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Dortmunder Lebensretter warnen: In Seen und Kanälen lauern unsichtbare Gefahren

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Von: Kathrin Ostroga

Im Sommer werden Seen, Flüsse und verbotenerweise auch Kanäle zum Pool. Hier lauern allerdings einige Gefahren.

Dortmund – Die ersten tropischen Nächte haben wir hinter uns und das Thermometer hat ebenfalls schon die 30-Grad-Marke geknackt. Höchste Zeit, den Badeanzug oder die Shorts aus dem Schrank zu holen. In Dortmund illegalerweise besonders zum Abkühlen beliebt: Der Dortmund-Ems-Kanal. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt davor.

Verein:Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Gründung:19. Oktober 1913, Leipzig
Freiwillige:45.000 (2018)

Dortmund: Gewässer in NRW bergen besondere Gefahr

Wer in einem See, Fluss oder Kanal baden geht, setzt sich unterschätzten Gefahren wie Verwirbelungen oder Strömungen aus. Auch die eigene Kraft wird gern überschätzt. Es gibt allerdings darüber hinaus einige versteckte Gefahren mehr, wie die DLRG Dortmund warnt (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Viele Flüsse in NRW werden durch Wehre aufgestaut, um zum Beispiel Energie aus Wasserkraft zu gewinnen. Die dafür notwendigen Wehre sind eine Todesfalle. In einer Pressemitteilung der DLRG Dortmund heißt es: „Aus den hinter den Wehren befindlichen Wasserwalzen ist ein Entkommen praktisch unmöglich.“

DLRG Dortmund warnt: In Seen bekommen viele Schwimmer gefährliche Krämpfe

Wer in einem See schwimmen geht, sollte eine weitere Besonderheit, laut der DLRG Dortmund, beachten. In einem See ist die Wassertemperatur nicht überall gleich. Häufig legt sich das Wasser in Schichten übereinander, die unterschiedlich warm beziehungsweise kalt sind. Man nennt dieses Phänomen auch Sprungschichten.

Haltern Silbersee
Der Silbersee in Haltern ist besonders beliebt zum Schwimmen und Baden. © Hans Blossey/Imago

Liegt die Wasseroberfläche bei 25 Grad, kann sie 50 cm tiefer schon bei nur 18 Grad liegen – in nur 1,5 Metern Tiefe ist eine Wassertemperatur von nur noch 7 Grad möglich. Bei einem Sprung ins Wasser oder dem Durchschwimmen der Schichten, können sich die Blutgefäße plötzlich zusammen ziehen. Krämpfe oder sogar ein Herzstillstand können die Folge sein. Sich vor dem Schwimmen in der Dusche abzukühlen, kann helfen.

NRW: Schwimmen im Dortmund-Ems-Kanal ist verboten und kann teuer werden

In Dortmund gibt es keine zugelassenen Badeseen. Deshalb nutzen viele den Dortmund-Ems-Kanal, um sich zu erfrischen. Das ist allerdings nicht nur verboten, sondern kann auch gefährlich werden. Schiffe nutzen den Kanal als Wasserstraße. Schwimmer können unter Wasser und in die Schiffsschraube gezogen werden.

DLRG Dortmund
Leiter des DLRG-Bezirkes Dortmund Stefan Raetsch unterwegs mit dem Einsatzboot. © DLRG Dortmund

Wer die Gefahr riskiert, muss mit einem Bußgeld rechnen. Darüber hinaus können auf dem Grund des Kanals illegal entsorgte Gegenstände lauern. Erst vor kurzem wurde ein Brückenspringer in NRW fast von einem Zug erfasst. In Hamm verletzte sich bei einem Brückensprung ein Jugendlicher so schwer, dass Ärzte 352 Brüche zählten, wie WA.de berichtet.

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