Aktion von Extinction Rebellion

Protest in der Thier Galerie Dortmund: Oben ohne gegen „Fast Fashion“

Mit nichts als Kunstblut auf dem Oberkörper protestierten in der Thier Galerie Dortmund Aktivisten von Extinction Rebellion mitten im Black Friday-Getümmel gegen billige „Fast Fashion“.

Dortmund – „Lieber nackt, als in billiger Kleidung“: Mit nichts als Kunstblut auf dem nackten Oberkörper, protestierten sieben Aktivisten von Extinction Rebellion gestern gegen die Fast Fashion-Industrie – mitten in der Thier Galerie Dortmund und mitten im Shopping-Rummel des Black Friday (27. November).

Shopping CenterThier Galerie Dortmund
Verkaufsfläche33.000 m²
Geschäfte160

Thier Galerie Dortmund wird zum Schauplatz des Protests gegen den Black Friday und Fast Fashion

Mit ihrem Protest in der Thier Galerie Dortmund stellten sich die nackten Aktivisten gegen das Konzept der Fast Fashion Industrie und den regelmäßig wiederkehrenden Rabattschlachten an Tagen wie dem Black Friday oder Cyber Monday. Denn Billigkleidung und Rabattschlachten haben eines gemeinsam: Sie regen zum schnellen, unüberlegten Kauf von billiger Ware an, die mitunter auch genauso schnell wieder im Müll landet.

Den Preis für die schnelllebigen Modeartikel müssten laut Extinction Rebellion Mensch, Tier und Natur in den Produktionsländern teuer bezahlen. So steht auf der Brust der Aktivisten am Black Friday in Dortmund auch in großen schwarzen Lettern: „850 Mio Tonnen CO2 pro Jahr“.

Protest in Dortmund gegen Fast Fashion am Black Friday in der Thier Galerie.

„Die Textilindustrie verursacht mehr Treibhausgase als der internationale Flug- und Schiffsverkehr zusammen“, teilt Extinction Rebellion Dortmund nach der Aktion mit. An die Unternehmen richteten die Aktivisten den Appell, ökologischer und fairer zu handeln. Von der Regierung fordern sie ein wirkungsvolles Lieferkettengesetz.

Dortmund: Protest in der Thier Galerie mitten im Black Friday-Shoppingmarathon

Wie auch das Wissensmagazin Quarks erklärt, hat sich zwischen 2000 und 2015 die Menge der verkauften Kleidung weltweit verdoppelt. Viele Kleidungsstücke würden in großen Mengen billig in Asien produziert. Denn das Konzept hinter der Fast Fashion ist, dass Kleidungsstücke schnell und billig produziert werden, um genauso billig verkauft werden zu können. Lange halten müssen sie nicht. Im Gegenteil: Das Konzept sieht sogar vor, dass sich Kunden zügig mit der neusten Mode eindecken – die dann auch nur kurze Zeit getragen wird.

Doch die Aktivisten wollen mit ihrem Protest in Dortmund nicht nur die Klimaschädlichkeit der Fast Fashion-Industrie anprangern. Auch die Arbeitsbedingungen in der billigen und schnellen Textilproduktion und weitreichende Umweltschäden, wie verschmutzte Gewässer und ein enormer Wasserverbrauch, sind der Gruppe zuwider. Viele der billigen Kleidungsstücke werden unter miserablen Bedingungen von den Näherinnen gefertigt. Wie auf Quarks.de erklärt wird, fördern die Billigpreise in der Textilindustrie zudem Kinderarbeit.

Der Protest in der Thier Galerie wurde von Sicherheitskräften aufgelöst. Den Aktivisten wurde Hausverbot erteilt.

Rubriklistenbild: © Extinction Rebellion

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