Verpackungsmüll

Neues Restaurant-Gesetz greift in Dortmund – aber nur ab 80 Quadratmetern

Seit 2023 sind Dortmunder Gastronomien verpflichtet, für To-go-Bestellungen Mehrwegverpackungen anzubieten. Was heißt das für die Kunden?

Dortmund – Viele Restaurants und Cafés in Dortmund setzten schon vor dem Jahreswechsel auf Mehrwegverpackungen und Nachhaltigkeit. Seit 2023 müssen fast alle Gastronomien ihren Kunden die Möglichkeit geben, Essen und Trinken in Mehrwegbehältern mitzunehmen. Aber wie setzen die Betreiber das neue Gesetz um? Und was müssen Kunden in Dortmund jetzt beachten?

Dortmunder Restaurants müssen seit 2023 Mehrwegbehälter anbieten

Für die Umsetzung der Mehrwegpflicht nutzen Dortmunder Restaurants bereits verschiedene Pfandsysteme, wie beispielsweise „Recup“. Nach Angaben des Herstellers gibt es in Dortmund inzwischen 20 Recup-Partner wie beispielsweise das „Café Lotte“ (Kaiserstraße, Dresdener Straße & Kleppingstraße), „Schönes Leben“ (Liebigstraße 23) oder auch „Flayva coffee“ (Hansastraße 30).

Für einen „Coffee to go“ in einem der türkisen oder hellbraunen Mehrwegbecher zahlen Dortmunder ein Euro Pfand zuzüglich des Kaffeepreises. Die „Recup-Schüsseln“ für den Essens-Transport kosten fünf Euro Pfand. Die Pfandkosten erhalten Kunden bei Rückgabe der Mehrwegbehälter in Partner-Gastronomien zurück (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Viele Dortmunder Cafés müssen seit 2023 Kaffee in Mehrwegbechern anbieten.

Mehr zahlen müssen Dortmunder in der Theorie also nicht. Trotzdem gibt es Restaurants, die andere Möglichkeiten nutzen, um eine kostenlose Ausleihe anzubieten. Bei der App „Vytal“ zahlen Kunden zunächst kein Pfand. Versäumen sie jedoch die 14-tägige Rückgabefrist, kaufen sie automatisch die Schüssel für zehn Euro und den Becher für vier Euro. Unter anderem das „Café Rot“ (Robert-Koch-Straße 26) oder auch Ketten wie das „Vapiano“ oder „Lieferando“ greifen auf das System zurück.

Pizza in Dortmund bald nur noch Mehrwegdosen?

Trotz der neuen Mehrweg-Regelung dürfte es in Dortmund weiterhin Verpackungen wie Pizza-Kartons, Pappschalen oder sonstige Behälter geben. Denn nicht alle Betriebe sind von dem neuen Gesetz betroffen.

Nach Angaben des Bundesministeriums für Verbraucherschutz seien kleinere Geschäfte wie Imbisse oder Kioske, in denen maximal fünf Beschäftigte arbeiten und die eine Ladenfläche von mehr als 80 Quadratmetern nicht überschreiten, von der Mehrwegangebotspflicht ausgenommen.

Das Gesetz besagt allerdings, dass größere Restaurants, wie etwa McDonald‘s oder Burger King, Behälter wie beispielsweise „wiederverwendbare Pizza- oder Burger-Boxen“ nur anbieten müssen. Wer dort aber weiterhin wie gewohnt eine Pizza aus einem Papp-Karton möchte, kann diese weiterhin auch in größeren Restaurants bekommen.

Dortmunder können in Restaurants auch eigene Behälter benutzen

Für den Umwelt- und Klimaschutz empfiehlt es sich, auf Mehrwegbehälter umzusteigen. Laut der Verbraucherzentrale in Berlin werden in Deutschland täglich 770 Tonnen Verpackungsmüll durch Mitnahmeverpackungen für Speisen und Getränke produziert. Um den Müll zu reduzieren, können Dortmunder in Zukunft auf Mehrwegverpackungen bestehen oder auch ihre eigenen Behälter von Zuhause mitnehmen.

Rubriklistenbild: © Anna Ivanova / Imago

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