Polizei: Start für Bodycams in Dortmund - und was ist mit dem Datenschutz?
Immer öfter werden Polizisten im Dienst angegriffen oder beleidigt. Um dem entgegenzuwirken, werden in NRW Bodycams eingesetzt. Auch in Dortmund.
- Seit heute (Freitag, 6. Dezember) setzt die Polizei in Dortmund Bodycams ein.
- Sie sollen Polizisten helfen, kritische Situationen zu dokumentieren.
- Einsetzen dürfen die Beamten die Kameras aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Dortmund - Zufrieden sitzt Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange in der Citywache der Polizei Dortmund. Dorthin hatte seine Behörde eingeladen, um die neuen Bodycams vorzustellen, die seit heute (Freitag, 6. Dezember) im Einsatz sind. Als "erfreulich" bezeichnet Lange die Anschaffung der Kameras.
Dortmund: 200 Bodycams für Polizei - und es werden noch mehr
Rund 200 Stück sind ab sofort mit den Beamten der Polizei Dortmund im Einsatz, 500 sollen es insgesamt werden. Wenn genügend Bodycams vorhanden sind, wird es für die Polizisten zur Pflicht, sie zu tragen. Das lässt sich das Land NRW einiges kosten: Für die Ausstattung der Beamten zwischen Aachen und Bielefeld gibt die Landesregierung in den Jahren 2019/2020 insgesamt rund sieben Millionen Euro aus.
Für Lange sinnvoll angelegtes Geld: "Alles, was den Kollegen nützt, ist gut investiert." In der Citywache in Dortmund berichtet er von einer zunehmenden Respektlosigkeit gegenüber Polizisten. Seit 2012 komme es immer häufiger zu Angriffen auf Einsatzkräfte. Dem wolle man mit den Bodycams entgegenwirken, berichtet Lange.
Dortmund: Bodycams sollen abschreckend und deeskalierend wirken
Die Bodycams sollen dabei vor allem abschreckend und deeskalierend wirken. Der Gedanke: Wer weiß, dass sein Verhalten gefilmt wird, hält sich zurück. Deshalb werden die Kameras auch nur nach vorheriger Ankündigung eingesetzt. Ohne diese dürfen die Polizisten nicht filmen. Zudem muss eine "konkrete Gefahr" gegeben sein.
Grundsätzlich dürfen die Bodycams bei der Polizei Dortmund nur von Beamten eingesetzt werden, die vorher extra geschult wurden. Die Aufnahmen werden auf der Kamera verschlüsselt gespeichert und nach Dienstende automatisch auf einen Server geladen und anschließend gesichtet. Eventuell juristisch relevantes Material wird dann gespeichert und - falls nötig - an die Justizbehörden weitergeleitet. Alles andere wird nach zwei Wochen automatisch gelöscht.
Bodycams in Dortmund nach Testphase in anderen Städten eingeführt
Vorausgegangen war der Einführung in Dortmund eine Testphase in einigen anderen Städten in NRW. Da sich die Bodycams dort als praxistauglich erwiesen hatten, werden sie nun nach und nach im ganzen Land eingeführt. Die Bundespolizei setzt sie schon länger ein - auch in Dortmund.

Dort kommen die kleinen Kameras, die die Polizisten auf ihrer Jacke tragen, zunächst in der Nordstadt und der Innenstadt zum Einsatz. Nach und nach werden sie in den nächsten Wochen dann in der ganzen Stadt eingeführt.