Weihnachtstradition

Dickel-Hinweis lässt Stimmung beim BVB-Weihnachtssingen in Dortmund kippen

Auch in diesem Jahr fand das Weihnachtssingen im Dortmunder Stadion statt. Doch eine kurze Bemerkung zu einer Band ließ die Stimmung kurz kippen.

Dortmund – Dass die Sehnsucht nach Besinnlichkeit vieler Bürgerinnen und Bürger aus dem Ruhrgebiet nach den harten Corona-Jahren groß ist, beweist nicht nur der große Andrang auf den Dortmunder Weihnachtsmarkt. Beim Event „Dortmund singt Weihnachtslieder“, das am Sonntag (11. Dezember) bereits zum vierten Mal stattfand, wurde die weihnachtliche Atmosphäre allerdings kurzzeitig getrübt (mehr News aus Dortmund auf RUHR24)

BVB veranstaltete 2022 wieder traditionelles Weihnachtssingen im Stadion – 71.000 Gäste

Zum diesjährigen Weihnachtssingen im Signal Iduna Park des BVB kamen laut Angaben des Vereins über 71.000 Menschen – und das trotz der schwierigen Anreise. Gegenüber den 30.000 Hobby-Sängern bei der Premiere im Jahr 2017, den 50.000 Menschen 2018 und den 68.357 Gästen 2019 ist das eine deutliche Steigerung. 2020 und 2021 musste das Mega-Event wegen Corona ausfallen. Dabei hatte alles mal ganz klein angefangen.

Denn als sich im Jahr 2003 89 Fans des 1. FC Union Berlin „halblegal“ mit Glühwein und Gebäck auf Höhe der Mittellinie im „Stadion An der Alten Försterei“ zum Weihnachtsliedersingen trafen, ahnten sie wohl kaum, dass zahlreiche andere Vereine diesem Beispiel mit den Jahren folgen würden. Neben NRW-Vereinen wie Köln oder Duisburg lockt mittlerweile auch der bei Dortmundern weniger beliebte Ruhrpott-Verein Schalke 04 zum weihnachtlichen Gemeinschaftskonzert.

Zahlreiche Fußballvereine aus NRW laden zum weihnachtlichen Gemeinschaftskonzert

Die ansonsten so unüberbrückbaren Barrieren zwischen beiden Ruhrgebiets-Vereinen scheinen zumindest in der Vorweihnachtszeit etwas niedriger. Schließlich strömen Weihnachtsfans seit Jahren in den beiden Stadien der Erzrivalen, um gemeinschaftlich zu singen – ob man es mit schwarz-gelb oder blau-weiß hält, ist dabei ausnahmsweise unerheblich.

Wessen Herz allerdings nicht schwarz-gelb schlägt, musste einmal ganz stark sein. Denn neben Weihnachtsklassikern wie „Let it snow“, „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „Last Christmas“ wurde auch die BVB-Hymne „Leuchte auf mein Stern, Borussia“ zum Besten gegeben. Im Publikum sitzende Schalker werden den Moment wohl nur mit viel Beherrschung überstanden haben.

Auch in diesem Jahr lud der BVB zum gemeinschaftlichen Weihnachtssingen ein.

Dortmunder Stadionsprecher kann sich kleine Spitze nicht verkneifen – Pfiffe für Gelsenkirchener

Noch stärker mussten blau-weiße Gäste sein, als sich Moderator Norbert Dickel kurz auf die Rivalität anspielte. Denn wie DerWesten berichtet, kommt ein Bandmitglied der Kapelle „Filou“ aus der bei vielen Dortmund-Fans verhassten blau-weißen Stadt im Westen. „Selbst Gelsenkirchener sind willkommen hier am heutigen Abend“, erklärte der Dortmunder Stadionsprecher scherzhaft.

Die Reaktion zahlreicher Gäste folgte prompt: Weniger besinnliche Pfiffe und Buhrufe tönten durch das weite Rund, Dickel reagierte diplomatisch: „Hey, hey, das passt schon“. Das schien auch der Großteil der Weihnachtssänger an diesem Abend so zu sehen, denn schnell wurde es wieder weihnachtlich. Die Pfiffe für den blau-weißen Gast waren an diesem Abend wohl bewusst weihnachtlich gehalten und nicht ganz ernst gemeint.

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