„Klima-Kleber in Dortmund protestieren auf dem Buckel der einfachen Menschen“
Die Klima-Kleber der „Letzten Generation“ legen eine Straße in Dortmund lahm. Das ist aber der falsche Protest, findet RUHR24-Redakteur Tobias Arnold.
Dortmund – Der radikale Protest der Klima-Kleber hat nun auch Dortmund erreicht. Am Mittwochmorgen (22. Februar) blockierten Aktivisten der „Letzten Generation“ die Ruhrallee im Stadtgebiet. Die Polizei Dortmund machte zwar kurzen Prozess mit den Klima-Klebern, dennoch ruft die Art und Weise des Protests mehr Ärger als Verständnis hervor, findet RUHR24-Redakteur Tobias Arnold. Ein Kommentar.
Klima-Kleber protestieren in Dortmund auf dem Rücken der einfachen Menschen
Sie kleben sich auf Hauptstraßen fest, blockieren wichtige Verkehrsadern und machen mit „zivilem Ungehorsam“ auf sich aufmerksam: die Aktivisten der sogenannten „Letzten Generation“. Ihr Ziel: Die Bundesregierung dazu zu bewegen, mehr für den Klimaschutz zu tun. Ihr Kampfgebiet ist das öffentliche Leben, auf dem Rücken der einfachen Leute.
Die Absicht hinter den Protesten ist unumstritten. Der Klimawandel schreitet voran, die Erde wird wärmer, das Wetter – auch in Nordrhein-Westfalen – wird extremer. Es muss was getan werden! Extrem sind aber auch die Mittel, die die Aktivisten wählen. Kreuzungen und Hauptstraßen werden dicht gemacht, teilweise stundenlang.
Die Menschen kommen zu spät zur Arbeit, Eltern können ihre Kinder nicht rechtzeitig zur Schule bringen oder zur pflegebedürftigen Großmutter fahren. Leidtragende sind die Menschen in den deutschen Städten wie Dortmund, Berlin, München oder Hamburg.

Ärger über Klima-Kleber von „Letzte Generation“ – Dortmunder Straße blockiert
Der Ärger unter diesen Menschen wächst. Verständlich! Schließlich wollen und müssen sie ihren Alltag bestmöglich bewältigen und ist spätestens durch die friedliche Fridays-for-Future-Bewegung auf das Thema Klimawandel aufmerksam gemacht worden.
Und die Politik? Dort hofft die „Letzte Generation“ auf ein schnelles Handeln gegen den Klimawandel. Doch auch dort stößt man auf immer mehr Unverständnis. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hält Straßenblockaden nicht für eine legitime Protestform. „Sich auf die Straßen zu kleben und zu versuchen, das öffentliche Leben stundenlang lahmzulegen, gehört nicht dazu“, sagt er laut einem WDR-Bericht Anfang Februar 2023. Recht hat er!
„Letzte Generation“ sucht LKW-Fahrer für Klima-Protest
Sicher ist: Die „Letzte Generation“ hat nun die Aufmerksamkeit der Medien und der Menschen bekommen – auch der Politik dürfte das Treiben aufgefallen sein.
Die abschließenden Fragen: Wie weit wollen die Aktivisten noch gehen? Wird es noch radikaler oder wollen sich die Protestler mit konstruktiven Vorschlägen an der Klima-Diskussion beteiligen? Es ist aber zu befürchten, dass es noch radikaler wird. Auf Twitter suchte die Gruppe zuletzt nach Menschen mit einem LKW-Führerschein. Diese „Fähigkeit“ soll „für unser aller Leben eingesetzt werden“, heißt es darin.
Wenn es denn diese Protestform sein muss und der Klimakampf dem Buckel der einfachen Menschen weiter ausgetragen werden soll, hoffe ich, dass künftig dann zumindest ein E-Laster Straßen in den Städten blockiert. Aber: Mit Extremen erreicht ihr den Verstand der Menschen nicht!
Eine andere Meinung zu den Protesten der Klima-Kleber der „Letzten Generation“ hat RUHR24-Redakteurin Lena Zschirpe.
Hinweis: Dieser Kommentar entspricht der Meinung des Autoren und muss nicht zwingend die Ansicht der gesamten Redaktion widerspiegeln.