Umbau statt Neubau
Dortmund: Wohnungen fehlen – Experte hat unkonventionellen Vorschlag
Günstige Wohnungen in Ballungsräumen sind heiß begehrt und schnell vermietet. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt aus Dortmund verdeutlicht, dass es tausende Wohnungen sind, die aktuell fehlen.
Dortmund – Eine Wohnung zu bekommen, die zentral in der Dortmunder-City liegt und vielleicht noch einen Anschluss ins Grüne, wie den Westpark hat, ist schwer zu finden und wenn, kostet sie häufig viel Geld. Im letzten Jahr wurden laut dem Statistischen Bundesamt 1.660 neue Wohnungen in Dortmund gebaut, zu wenige, wie RUHR24 berichtet.
Gewerkschaft | IG BAU |
Gründung | 1. Januar 1996 |
Hauptstandort | Frankfurt am Main |
Umbau statt Abriss und Neubau - vom Büro zur Wohnung
Eine große Chance, die Wohnungsknappheit in Deutschland und speziell in Dortmund zu bekämpfen, sind Altbauten. Laut der IG BAU lassen sich bei vielen Wohngebäuden, Büro-, Geschäfts- und Parkhäusern Dachetagen aufstocken. Durch mehr Homeoffice könnten theoretisch auch einige Büros in Wohnungen umgewandelt werden.
Steigende Mieten: Expertin meint es braucht vor allem mehr Sozial-Wohnungen
Zusätzliche Wohnungen helfen gegen steigende Mieten. „Wichtig ist dabei das bezahlbare Segment. Und es kommt vor allem darauf an, dass im sozialen Wohnungsbau noch mehr getan wird“, sagt die Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund. Dabei sei es besonders wichtig, dass die Bundes- und Landesregierung in den Wohnungsmarkt eingreifen (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).
„Die Bundesregierung hat 400.000 neue Wohnungen pro Jahr versprochen. Ein Viertel davon sollen Sozialwohnungen sein. Von diesem Ziel ist die Ampel-Koalition noch weit entfernt. Hier ist aber auch die Landespolitik gefordert.“
IG Bau fordert mehr Sozialwohnungen
Um schneller mehr Sozialwohnungen zu schaffen, schlägt die IG BAU ein „Sonderpaket sozialer Wohnungsbau“ vor. Die Mehrwertsteuer auf Sozialwohnungen solle damit deutlich gesenkt werden. Außerdem setzt sich die Gewerkschaft für deutlich weniger Bürokratie ein. Zwischen Bauantrag und Baubeginn würde aktuell zu viel Zeit vergehen.
Tausende Wohnungen in Deutschland fehlen - Ampel-Regierung vom Ziel entfernt
Trotz steigender Mieten und angespanntem Wohnungsmarkt in vielen Teilen der Republik, sind im letzten Jahr sogar weniger Wohnungen gebaut worden. Konkret 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Dem neuen Ziel von 400.000 Wohnungen im Jahr war man zu dem Zeitpunkt sehr weit entfernt. Es hätte ein Viertel gefehlt.
Gründe für die schlechten Zahlen sind Knappheit von Rohstoffen unteranderem durch den Ukraine-Krieg, steigende Energiepreise, Inflation und steigende Bauzinsen. Hinzukommen der Fachkräftemangel und laut der IG BAU unzureichende staatliche Förderungen.
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