Vortrag von Schweizer Historiker

Ganser-Auftritt in Westfalenhallen: Dortmund OB Westphal macht klare Ansage

Daniele Ganser hält im März einen Vortrag in der Westfalenhalle 2. Die Stadt Dortmund würde nun eine Ausladung unterstützen.

Update, Freitag (3. Februar), 19.05 Uhr: Dortmund – Der Auftritt von Daniele Ganser in den Dortmunder Westfalenhallen wurde abgesagt.

Erstmeldung, Freitag (3. Februar), 14.48 Uhr: Er polarisiert und spaltet die Stadt: Historiker und Redner Daniele Ganser. Mit seinen Vergleichen zwischen der Coronapandemie und Geschehnissen in der NS-Zeit hatte er viel Kritik auf sich gezogen. Auch seitens der Stadt Dortmund stößt seine Denkweise auf Unverständnis. Die Westfalenhalle hält am Datum für seinen Auftritt fest.

Daniele Ganser kommt im März nach Dortmund – Stadt würde Absage unterstützen

Dass der Auftritt von Daniele Ganser in der Westfalenhalle 2 weiter steht, finden Grüne, Linke+ und CDU nicht richtig und hatten einen Ratstermin wegen des Themas angeregt. Von „Irritiert“ bis „fassungslos“ beschrieben die Parteien ihre Meinung zu Gansers Auftritt in der Westfalenhalle.

Am 9. Februar findet die Rats-Diskussion über den Vortrag in Dortmund statt. Die Westfalenhalle, welche eine Tochter der Stadt Dortmund ist, will den Vortrag zwar beobachten, aber weiterhin stattfinden lassen (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Nun schlägt auch die Stadt selbst eine Richtung ein. Auf Anfrage von RUHR24 heißt es aus dem Dortmunder Rathaus: „Wenn die Geschäftsführung der Westfalenhallen die Veranstaltung nicht durchführt, würde der Oberbürgermeister das gut verstehen und dies als Gesellschafter mittragen und unterstützen.“

Rat Dortmund will über Vortrag von Daniele Ganser diskutieren

Ob der Ratstermin eine Absage für den Auftritt Gansers bedeuten könnte, ist nicht sicher. Würden die Ratsmitglieder von Grünen, CDU und Linke+ sich gegen den Vortrag aussprechen, kämen sie zumindest im Rat Dortmund auf eine deutliche Mehrheit.

In Dortmund regt sich Kritik gegen einen Vortrag von Daniele Ganser.

Ganser selbst wirbt für seine Vorträge mit einem ganz anderen Thema. Er spricht sich gegen Waffenlieferungen in die Ukraine seitens Deutschland aus. Der Schweizer fordert: „Frieden schaffen, ohne Waffen“. Bezüglich der Reaktionen aus Dortmund über seinen Besuch zeigt er Unverständnis.

Daniele Ganser zeigt Unverständnis über Ablehnung aus Dortmund

„Am 27. März halte ich einen Vortrag in Dortmund. Einige Zeitungen und Politiker versuchen, meinen Vortrag zu verhindern. Warum? Weil ich klar sage, dass Deutschland keine Waffen in die Ukraine liefern sollte? Weil ich für Friedensgespräche bin?“, schreibt er bei Twitter.

Daniele Ganser kommt im März in die Westfalenhalle 2 nach Dortmund.

Auch im Programm der Westfalenhallen wird sein Vortrag mit „Dr. Daniele Ganser - ‚Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?‘ 2023“ beworben. Dass es bei der Kritik der Dortmunder Parteien aber gar nicht nur um sein aktuelles Programm geht, sondern viel mehr um Aussagen zur akuten Zeit der Coronapandemie und des Lockdowns, lässt Ganser scheinbar außer Acht.

Doch auch andere Ansichten des Historikers gefallen nicht jedem. Er behauptete etwa, dass ein Gebäude des World Trade Centers bewusst gesprengt wurde.

Rubriklistenbild: © Andreas Weihs/Imago

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