Im Stadtrat Dortmund ging es am Donnerstag erneut hoch her. Einem AfD-Bundestagsabgeordneten wurde gar das Mikrofon abgedreht.

Dortmund – Der abgesagte Auftritt des umstrittenen Historikers Daniele Ganser in Dortmund hallt im Stadtrat Dortmund nach. Oberbürgermeister Thomas Westphal musste nach Verfehlungen des AfD-Ratsmitglieds Matthias Helferich einschreiten.

AfD-Mann wird nach Verfehlung im Stadtrat Dortmund das Mikro abgedreht

Anlass dazu ist in der Stadtratssitzung am Donnerstag (9. Februar) zunächst unerlaubter Beifall von der Besuchertribüne nach einem AfD-Beitrag gewesen. Oberbürgermeister Westphal weist erst darauf hin, dass dies nicht zulässig sei. Bei Wiederholung müsse er die Besucher des Saales verweisen.

Kurz darauf setzt Stadtrat und AfD-Bundestagsabgeordneter Matthias Helferich an: „Vielen Dank, lieber Oberbürgermeister. Ihnen, liebe Bürger, kann ich nur sagen: Wenn sie für die Grünen geklatscht hätten, dann hätte es keine Ermahnung durch den Oberbürgermeister gegeben...“

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Doch Westphal fällt ihm sofort ins Wort: „Herr Helferich, reden sie keinen Unsinn! Machen wir mal das Mikro aus für den Herrn Helferich.“ Dann ist der Ton weg.

Dortmunds OB Westphal ermahnt AfD-Politiker Helferich

Auch der AfD-Mann wird ermahnt, zur Sache zu sprechen – den Veranstaltungen in den Westfalenhallen und der Messe – und zudem keine Unwahrheiten zur Sitzungsordnung zu verbreiten. „Reden sie mal sachlich, dann hören vielleicht einige auch zu. Ansonsten wirds eng“, sagte Westphal. Kurz darauf entging der AfD-Politiker nur knapp einem Ordnungsruf.

Helferich hatte wochenlang für den Auftritt Gansers in Dortmund geworben. Dieser wurde jedoch abgesagt, nachdem auch öffentlich über umstrittene Äußerungen des Historikers debattiert wurde. Ganser hatte unter anderem Verschwörungstheorien geäußert und Vergleiche zwischen Corona-Pandemie und dem Dritten Reich gezogen.

Erstaunlich ist dabei, dass Helferich überhaupt zur Ratssitzung nach Dortmund gekommen war. Parallel lief in Berlin nämlich die Bundestagssitzung. Helferich sitzt trotz eines Nazi-Skandals seit 2021 im Parlament, ist allerdings nicht Teil der AfD-Fraktion.

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