen milden Start ins Jahr 2023. Ski-Fans schauen aktuell auf grüne Pisten und es ist eher ungemütlich nass als eiskalt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht mittlerweile sogar schon von einem „Rekordkurs“, weiß RUHR24.

Winter-Wetter 2022/23 – Nordrhein-Westfalen erlebt eine milde kalte Jahreszeit

„Wann wird‘s mal wieder richtig Winter?“ Auch wenn der Songtitel des altehrwürdigen Rudi Carrell ein wenig umgedichtet wurde, könnte man genau diese Frage aktuell stellen. Denn vom typischen Winter ist derzeit weit und breit keine Schneespur zu sehen.

Zwar ist der milde Januar eine Wohltat für sämtliche Geldbeutel und die Gasspeicher in der aktuellen Energiekrise, und auch der Dauerregen hat einen guten Effekt. Jedoch sehnt sich der eine oder andere mit Sicherheit ein wenig Winter herbei.

Winter-Fans aus NRW müssen Geduld mitbringen – DWD verweist auf 12 °C vom 1. Januar 2023

Doch da müssen sich Winter-Fans gedulden. Es bleibt rekordverdächtig warm in NRW und im gesamten Bundesgebiet. Die erste Januarwoche pendelte sich mit einer Durchschnittstemperatur von 8 Grad Celsius ganz oben auf der DWD-Skala ein.

„Das entspricht einer Temperatur, die man auf Grundlage des vieljährigen Mittelwertes der Jahre 1991-2020 eher Mitte April erwarten darf. Der letzte April 2022 beispielsweise schaffte am Ende nur einen Wert von gut 7,8 °C. Der sagenhafte Wert von fast 12 °C vom 1. Januar entspricht sogar eher den Mittelwerten für Mitte Mai!“, heißt es vom Deutschen Wetterdienst.

Warme Meeresluft kommt nach Deutschland – Winter-Wetter bleibt im Januar 2023 aus

Schuld daran habe eine „zyklonale Westlage“, eine von westlichen Winden und Tiefdruckeinfluss geprägte Großwetterlage, deren Westwind milde Meeresluft nach Europa schaufelt. Der Wind und dicke Wolken sorgen dafür, dass es sich nachts nicht abkühlt. Und das soll auch die kommenden Tage so bleiben.

Kommt im Januar nochmal eine weiße Wetter-Überraschung nach Deutschland? (Symbolfoto)

In NRW bleibt es in der laufenden Woche regnerisch und grau. Zwar sei auch in den höheren Lagen mit Schnee zu rechnen, allerdings bleibt es mit 7 bis 9 Grad im Flachland und 3 bis 6 Grad im Bergland für einen Januar sehr warm. Dazu gesellen sich zum Teil starke Böen.

NRW im Januar 2023 – milde Temperaturen, Regen und stürmische Böen

Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass die erste Januardekade wahrscheinlich die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden wird. Die nachfolgenden zehn Tage im Januar werden mit voraussichtlich 6 Grad Celsius im Durchschnitt nicht sonderlich kälter – auch hier befinde man sich auf Rekordkurs.

Gibt es für den Januar noch Winter-Hoffnungen? Es sieht eher schlecht aus. Zwar macht sich hinter ostwärts schwenkenden Kaltfronten Meeresluft polaren Ursprungs breit. Jedoch wird die Luft so durchgewirbelt, dass nicht genügend Zeit bleibt, dass diese polare Meeresluft Deutschland dauerhaft abkühlt.

Kurz gesagt: „Es bräuchte schon einen echten Temperatursturzflug in der 3. Dekade, um einem weiteren Temperaturrekord noch aus dem Weg zu gehen“, so die Wetter-Experten.

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