Im Falle eines Brownouts
54 Notanlaufstellen in Dortmund sind besonders gekennzeichnet
Könnte es zu Blackouts in Dortmund kommen? Um auf Stromausfälle bestmöglich vorbereitet zu sein, hat die Stadt ein neues Notfall-System geschaffen.
Dortmund – In der Ukraine tobt der Krieg weiter, die Energieversorgung ist deutschlandweit immer wieder Thema. Dass auch die Energieinfrastruktur durchaus das Ziel von Angriffen sein könnte, zeigt der schwerwiegende Sabotageakt gegen die Deutsche Bahn. Wie sicher ist Dortmund vor einem Brownout oder gar einem Blackout? Die Stadt Dortmund hat nun einen Plan mit Notfall-Anlaufstellen im Fall derartiger Krisensituationen veröffentlicht – das soll die Bürgerinnen und Bürger beruhigen.
Möglicher Blackout und Brownout in Dortmund – Stadt stellt neues Notfall-System vor
Der Gedanke, dass Alltagsgegenstände und die Telekommunikation plötzlich wegen eines großflächigen Stromausfalls plötzlich nicht mehr funktionieren, ist beunruhigend. Begriffe wie „Brownout“ und „Blackout“ machen auch in Dortmund die Runde.
Wie die Bundesnetzagentur erklärt, gibt es im Falle eines Blackouts „ein unkontrolliertes und unvorhergesehenes Versagen von Netzelementen“. Demgegenüber werde bei einem kontrollierten Brownout wegen zu geringer Stromproduktion die Spannung kurzzeitig abgesenkt.
DEW21 kann Verbraucher beruhigen – Stromversorgung in Dortmund sei „bestmöglich sichergestellt“
Bereits Mitte Oktober gab es vonseiten des Stromversorgungsunternehmen Donetz und DEW21 eine beruhigende Nachricht an die Dortmunder: Die Stromnetze seien mehrfach geschützt, die Versorgung bestmöglich sichergestellt. Die Sabotage der Dortmunder Strominfrastruktur sei zwar möglich, laut einem Experten aber sehr schwierig umzusetzen.
Dortmunds Oberbürger Thomas Westphal kann die Bürger ebenfalls beruhigen: „Ich möchte betonen, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Brownout in Dortmund zu erleben, äußerst gering ist“, erklärte er während einer Pressekonferenz vom Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund. Trotz dieser geringen Wahrscheinlichkeit „möchte die Stadt Dortmund vorbereitet sein!“
Stadt Dortmund schafft 54 Notfallstellen für Worst-Case-Szenario – Kommunikation soll gesichert werden
Damit das gelingt, soll laut einer Pressemitteilung der Stadt Dortmund „ab sofort ein Konzept für Notfall-Anlaufstellen (NAS) in der Stadt greifen“. In 54 extra eingerichteten Anlaufstellen soll die Bevölkerung die Möglichkeit erhalten „Informationen über das aktuelle Geschehen zu erhalten oder einen Notruf für den Brandfall bzw. medizinischen Notfall abzusetzen“.
Oberbürgermeister Westphal zufolge, seien diese Notfall-Anlaufstellen aber prinzipiell nicht als Wärmeanlaufstellen in Dortmund im aktuell eisigen Winter konzipiert. Sie seien „für die Menschen gedacht, die in Not sind, wenn beispielsweise das Telefon durch einen Brownout nicht funktioniert.“ Mit den NAS will die Stadt Dortmund also verhindern, dass die Menschen im Krisenfall von der Außenwelt abgeschnitten sind.
Dortmunder werden im Krisenfall unter anderem durch Warn-App NINA und Sirenen gewarnt
Mit derartigen Notfall-Anlaufstellen beschäftigt sich die Stadt Dortmund nicht erst seit gestern. Bereits seit 2019 war das System beschlossen worden, die Folgen des Ukraine-Kriegs habe den Prozess der Umsetzung beschleunigt. Bis 2025 soll das Vorhaben abgeschlossen sein, erklärt die Stadt.
Die Notfall-Anlaufstellen in Dortmund seien laut der Stadt Dortmund im Krisenfall „durch mindestens zwei Einsatzkräfte besetzt“. Die Dortmunder Bevölkerung, die anhand einfacher Lifehacks selbst effektiv Energie sparen kann, werde über „Cell Broadcast, die Warn-App NINA, die Sirenen oder die Medien kommuniziert“.
Notfall-Anlaufstellen (NAS) sind in Dortmunder City beflaggt und beleuchtet – Bürger sollen sich vorbereiten
Die insgesamt 54 Notfall-Anlaufstellen sind mit einer Hinweisfahne mit einer entsprechenden Aufschrift gekennzeichnet und werden zudem beleuchtet. Sie befinden sich jeweils im Einzugsgebiet von 1,5 bis 2 Kilometer. Die Stadt Dortmund rät ihren Bürgern, „sich bereits jetzt über die Örtlichkeit der nächstgelegenen Notfall-Anlaufstelle im Wohnumfeld zu informieren, um im Bedarfsfall vorbereitet zu sein“.
Zu den Notfall-Anlaufstellen gehören neben Polizei-, Rettungs- und Feuerwachen auch Standorte des Technischen Hilfswerks, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und des Deutschen Roten Kreuzes. Sollten die Anlaufstellen in Dortmund nicht ausreichen, so könne man schnell mobile Anlaufstellen, so zum Beispiel in Kleinfahrzeugen der Feuerwehr, „an markanten Punkten im Stadtgebiet“, erklärt die Stadt weiter.
Rubriklistenbild: © Hans Blossey/Imago