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40 Hunde in Dortmunder Wohnung: Tierschützerin kritisiert spätes Eingreifen

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Von: Charleen Deffner

In der Dortmunder Nordstadt wurden 40 verwahrloste Hunde gerettet. Einige starben nun. Die Halterin war den Behörden schon länger bekannt.

Dortmund – Ende Februar machte die Polizei einen zufälligen und erschreckenden Fund in der Nordstadt. Über 40 Hunde wurden in einer kleinen Wohnung gehalten – ohne Auslauf und äußerst verwahrlost. Nun starben drei Vierbeiner. Eine Dortmunder Tierschützerin verriet RUHR24, dass die Besitzerin schon seit 2018 bekannt ist.

Animal Hoarding in der Nordstadt – Dortmunder Polizei findet Hunde zufällig

Es muss ein bestialischer Gestank gewesen sein, als die Polizei am Dienstag (28. Februar) die Wohnung einer 51-Jährigen in der Nordstadt betrat. Zwischen Kot, Urin und anderem Dreck hauste die Frau mit insgesamt 41 Hunden und anderen Tieren. Ein furchtbarer Fund, den die Beamten rein zufällig machten (mehr News aus Dortmund auf RUHR24).

Eigentlich wollten sie die Dortmunderin aufgrund einer kleineren Körperverletzung in der Wohnung aufsuchen. Die katastrophalen Verhältnisse kamen für die Beamten scheinbar unverhofft. Die Tierschützerin Gabi Bayer des Vereins Arche90 verriet im Gespräch mit RUHR24, dass die 51-Jährige den Behörden schon seit 2018 bekannt ist.

Hunde aus Animal Hoarding in der Nordstadt gestorben – Stadt fordert Hundehaltungsverbot

Die Hunde wurden nach dem Fund in das Tierschutzzentrum Dortmund gebracht, wo sie sich noch immer befinden. Wie die Waz berichtet, sind bereits drei der Hunde gestorben. Darunter zwei Welpen und eine Hündin. Die Halterin fordert ihre Hunde nun zurück.

Die Stadt Dortmund fordert jedoch ein Hundehaltungsverbot für die Halterin. Laut Pressesprecherin der Tierschutzorganisation Arche90 Gabi Bayer, sei diese Einsicht nicht nur zu spät, sondern auch unzureichend.

Halterin von Animal Hoarding in der Nordstadt schon seit 2018 bekannt – Tierschützerin kritisiert spätes Eingreifen

Die 51-Jährige sei „bereits 2018 zum ersten Mal auffällig geworden“, so Gabi Bayer. Damals habe sie ein Terrarium mit 150 Mäusen vor ihrer Tür ausgesetzt. Daraufhin erhielt sie eine Anzeige. Doch damit nicht genug.

Der zweite Vorfall ereignete sich nur ein Jahr später. „Damals sind drei Hunde, jede Menge Katzen, Vögel, Ratten, Kaninchen, also alles Mögliche aus der gleichen Wohnung geholt worden“, erklärt Gabi Bayer.

Der Tierschutzverein habe schon damals unzählige Telefonate geführt, mit der Bitte „der Dame ein Tierhaltungsverbot zu geben, weil wir befürchten, dass es eskalieren würde – und es ist eskaliert“.

Ein Hund hinter einem Zaun (Symbolbild).
Nach dem Fund von Animal-Hoarding in der Nordstadt sind drei Hunde in Dortmund gestorben. © IMAGO/Sergei Malgavko

Animal Hoarding in der Dortmunder Nordstadt – Hundehaltungsverbot für Dortmunderin reiche nicht aus

Vor allem der körperliche Zustand der geretteten Tiere aus 2019 sei schon miserabel gewesen. Viele Tiere hatten „extrem lange Krallen, Verfilzungen, entzündete Ohren oder auch entzündete Zähne“, so die Pressesprecherin.

Für die Tierschutzorganisation ist das geforderte Hundehaltungsverbot der Stadt daher nicht genug. Sie befürchtet, „wenn man ihr verbietet, Hunde zu halten, macht sie mit Katzen und Co. weiter“. Unverständlich sei zudem auch, warum die Stadt bei der Hunderettung Ende Februar einen Hund und eine Katze zurückließ. Das berichtete Sat.1 Anfang März.

Ob sich die Tiere noch immer bei der Halterin befinden, ist nicht bekannt. Die Stadt Dortmund reagierte auf Nachfrage von RUHR24 bislang nicht auf die Vorwürfe.

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