Umweltschutz

Dortmund will Parkgebühren um bis zu 200 Prozent teurer machen

Die Stadt Dortmund will erstmals seit 1992 die Gebühren für das Parken erhöhen. Pro Stunde soll der Preis massiv steigen. Die Grünen jubeln.

Dortmund – Während die Preise für die Tickets im ÖPNV Jahr für Jahr steigen, hat sich an den Parkgebühren in Dortmund seit über 20 Jahren nichts getan. Die Stadt Dortmund will das jetzt ändern – aus gleich mehreren Gründen. RUHR24 erklärt, was geplant ist.

Dortmund will Parkgebühren massiv erhöhen – teils um 200 Prozent

In Stein gemeißelt ist aber noch nichts. Die Pläne der Stadtverwaltung müssen vom Rat der Stadt Dortmund am 23. März noch abgesegnet werden, was wahrscheinlich ist. Denn mit SPD, Grünen und CDU begrüßen die drei größten Fraktionen im Stadtrat das Vorhaben.

Dieses sieht vor, die Parkgebühren in Dortmund zum 1. Juli 2023 massiv steigen zu lassen. Diese Preiserhöhungen sind geplant:

ZoneAktuelle ParkgebührenGeplante Parkgebühren ab Juli 2023
1) City und Wallring1,50 Euro/Stunde2,50 Euro/Stunde
2) Innenstadtnahe Gebiete0,50 Cent/Stunde1,50 Euro/Stunde
3) Stadtbezirkszentren in den Außenstadtbezirken0,50 Cent/Stunde1 Euro/Stunde
4) Gebiete mit hohem Zielverkehr (z.B. Phoenix See)0,50 Cent/Stunde1,50 Euro/Stunde
5) Gewerbe-/Sondergebiete mit hohem Parkdruck (z.B. Technologiepark)0,50 Cent/Stunde1 Euro/Stunde
6) Neubau- und Bestandswohngebiete bzw. alle übrigen Gebiete0,50 Cent/Stunde0,50 Cent/Stunde

Damit würden die Parkgebühren in den Zonen 2 und 4 um 200 Prozent erhöht. Das wäre dann zum Beispiel im Bereich der Saarlandstraße und der Kaiserstraße in Zone 2 so. Selbiges würde für Parkzonen wie jene am Phoenix See gelten. Alle drei Jahre sollen die Parkgebühren künftig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Parkgebühren sollen in Dortmund noch in 2023 steigen: In der City um 67 Prozent

In Zone 1 (Innenstadt) würden die Gebühren um 67 Prozent steigen, in Zone 3 (Stadtbezirkszentren in den Außenstadtbezirken) um 100 Prozent. Immerhin: In den Wohngebieten außerhalb der Zonen 1 bis 5 bleibt alles beim Alten. Neu dazu kommen würde die Parkzone 5 im Gewerbe- und Sondergebieten wie der Stadtkrone-Ost oder dem Technologiepark.

Durch die Preiserhöhung würde sich Dortmund im Vergleich zu anderen Städten in NRW ins Mittelfeld der Preisskala manövrieren. Zum Vergleich: Düsseldorf nimmt fürs Parken in der City 2,90 Euro die Stunde, Essen 2,30 Euro/Stunde und Bochum 2,10 Euro/Stunde.

Stadt Dortmund will durch höhere Parkgebühren mehr Menschen in Bus und Bahn sehen

Mit der Erhöhung der Parkgebühren wolle die Stadt Dortmund unter anderem einen Anreiz setzen, mehr Bus und Bahn zu fahren – Stichwort „Verkehrswende“ und „Umweltschutz“ Für die City soll das künftig auch an Sonntagen der Fall sein: Denn auch dann sollen dort die Parkscheinautomaten benutzt werden müssen (Hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen).

Die Stadt Dortmund will mehr Menschen dazu bewegen, mit Bus und Bahn zu fahren. Auch deswegen sollen die Parkgebühren steigen.

Mit der Erhöhung der Parkgebühren wolle die Stadt auch steuern, wo die Menschen künftig ihre Autos abstellen. Im besten Fall, so Dortmunder Stadtplanungsdezernent Ludger Wilde, unter der Erde. „Wir wollen, dass das Suchen nach Parkplätzen an der Oberfläche aufhört und die Autofahrer die Parkhäuser ansteuern.“ Die Preise fürs Parken in Tiefgaragen sollen daher künftig deutlich niedriger sein als die Gebühren an der Oberfläche.

Parkgebühren in den Dortmunder City-Parkhäusern steigen deutlich moderater

Diese Preise in den Parkhäusern in der Innenstadt sind ab Juli 2023 vorgesehen:

  • Parkzeit bis eine Stunde: 2 Euro (aktuell 1,70 Euro)
  • Parkzeit bis zwei Stunden: 3,80 Euro (aktuell 3,20 Euro)
  • für jede weitere Stunde beträgt die Gebühr zwischen 1,20 Euro und 1,50 Euro
  • Tageskarte: 14 Euro (aktuell 12 Euro)
  • Dauerparkpreise für Monatsparkkarten: 114,50 Euro (aktuell 99,50 Euro)
  • Monatsparkkarte mit 24-stündiger Gültigkeit: 145 Euro (aktuell 125 Euro)

An dem Parkplatz an den Westfalenhallen sollen die Preise ebenso steigen: von aktuell 7 Euro auf 8 Euro pro Tag. Auf den Parkplätzen F2 und F3 bleibt es an veranstaltungsfreien Tagen weiterhin bei 2 Euro Gebühr pro Tag.

Stadt Dortmund hat noch keinen Plan für Erhöhung des Anwohnerparkens

Unklar ist noch, was aus den Gebühren für das Anwohnerparken wird. „Es ist noch offen“, sagte Ludger Wilde am Dienstag (7. Februar) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands. Noch in diesem Jahr wolle die Verwaltung der Politik einen Vorschlag machen. Ziel der Stadt Dortmund sei, sich mit anderen Ruhrgebietsmetropolen abzusprechen und ähnliche Beträge ins Visier zu nehmen.

Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) wirbt derweil für Verständnis für die Preiserhöhungen. Die öffentliche Infrastruktur habe nun mal einen Preis, so Westphal. Die Grünen indes jubeln: Aus ihrer Sicht ist die Erhöhung der Dortmunder Parkgebühren „ein längst überfälliger Schritt“. Die Partei hatte den Schritt zusammen mit der CDU bereits 2022 gefordert.

Rubriklistenbild: © Florian Forth/RUHR24

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