1. ruhr24
  2. Dortmund

Stadt Dortmund will Erziehermangel in Kitas mit Spezialplan lösen

Erstellt:

Von: Kathrin Ostroga

Der Fachkräftemangel ist auch in Dortmund spürbar. Kitas zum Beispiel suchen händeringend nach Personal. Ein Spezialplan soll nun helfen.

Dortmund – Wer ein Kind bekommt, sollte sich frühzeitig um einen Kitaplatz kümmern. Viele Einrichtungen in NRW sind überlastet und haben ein Problem damit, die vakanten Stellen zu besetzen. Auch Dortmund bekommt zum April hin eine neue Kita und sucht noch nach Personal. Wie RUHR24 erfuhr, soll nun ein Spezialplan helfen, die Stellen zu besetzen.

Spezialplan für Fachkräfte in Dortmunder Kitas soll gegen Mangel helfen

Das Schlüsselwort heißt „Fachkräftemangel“. Von diesem sind nicht nur die Kitas betroffen, sondern auch zum Beispiel die Pflege. Deshalb verkürzt NRW die Pflegeausbildung nun deutlich und hofft auf mehr Bewerber. Ganz ähnlich soll es bei den Kitas laufen. Wie die Stadt Dortmund informiert, greift hier die praxisintegrierte Ausbildung zum Kinderpfleger.

Die Idee an sich ist nicht neu. Schon in der Vergangenheit hatte es eine entsprechende Kooperation zwischen dem Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg und den Kindertageseinrichtungen der Stadt gegeben. Nun soll das Angebot allerdings ausgeweitet werden. Geplant ist eine weitere Ausbildungsklasse pro Jahrgang. Der Rat muss über die Pläne allerdings noch entscheiden.

Geht der Plan auf, soll das ganz so ablaufen: Die Auszubildenden besuchen zwei Jahre lang das Berufskolleg und absolvieren die Praxiseinheiten direkt in den Kitas. Danach ist geplant, die Fachkräfte direkt in den Einrichtungen der Stadt Dortmund zu übernehmen und so dem Mangel entgegenzuwirken.

Kinderpflegeausbildung soll Fachkräfteloch in Dortmund stopfen

Wer sich für die Ausbildung zum Kinderpfleger bei der Stadt Dortmund interessiert, dem muss allerdings gesagt sein, dass es mindestens einen Nachteil im Vergleich zur klassischen Erzieherausbildung gibt. Dafür dauert die Kinderpfleger-Ausbildung nur zwei Jahre und somit ein Jahr weniger als die zum Erzieher oder zur Erzieherin (mehr Dortmund-News bei RUHR24).

Aber was ist das für ein Nachteil? Wie die Stadt Dortmund informiert, gibt es für den Ausbildungsgang keine Tarifbindung. Die Azubis würden ein Ausbildungsentgelt erhalten, „um einen monetären Anreiz für die Ausbildung zu schaffen und den Ausbildungsgang attraktiv zu gestalten“. In anderen Worten: Kinderpfleger verdienen unter Umständen in der Ausbildung und auch später in der Anstellung weniger als Erzieher.

Dortmund setzt beim Fachkräftemangel auf eine besondere Ausbildung in Kitas.
Dortmund setzt beim Fachkräftemangel auf eine besondere Ausbildung in Kitas. © Funke Foto Services/Imago

Damit sollen sich laut der Stadt Dortmund Beruf und Ausbildung der beiden Zweige voneinander abgrenzen. Erzieher profitieren von dem Ausbildungstarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Kinderpfleger dagegen fallen unter den Tarifvertrag für Ausbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz. Trotz anderer Bezahlung sollen sie als Zweitkräfte auch auf Stellen von Erziehern eingesetzt werden können.

Auch interessant