Feuerwehr Dortmund richtet Appell an Anwohner – es geht um Leben und Tod
Wenn es um Leben und Tod geht, muss die Feuerwehr schnell durch die Straßen kommen. Besonders in einem Dortmunder Bezirk ist das aber schwierig.
Dortmund – Falschparker und zu enge Straßen in den Innenstädten sind für die Müllabfuhr, insbesondere aber für Rettungskräfte eine große Beeinträchtigung. Kommt der Rettungswagen oder der Löschzug nicht durch die City, dann kann das für Betroffene im schlimmsten Fall tödlich enden. Auch in Dortmund ist das Problem bekannt. Die Feuerwehr richtet deshalb einen eindeutigen Appell an die Bewohner.
Stadt Dortmund und die Feuerwehr richten eindeutigen Appell an Anwohner und Falschparker
Wenn es nach einem Brand oder einem Unfall um Sekunden geht, dann will man nicht in der Haut der Dortmunder Rettungskräfte stecken. Insbesondere im dichten, häufig zugeparkten Kreuzviertel kommen Leitwagen gar nicht oder nur äußerst langsam voran.
Das Problem gebe es nach Angaben der Stadt Dortmund „im gesamten Stadtgebiet“ – „besonders schlimm“ sei es aber in der Innenstadt. Viele Straßen seien dort „nur knapp über drei Meter breit“. Ein Müllwagen ist aber beispielsweise 2,55 Meter breit, sodass es in manchen Fällen sehr eng werden kann. Auch Feuerwehrautos haben in der Regel diese Breite.
„Wenn es brennt und wir dann noch irgendwelche Autos aus dem Weg räumen müssen, dann ist das Zeit, die wir nicht haben“, sagt André Lüddecke von der Feuerwehr Dortmund. Besonders Falschparker können die Fahrt zum Einsatzort erheblich beeinflussen.
SUVs sind Dortmunder Feuerwehr und Rettungskräften in der Innenstadt ein Dorn im Auge
Doch woran liegt es, dass Dortmunder Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes nicht immer schnell und sicher durch die Innenstadt kommen? Auf ihrer Homepage verweist die Stadt Dortmund auf „gesellschaftliche Entwicklungen“ wie „fehlende Rücksichtnahme, zunehmender Egoismus“ oder „große Fahrzeuge wie SUVs“.
Besonders pikant: In einigen Fällen waren in der Vergangenheit schon Hydranten oder Feuerwehrzufahrten zugeparkt. Stehen Falschparker im Weg, sei es nahezu unmöglich, eine Drehleiter aufzustellen und Menschen aus höheren Etagen zu retten (mehr News aus Dortmund auf RUHR24).
Zugeparkte Straßen in Dortmunder Innenstadt: Im Zweifel bleibt der Feuerwehr keine Zeit
Im Zweifel müsse man zu enge Kurven oder Stellen, an denen Falschparker stehen, umfahren. Denn bis ein Abschleppdienst die Hindernisse aus dem Weg geräumt hat, sei häufig viel zu viel Zeit vergangen. Eine weitere Option sei es, dass die Rettungskräfte direkt aus verschiedenen Richtungen zum Unfallort kommen. Dabei gehe allerdings „wertvolle Zeit verloren“, berichtet die Stadt.

Hin und wieder müsse die Feuerwehr auch Blechschäden in Kauf nehmen, um Leben zu retten. Dazu sind die Einsatzkräfte im Zweifel sogar berechtigt, sagen Rechtsexperten. Demnach dürfe die Feuerwehr „behindernde Fahrzeuge im Notfall sogar mit Einsatzfahrzeugen aus dem Weg“ räumen.
Die Frage nach dem Schadensersatz sei aber deutlich komplexer. Entstehen bei einem Einsatz Schäden am Auto, habe man „als Fahrzeughalter grundsätzlich einen Schadensersatzanspruch gegen die Feuerwehr“. Falschparker im absoluten Halteverbot müssen in manchen Fällen hingegen teilweise selbst für den Schaden aufkommen.
Dortmunder Feuerwehr will Bürger für Noteinsätze sensibilisieren – „Wir retten Leben, wenn Sie uns lassen“
Damit die Weiterfahrt der Dortmunder Einsatzkräfte auch in der viel befahrenen Innenstadt gewährleistet werden kann, bringt die Feuerwehr regelmäßig Handzettel an geparkte Pkw an. Auf diesen bittet sie Anwohner um Rücksicht beim Parken, damit „Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes ungehindert passieren können“. „Wir retten Leben, wenn Sie uns lassen“, lautet das dazu passende Motto.