Ein Nazi? Bürgerin sorgt für Verwirrung um Dortmunder Straße
Ist eine Straße in Dortmund nach einem Nazi-Schergen benannt? Auch eine Umbenennung wurde debattiert.
Dortmund – Namen von Straßen haben in den meisten Fällen eine Bedeutung. Sie sind oftmals angelehnt an bestimmte Örtlichkeiten, Ereignisse, Berufe oder berühmten Personen. In Dortmund entbrannte zuletzt eine Diskussion um eine Straße, die womöglich nach einem Nationalsozialisten benannt worden ist. RUHR24 weiß mehr.
Verwirrung um mögliche Nazi-Straße in Dortmund – Politik hat entschieden
Wohnen Bürgerinnen und Bürger in Dortmund-Hombruch an einer Straße, die nach einem Nationalsozialisten benannt worden ist? Diese Frage beschäftigte zuletzt die Bezirksvertretung rund um Bezirksbürgermeister Nils Berning (CDU). Grund für diese Annahme war laut Ruhr Nachrichten der Hinweis einer Bürgerin aus dem Stadtbezirk.
Es geht um die Singerhoffstraße im Herzen Hombruchs. Namensgeber soll laut der Bürgerin Gustav Singerhoff sein, geborener Hombrucher – aber auch bekennender Nationalsozialist. Singerhoff starb im Jahr 1939 in Bochum.
Im März 2023 besprach die Bezirksvertretung das weitere Vorgehen. Wird die Straße vielleicht sogar komplett umbenannt? Mögliche Ersatznamen wie Emil-Rabe-Straße, Rosenbaumstraße oder Eisensteinstraße wurden bereits in den Ring geworfen. Man beschloss, das Thema zur geschichtlichen Prüfung an das Stadtarchiv zu geben. Zuletzt sorgte eine ganz andere Straße in Dortmund-Hombruch für Verkehrschaos.
Wird Straße in Dortmund umbenannt? Singerhoffstraße in Hombruch steht zur Debatte
Knapp zwei Wochen später meldete sich das Tiefbauamt der Stadt Dortmund, wie die Sitzungsunterlagen der Bezirksvertretung Hombruch zeigen. Das Amt teilte am 20. März mit, dass nicht Gustav Singerhoff der Namensgeber der Singerhoffstraße sei, sondern Clemens Singerhoff. Eine Straßen-Umbenennung in Hörde könnte hingegen von Loriot stammen.
Dieser lebte lange Zeit in Hombruch und war ein plattdeutscher Schriftsteller. Er ist wohl 1840 geboren und ist zum Ende des 19. Jahrhunderts gestorben. Die Straße wurde im Jahr 1929 zur Singerhoffstraße, davor war es noch die Ebertstraße in Hombruch (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Dortmund-Hombruch hat keine Nazi-Straße – Singerhoffstraße behält Name
Nun steht also fest: In Dortmund-Hombruch verläuft keine Straße, die nach einem Nazi-Schergen benannt wurde. Um zukünftige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, beschloss die Bezirksvertretung am Dienstag (25. April) die Anbringung eines Legendenschildes unter dem Straßennamen. Das bestätigt Bürgermeister Nils Berning auf Nachfrage von RUHR24.
Dieses soll aufklären, dass es sich um Clemens Singerhoff als Namensgeber der Straße handelt. Alle Anwohner dürfen also weiterhin in der Singerhoffstraße wohnen.