In der Nordstadt von Dortmund verschwindet nun das „Horror-Hochhaus“. Bewohner, Stadt und Bauarbeiter erwarten extreme Monate. Und es gibt Pläne für die Zukunft.
Dortmund - Ein eher unrühmlicher Teil der Silhouette der Nordstadt in Dortmund verschwindet noch in diesem Jahr. Die Stadt hat nun Details zum komplizierten Abriss des sogenannten „Horror-Hochhauses“ genannt und zudem verraten, was auf dem Gelände neu entstehen könnte. RUHR24.de* fasst die Pläne zusammen.
Stadt | Dortmund |
Bezirk | Innenstadt-Nord (Nordstadt) |
Bezirksbürgermeisterin | Hannah Rosenbaum (Grüne) |
Dortmund-Nordstadt: „Horror-Hochhaus“ verschwindet für immer
Zunächst einmal die gute Nachricht: Nach 52 Jahren hat der Spuk des „Horror-Hochauses“ noch in diesem Jahr ein Ende. Zuletzt diente das verlassene Haus als Treffpunkt für zwielichtige Machenschaften, das Gebäude verkam zum Schandfleck der Dortmunder Nordstadt* und bekam seinen Spitznamen. Die Stadt Dortmund benötigte Jahre, um alle Wohnungen des Hauses aufzukaufen* und damit das Recht zum Abriss zu bekommen.
Für die Nordstadt-Bewohner wird es allerdings ein Ende mit Schrecken. Denn bis das 18-stöckige Gebäude an der Kielstraße 26 verschwunden ist, stehen monatelange und hochkomplizierte Arbeiten an, wie die Stadt selbst zugibt.
Sprengung des „Horror-Hochhauses“ in der Nordstadt von Dortmund nicht möglich
Ein Abriss durch Sprengung ist nämlich nicht möglich. Zu nah stehen weitere Wohngebäude am 52 Meter hohen „Horror-Hochhaus“. Bauarbeiter der Firma „AWR Abbruch müssen also aufwändig Etage für Etage abtragen. Die Vorarbeiten dafür sind längst abgeschlossen. Nun folgt die Phase des Abbruchs, die in vier Phasen geschieht:
- Phase 1: Baustelleneinrichtung, Beginn Schadstoffrückbau und Entkernung,
- Phase 2: Rückbau der vorgehängten Fassadenplatten,
- Phase 3: Abbruch des Gebäudes 18. bis ca. 9. OG,
- Phase 4: Abbruch des Gebäudes ab ca. 8. OG bis Untergeschoss.
Spannend wird in Phase 2 der Abbau der Fassade. Danach beginnt in Phase 3 der Abbruch der oberen Geschosse. Die Bauteile werden kontrolliert über den Aufzugschacht nach unten gestürzt. Bauarbeiter müssen Kleingeräte nutzen, um Wände und Decken abzutragen.
„Horror-Hochhaus“ in Dortmund: Nordstadt im August 2021 befreit
Sind die oberen Geschosse verschwunden, kann der Abbruch ab Etage 8 in 25 Meter Höhe bis zum Untergeschoss starten. Ein Hydraulikbagger kommt dafür zum Einsatz. Ein schwerer „Abbruchvorhang“ sichert dabei die umliegenden Häuser vor Bauschutt.
Im August 2021 ist das „Horror-Hochhaus“ dann nach 19 Jahre langem Leerstand Geschichte. Für die Stadt und deren Bewohner beginnt ein neues Kapitel für das Quartier. Schon jetzt steht fest, dass eine öffentliche Folgenutzung vorgeschrieben ist. Die Stadt denkt etwa über eine Kita nach. Noch ist allerdings nichts in Stein gemeißelt.