Dortmund: Poser und Raser stehen am Wall Schlange – von wegen illegale Rennen

Die Polizei Dortmund lässt nicht locker im Kampf gegen die Raser- und Poser-Szene. Am Wochenende hat sie hunderte Fahrzeuge in Dortmund kontrolliert.
Dortmund – Zeigen wer die coolste Karre hat und vielleicht noch das ein oder andere illegale Rennen am Dortmunder Wall fahren? So sehen häufig die Wochenenden in der Dortmunder Innenstadt aus – nur dieses Mal hieß es für viele Autofahrer warten statt rasen. Denn die Polizei hat hunderte Fahrzeuge kontrolliert, wie RUHR24.de* berichtet.
Stadt | Dortmund |
Oberbürgermeister | Thomas Westphal (SPD) |
Einwohner | 603.609 (2020) |
Polizeipräsident | Gregor Lange |
Raser und Poser in Dortmund: Polizei will Wall so unattraktiv wie möglich machen
Der Wall in Dortmund ist ein beliebter Treffpunkt für die Raser-Szene – und das weit über die Stadtgrenzen hinaus. Erst Anfang Januar musste die Polizei Dortmund ein regelrechtes Mega-Raser-Treffen* der Szene auflösen. Und in regelmäßigen Abstanden kündigt Polizeichef Gregor Lange konsequentes Vorgehen gegen die Raser-Szene* an.
Neben gefährlichen und illegalen Rennen auf dem Dortmunder Wall, sei laut Lange auch die Lärmbelästigung für die Anwohner eine Zumutung. Und auch gegen die aktuell geltende Coronaschutzverordnung werde bei den Poser-Treffen regelmäßig verstoßen. Daher heißt es für die Polizei Woche für Woche: Kontrollieren, kontrollieren, kontrollieren. Der Wall soll für Raser und Poser so unattraktiv wie möglich gemacht werden.
Polizeikontrollen auch ohne Verdacht: Raser mussten bei Kontrollen Schlangestehen
Ein Mittel dazu war an diesem Wochenende: die strategische Fahndung. „Wir wissen, dass wir beim Vorgehen gegen diese Szene einen langen Atem und ein schlüssiges Gesamtkonzept haben müssen. Als Teil dieses Konzepts nutzen wir an diesem Wochenende auch die strategische Fahndung. Wir möchten damit ein klares Zeichen setzen und verhindern, dass sich die dort entstandenen Strukturen weiter verfestigen.“ Das schrieb der Polizeipräsident im Vorfeld der Maßnahme in einer Mitteilung.
Die strategische Fahndung ist ein Mittel auf Basis des Polizeigesetzes, das es den Beamten ermöglicht, Personen ohne konkreten Verdacht anzuhalten, nach ihrer Identität zu befragen sowie Fahrzeuge zu kontrollieren. „Die strategische Fahndung ist mit der Neufassung des Polizeigesetzes NRW im Jahr 2018 eingebracht worden. Sie erweitert unsere Eingriffsbefugnisse und hat sich auch in anderen Deliktsfeldern bereits mehrfach bewährt“, schreibt Polizeichef Lange.
Die strategische Fahndung galt am Freitag sowie am Samstag jeweils in der Zeit von 18 Uhr bis 6 Uhr am Folgetag. Sie betraf den Wallring sowie angrenzende Straßen, einen Teil der Brackeler Straße sowie die B 236. Durch das Großaufgebot der Polizei hatten Raser keine Chance. Statt aufs Gas zu drücken, mussten sie Schlangestehen, um die Kontrollen passieren zu könnnen (mehr Blaulicht-News aus Dortmund* bei RUHR24.de).

Raser- und Poser-Kontrollen in Dortmund: Polizei erteilt 230 Platzverweise
Am Freitag- und auch am Samstagabend (30. Januar) waren also mehr 150 Kräfte der Polizei im Einsatz, „um die Null-Toleranz-Strategie gegenüber rücksichtslosen Rasern und respektlosen Posern zu untermauern“, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Dabei kontrollierten sie insgesamt an beiden Tagen mehr als 450 Autos und knapp 800 Personen. Die Beamten erteilten insgesamt 230 Platzverweise. Elf Autofahrer mussten sogar ohne ihr Auto den Heimweg antreten – die Polizei hat die Fahrzeuge sichergestellt, weil die Betriebserlaubnis erloschen gewesen sei.
Weitere Verstöße:
- Zwei Fahrer standen unter dem Verdacht, Drogen konsumiert zu haben. Ihnen wurden auf der Wache Blutproben entnommen.
- Die Polizei verhängte an dem Wochenende in Dortmund 65 Verwarngelder und schrieb 64 Ordnungswidrigkeitenanzeigen.
- Darunter waren auch 16 Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung.
- Es wurden acht Strafanzeigen wegen Verkehrsdelikten erstellt.
Video: 10 Fragen an einen Ex-Raser
Die Polizei Dortmund wertet den Einsatz am Wochenende als vollen Erfolg: „Auch an diesem Wochenende haben wir mit einer großen Anzahl von Kräften sowie starker Präsenz im Bereich des Wallrings, der innerstädtischen Einfallstraßen und rund um den Phönixsee gezeigt: Wir lassen nicht locker im Kampf gegen illegales Tuning sowie der Raser- und Poserszene. (...) Wir sind auch an diesem Wochenende unserem Ziel wieder ein Stück näher gekommen: verbotene Kraftfahrzeugrennen verhindern, Raser stoppen und den Anwohnerinnen und Anwohner zur Nachtruhe verhelfen“, schreibt Polizeirätin Stephanie Luzemann als Polizeiführerin des Einsatzes. *RUHR24.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.