Polizei sucht Geschädigte

Hundekauf in Dortmund wird zur Tragödie – Handel mit schwer kranken Welpen

Ein Welpenkauf in Dortmund endete tragisch. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Dortmund – Wenn man einen Hund kauft, dann mit der Absicht, mit ihm viele schöne Jahre zu verbringen. Doch was, wenn sich nach kurzer Zeit schon rausstellt, dass er schwer krank ist? So erging es mehreren Leuten, die in Dortmund einen Pomeranian-Zwergspitz-Welpen gekauft hatten. Die Polizei verdächtigt eine Person aus Dortmund-Hörde.

Dortmund: Käufer erstattet Anzeige nach Kauf von schwer krankem Hundewelpen

Der Kauf eines Welpen sollte eigentlich mit ganz viel Freude verbunden sein. Doch bei einem Welpenkauf in Dortmund war sie leider nur von kurzer Dauer. Denn der treue Begleiter entpuppte sich als schwer krank.

Der Käufer erstattete laut der Polizei direkt eine Anzeige, als sich herausstellte, wie krank sein junger Hund ist. Leider sei dieser kein Einzelfall. Der Dortmunder Polizei sind bereits mehrere Personen bekannt, die vom selben Händler hinters Licht geführt wurden. Unter welchen Krankheiten die Welpen leiden und wie ihre Lebenserwartungen sind, werde gerade noch von Tierärzten untersucht.

Polizei Dortmund sucht nach weiteren Geschädigten: Ermittlungen gegen Handel mit kranken Welpen laufen

Betroffene, die innerhalb der letzten zwei Jahre einen Pomeranian-Zwergspitz-Welpen gekauft haben, sollen sich bei der Polizei Dortmund melden. Um erfolgreich gegen den Handel mit kranken Welpen vorzugehen, sei es wichtig, noch mehr Geschädigte zu finden.

Es handle sich hierbei um einen Einzelfall in Dortmund, wie die Polizei gegenüber RUHR24 erklärte. Doch der illegale Welpenhandel erlebt seit Beginn der Corona-Pandemie einen traurigen Boom.

Tierheim Dortmund greift zu drastischen Maßnahmen zum Schutz der Tiere

Das Tierheim Dortmund verhängt zu Weihnachten einen Vermittlungsstopp, um die Tiere zu schützen. Doch dann greifen manche eben auf unseriöse oder sogar illegale Welpenhändler zurück.

Während viele Tierheime auf Bindung und Vertrauen zwischen Tier und Besitzer setzten, sehen manche Welpenhändler nur das schnelle Geld. Das Tierwohl ist ihnen scheinbar völlig egal. Tierkinder werden so zum Konsumgut.

Die hohe Nachfrage nach Tieren sorge dafür, dass seriöse Züchter oder Tierheime diese nicht annähernd decken können. „Verantwortungsbewusste Interessenten warten – aber viele haben diese Geduld nicht. Das machen sich illegale Welpenhändler zunutze“, erklärt der Tierschutzbund Berlin.

Händler in Dortmund verkaufte schwer kranke Pomeranian-Zwergspitz-Welpen. Käufer erstatten Anzeige. (Symbolbild)

Warnsignale beim Welpenkauf: Züchter oder Tierschutz sind die sicherste Option

Am besten holt man seinen flauschigen Freund fürs Leben beim Züchter oder aus dem Tierschutz. Die Tiere sind medizinisch untersucht, geimpft und gechipt. Und man tut den Tieren etwas Gutes, statt ihnen zu schaden.

Hat man sich trotzdem dazu entschieden, einen Welpen von einem vermeintlich „seriösen“ Händler zu kaufen, sollte man auf bestimmte Warnsignale achten.

Anzeichen, dass der Händler NICHT seriös ist:

  • Die Welpen sind nicht bei ihrer Mutter
  • Die Welpen werden zu früh abgegeben (mindestens 8 Wochen sollten sie alt sein)
  • Die Welpen weisen ein ungewöhnliches Verhalten auf
  • Die Welpen sind zu klein, zu dünn oder aufgebläht durch Würmer
  • Der Händler bietet mehr als zwei Rassen oder auch mehr als vier Würfe pro Jahr an
  • Wo und wie wird der Welpe verkauft? Von Parkplatz- und Kofferraumverkäufen immer die Finger weg!
  • Der Händler drängt bei der Entscheidung und will keinen oder nur einen Besuchstermin vereinbaren
  • Es gibt keinen Welpenkaufvertrag

Auch ein zu niedriger Preis ist ein Anzeichen für einen unseriösen Welpenverkauf. Je nach Rasse liegen die Preise für einen Hund vom seriösen Züchter zwischen 700 Euro und 3000 Euro.

Rubriklistenbild: © Smith / Imago

Mehr zum Thema