Wegen Tweet

„PR-Tweets“ der Stadt Dortmund bringen Radfahrer auf die Palme

Eine Fahrradinitiative aus Dortmund wütet auf Twitter gegen die Stadt Dortmund. Die Vorwürfe: Provokation und fehlender Wille.

Dortmund – Radfahrende und Dortmund, eine Beziehung, die bislang scheinbar mehr Höhen als Tiefen hat. Schlechte Testergebnisse, viele Beschwerden, aber auch Pläne zur Besserung kennzeichnen die Thematik rund um das Zweirad. Im Vordergrund steht dabei immer wieder die Stadt Dortmund. Jetzt wird ihr sogar Provokation vorgeworfen.

Fahrradinitiative aus Dortmund: „Hört endlich auf, die Radfahrenden zu veräppeln“

Zunächst ein Überblick: Beim ADFC-Fahrradklimatest 2020 erhielt Dortmund die Note 4,4. Im „Zufriedenheitsbarometer“ der Radfahrenden in Deutschland schnitt unter den Großstädten nur die Stadt Köln schlechter ab.

Auch überregionale Zeitschriften wie die Süddeutsche Zeitung berichteten schon 2014 über die „Radfahrer-Hölle“ Dortmund. Ein Chemie-Student hielt das Radfahren am Borsigplatz oder am Wall damals sogar für „beinahe lebensgefährlich“.

Entgegen der Rankings und Beschwerden stehen die Pläne und Maßnahmen der Stadt Dortmund. Das sind beispielsweise der im Sommer neu gebaute Fahrradweg in der City oder die teilweise Fertigstellung des Radschnellwegs Ruhr (RS1). Die sogenannte „Fahrradautobahn“ fürs Ruhrgebiet soll aber frühestens 2030 fertig sein.

Radfahrende in Dortmund bemängeln Willen und Personalmangel bei der Stadt

Die Initiative „Aufbruch Fahrrad Dortmund“ findet die Bemühungen ungenügend und schreibt auf Twitter: „Hört endlich auf, die Radfahrenden zu veräppeln!“

Auslöser dieser Aussage war ein Tweet der Stadt Dortmund. „Fragen, Wünsche und Anregungen zum Thema Fahrradfahren in Dortmund? Dann schick eine Mail“, hieß es in dem Post der Stadt Dortmund. Für die Fahrradinitiative grenzt das offenbar an eine Provokation.

Alleine seitens der Initiative lägen „Dutzende Anregungen vor, deren Umsetzung verweigert werden“. Sie fügen hinzu: „Es fehlen nicht Anregungen, sondern Wille und Personal zur Umsetzung!“

Fahrradinitiative kritisiert PR-Tweet der Stadt Dortmund

Weiterhin sei es schlimm genug, dass beim Radverkehr in Dortmund nichts vorangehe. „Da müsst ihr uns nicht auch noch mit solchen albernen PR-Tweets für blöd verkaufen“, schreibt „Aufbruch Fahrrad Dortmund“ als Antwort auf den Tweet der Stadt.

Eine Stellungnahme der Stadt bezüglich des Tweets steht noch aus. Auf eine Anfrage von RUHR24 hat die Verwaltung nicht reagiert.

Eine kleine Tendenz, ob sich im Radverkehr wirklich etwas tut, zeigt sich im Frühling 2023. Dann gibt es die neuen Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests 2022.

Rubriklistenbild: © Jan-Simon Tiessen/Aufbruch Fahrrad Dortmund

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