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Prachtbau in Dortmund wird günstiger – Fotos machen aber skeptisch

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Von: Patrick Scholz

Ein knapp hundert Jahre altes Gebäude in Dortmund steht zum Verkauf. Der Preis im Internet lässt aufhorchen, doch die Fotos des Baus könnten irritieren.

Dortmund – Eine bekannte Immobilie in der Dortmunder Nordstadt ist die ehemalige Zentrale des „Hoesch“-Konzerns. Jetzt steht der Prachtbau auf der Internetseite „Immobilienscout24.de“ zum Verkauf. Interessierte könnten für 12,5 Millionen Euro zuschlagen. Doch wer das Gebäude selber kennt, der dürfte bei den Fotos auf der Immobilienseite skeptisch werden.

Dortmunder Prachtbau steht zum Verkauf – Bilder erwecken gepflegten Eindruck

Denn dort zeigt sich der Bau im Unionviertel von einer sehr ansehnlichen Seite. Beschrieben wird er außerdem mit den Worten „imposant“, „gepflegt“ und „gehoben“. Und die Bilder erwecken tatsächlich den Eindruck, dass das Gebäude in einem guten Zustand ist: Ein Konferenzraum mit riesigem Tisch und Kronleuchter, ein repräsentatives Treppenhaus.

Doch allein die Tatsache, dass der Kaufpreis für die „Hoesch“-Zentrale laut Ruhr Nachrichten zuletzt um 1,5 Millionen Euro gesunken ist, spricht nicht unbedingt dafür. Anbieter auf „Immobilienscout24“ ist die Frankfurter Seil Real Estate GmbH. Für den Kaufpreis von 12,5 Millionen gibt es insgesamt 14.000 Quadratmeter vermietbare Fläche.

Ehemalige „Hoesch“-Zentrale in Dortmunder Nordstadt wird zum heruntergekommenen Lost Place

Aber die Bilder auf der Internetseite stammen aus vergangener Zeit. Mittlerweile ist aus dem „imposanten“ Gebäude ein ziemlich heruntergekommener Lost Place geworden. Der Bau wurde zwischen 1916 und 1921 errichtet. Und das sieht man dem Haus auch mittlerweile an (mehr News aus Dortmund auf RUHR24).

So ehrwürdig wie Treppenhaus, Konferenzraum und Foyer auf der Immobilienseite erscheinen, sind sie lange nicht mehr. Seit 2011 steht die ehemalige „Hoesch-Zentrale“ leer. Mittlerweile bestimmen Graffiti, zerstörte Scheiben und Wände den Eindruck des Gebäudes. Die Kronleuchter auf dem Bild seien auch entwendet worden.

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Dortmunder Gebäude steht seit 2011 leer – Hotel und Wohnungen sollten entstehen

Trotzdem seien seit 2012 immer wieder Investoren an dem Prachtbau an der Rheinischen Straße interessiert. Zunächst waren Büroräume und Wohnungen geplant, danach sogar ein Hotel in der Dortmunder Nordstadt. Auch über Studentenwohnungen sei nachgedacht worden, heißt es. Am Ende klappte nichts davon.

Das knapp hundert Jahre alte Gebäude befindet sich unweit des ehemaligen Werkes Hoesch Spundwand und Profil (HSP). Dort entsteht derzeit mit dem Quartier „Smart Rhino“ ein neues Dortmunder Szeneviertel. Ob sich für den neuen Preis ein Käufer für den Prachtbau findet, wird sich zeigen.

Die ehemalige „Hoesch“-Zentrale in der Dortmunder Nordstadt.
Die ehemalige „Hoesch“-Zentrale in der Dortmunder Nordstadt steht zum Verkauf. © Hans Blossey/Imago

Dortmunder Prachtbau steht zum Verkauf – Anbieter setzt auf eindrucksvolle Fotos

Die Anbieter werden sicherlich hoffen, dass Interessenten auf die eindrucksvollen Fotos auf „Immobilienscout24“ anspringen. Doch wer die ehemalige „Hoesch“-Zentrale kennt und regelmäßig sieht, der dürfte stutzig werden. Und echte Dortmunder würden wohl auch die Lage anders beschreiben.

„Das Gebäude befindet sich im Herzen der beliebten Nordstadt, die für ihre lebendige Mischung aus Wohn- und Geschäftsräumen bekannt ist“, schreiben die Anbieter auf der Immobilienseite. Zwar plant die Stadt Dortmund ein neues Quartier mit Gastronomie und Arbeitsplätzen, doch die Realität sieht derzeit noch anders aus.

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