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Neue „Superbäume“ im Dortmunder Westfalenpark sollen erkrankten Bürgern helfen

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Von: Julian Kaiser

Die Stadt Dortmund pflanzt im Westfalenpark neun Klimabäume. Zwar sind diese gut für Mensch und Klima, allerdings nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Dortmund – Die Stadt Dortmund will im Westfalenpark einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Wer zukünftig durch das 75 Hektar große Gelände flaniert, könnte insgesamt neun neue Parkbewohner in Form sogenannter Klimabäume entdecken. Bis diese allerdings wirklich einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, werden noch viele Jahre ins Land ziehen.

Stadt Dortmund plant Neuerungen im Westfalenpark und pflanzt neun Klimabäume

Der Westfalenpark Dortmund wird sich noch im Jahr 2023 dank einiger Neuerungen verändern. Die Stadt saniert beispielsweise den Eingang Ruhrallee und verpasst dem in die Jahre gekommene Florianturm ein neues Dach. Nun wollen die Stadtvertreter Naturfreunden, vorrangig aber dem Klima etwas Gutes tun.

Lindensorten, Feldahorn oder Hopfenbuchen sind die Baumarten, die den Westfalenpark in Dortmund ab sofort bereichern. Die Stadt, die zuletzt bereits am Wall 100 Bäume gegen den Klimawandel gepflanzt hat, habe diese Bäume nach eigenen Angaben „aufgrund ihrer Klimaresilienz und ihrer positiven Auswirkungen auf die Umwelt“ gepflanzt. Schließlich nehmen Bäume CO2 auf und setzen Sauerstoff frei.

Klimabäume im Dortmunder Westfalenpark nehmen Co2 auf und setzen Sauerstoff frei

Damit zubetonierte Städte wie Dortmund in den heißen Sommermonaten nicht zu „Hitzeinseln“ werden, brauchen sie urbanes Grün in Form von Bäumen und kleinen Parks. Bäume spenden schließlich nicht nur Schatten, sondern erhöhen auch die Verdunstung.

Ein weiterer Vorteil: Wer durch den Westfalenpark Dortmund schlendert, tut seiner Psyche auch etwas Gutes. Der Blick auf die Bäume, auf das saftige Grün des Rasens oder auf die Farbenpracht von Blumenbeeten, entspanne die Besucher, berichtet der Deutschlandfunk.

Westfalenpark Dortmund: Besuch kann gut für Psyche gestresster Städter sein

Eine Studie am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim habe demnach herausgefunden, „dass Grünanlagen vor allem für psychisch labile Stadtbewohner hilfreich sind.“ Diese seien „besonders empfänglich für Depressionen, Schizophrenie oder Angsterkrankungen“ (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Dass der Dortmunder Westfalenpark und seine neuen Bäume einen kleinen Beitrag gegen den Klimawandel leisten können, ist unbestritten. Laut einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich könnten wenige Milliarden Bäume weltweit die entscheidende Menge an CO2 aus der Atmosphäre fischen.

Bäume im Dortmunder Westfalenpark wachsen zu langsam für Kampf gegen Klimawandel

Das Problem: Bäume wachsen langsam – sehr langsam! Sie brauchen laut der Forschung etwa 40 Jahre, um nachzuwachsen und die gleiche Menge CO2 aus der Atmosphäre zu holen, die beispielsweise durch ihre Verbrennung entsteht, berichten die „Energie-Experten“.

Beim Verbrennen werde laut dem WWF besonders viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt: „Berechnungen des Weltklimarates zufolge setzt Heizen mit Holz fast doppelt so viel CO2 frei wie der Einsatz von Gas“ erklärt die Nichtregierungsorganisation.

Die Stadt Dortmund hat im Westfalenpark neun neue Bäume gepflanzt.
Die Stadt Dortmund hat im Westfalenpark neun neue Bäume gepflanzt. © Bonita Fahrenhorst/Stadt Dortmund; Rupert Oberhäuser/Imago; Montage: RUHR24

Dortmunder Westfalenpark dank neuen Baumarten klimaresilienter

Bis die neu gepflanzten Bäume also ausgewachsen sind, ist durch die Verbrennung bereits sehr viel CO2 in der Atmosphäre. In diesem langen Zeitraum werde das „Klima bereits irreversibel mit weiterem CO2 geschädigt“, so die „Energie-Experten“ weiter. Um wirklich klimaneutral zu sein, wachse der Baum dementsprechend zu langsam.

Die neun Bäume im Dortmunder Westfalenpark sind also nur ein Tröpfchen auf dem heißen Stein, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Nichtsdestoweniger machen sie den Park klimaresilienter und verbessern die Lebensqualität in der Stadt.

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