Dortmund: Große Umfrage zeigt – das stört die Bürger am meisten
Eine große Umfrage der Stadt Dortmund zeigt, was Bürger und Bürgerinnen sich wirklich wünschen.
Dortmund – Was zeichnet die Dortmunder Innenstadt in Ihren Augen aus? An welchen Orten in der City halten Sie sich am liebsten auf? Antworten auf diese und weitere Fragen suchte die Stadt Dortmund in einer großen Online-Umfrage vom 11. Oktober bis zum 7. November 2021. Die Antworten sind jetzt ausgewertet worden – und überraschen in manchen Bereichen.
Stadt | Dortmund |
Oberbürgermeister | Thomas Westphal (SPD) |
Bevölkerung | 602.713 (2021) |
Dortmund: Große Online-Umfrage zeigt, was sich Dortmunds Bürger wirklich für die City wünschen
Rund 2000 Dortmunder und Dortmunderinnen hätten laut Angaben der Stadt Dortmund an der Umfrage teilgenommen und ihre Meinungen und Ideen zur Lage in der City eingebracht. Sie sollen maßgebend dafür sein, wie sich die Innenstadt in den kommenden Jahren entwickelt.
Die Fragen der Umfrage bezogen sich auf das Image der City, die vorhandenen Nutzungsangebote und -defizite, das Besuchsverhalten sowie die individuelle Bewertung ausgewählter Einzelaspekte wie zum Beispiel Sauberkeit, Atmosphäre, Erreichbarkeit. Außerdem konnten die Befragten eigene Wünsche für die Zukunft der Innenstadt angeben.
Ergebnisse der Dortmunder Online-Umfrage sollen die Innenstadt nachhaltig verbessern
Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung, das die Umfrage in Auftrag gegeben hat, erklärt, was mit den Ergebnissen der Umfrage passieren wird:
„Die hohe Zahl der Teilnehmenden an der Befragung unterstreicht die aktuelle Bedeutung der Cityentwicklung für unsere Stadt. Die benannten Themen nehmen wir auf – im laufenden Citymanagementprozess und in den gemeinsamen Anstrengungen der städtischen Fachbereiche zur stetigen und nachhaltigen Aufwertung der Dortmunder Innenstadt.“
Dortmund Innenstadt: Der Westenhellweg ist als Shopping-Ziel bei den Bürgern unbeliebter geworden
Die Auswertung der Umfrage zeigt, dass die Dortmunder Innenstadt als Anlaufstelle für Erledigungen in den vergangenen Jahren bei den Befragten unbeliebter geworden ist. So nahm die Häufigkeit der Besuche rund um den Westenhellweg immer weiter ab. Und Schuld daran ist nicht nur die Corona-Pandemie.
Als Gründe für die sinkenden Besuche in der Innenstadt nennen die Befragten insbesondere das zurückgehende Einzelhandelsangebot, die abnehmende Attraktivität sowie die geringe Aufenthaltsqualität der City. Verwunderlich ist das nicht, schließlich haben in den vergangenen Monaten immer öfter Läden, darunter große Marken wie Depot, Douglas, Hallhuber oder Burger King, ihre Standorte am Westenhellweg und in der Thier-Galerie aufgegeben.

Dortmund: Bürger und Bürgerinnen hätten gern mehr Auswahl bei der Gastronomie in der City
Doch nicht alles wird von den Befragten als negativ bewertet: So heben die Bürger und Bürgerinnen insbesondere die Anbindung der Dortmunder Innenstadt an den öffentlichen Nahverkehr hervor. Und auch das Dienstleistungsangebot in der City wird positiv bewertet.
Etwas schlechter sieht es hingegen bei dem gastronomischen Angebot in der City aus. So würden sich die Befragten mehr Abwechslung bei den Restaurants und Bars wünschen. Insgesamt wird die Dortmunder Gastronomie trotz Neueröffnungen nur als durchschnittlich bewertet.
Innenstadt von Dortmund
Im Zentrum von Dortmund befindet sich der Westenhellweg, die bekannteste Shoppingmeile der Stadt, und die Thier-Galerie. Restaurants und Bars gibt es vor allem am Alten Markt, an der Kleppingstraße, in den Seitengassen des Rosenviertels und auf der Brückstraße.
Dortmund: Große Umfrage zeigt – das stört die Bürger in der City am meisten
Auf die Frage, welche Eigenschaften die Befragten mit der Dortmunder City verbinden, gab es unterschiedliche Antworten. Einige bezeichneten die Innenstadt als kompakt und übersichtlich – andere nannten sie jedoch austauschbar, langweilig und anonym. Vielen Befragten fehlt ein echtes Alleinstellungsmerkmal der Innenstadt. Potenzial sehen die Befragten beim Alten Markt – dem mit Abstand beliebtesten Ort in der Innenstadt, dem Dortmunder U und dem Westenhellweg.
Ebenfalls beliebt bei den befragten Bürgern und Bürgerinnen waren:
- Kleppingstraße
- Friedensplatz
- Wochenmarkt
Dortmund Innenstadt: Das sind die unbeliebtesten Orte in der City - überraschende Antwort
Unbeliebt unter den Befragten waren hingegen der Hauptbahnhof und der Ostenhellweg. Bei der Brückstraße, dem Hellweg und dem Stadtgarten scheiden sich jedoch die Geister: Alle Adressen wurden gleichauf sowohl als unbeliebte als auch beliebte Aufenthaltsorte genannt.
Die Frage nach Ideen und Anregungen für die Zukunft der Dortmunder Innenstadt brachte ein eindeutigeres Ergebnis: So wünschen sich die meisten Befragten mehr Grün- und Wasserflächen in der City. Aber auch die Aspekte Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sind Dortmunds Bürgern wichtig. Das Verlangen nach einem attraktiven und vielfältigen Einzelhandelsangebot mit inhabergeführten Geschäften schließt die Wunschliste ab.

Teilbereiche der City verbessern – das sind die künftigen Pläne für die Dortmunder Innenstadt
Die Ergebnisse der Online-Umfrage sollen, so die Stadt Dortmund, in sogenannte „Quartierswerkstätten“ einfließen, die im Februar und März stattfinden. Dabei werden die weiteren Schritte für die einzelnen Teilbereiche der City geplant. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Rolle der jeweilige Bereich der Innenstadt in Zukunft spielen soll und was dafür benötigt wird, um dieses Ziel zu erreichen.
Im Anschluss an die Quartierswerkstätten sollen diese Inhalte und Zukunftsvisionen weiter vertieft werden. Eine Art „Regiebuch“ soll maßgebend für das künftige City-Management der Dortmunder Innenstadt werden. Es soll laut Angaben der Stadt konkrete Maßnahmen in Bezug auf Immobilien, Städtebau und öffentlicher Raum sowie Kommunikation, Marketing und Digitalisierung enthalten.