Dortmund: Kölner Student will Kirche in Treffpunkt mit Café-Bar verwandeln
Für eine alte, ungenutzte Kirche in Dortmund gibt es Pläne für einen Radikalumbau. Die Ideen klingen ambitioniert und könnten das Quartier verändern.
Dortmund – Eine katholische Kirche in der Dortmunder Nordstadt wird seit langem nicht mehr wirklich genutzt. Verfallen lassen? Zu schade. Eine Idee aus Köln könnte dem alten Gotteshaus jetzt wieder neues Leben einhauchen.
Kirche | St. Michael |
Adresse | Westerbleichstraße 42 |
Gemeinde | Katholische Pfarrei Heilige Dreikönige |
Dortmund: Alte Kirche in der Nordstadt soll Cafébar und mehr bekommen
Ideengeber ist Jochen Haeussler, seines Zeichens Student der Architektur und des energieoptimierten Bauens aus Köln. Auch dort sind die Probleme der Dortmunder Nordstadt offenbar längst bekannt: Wohnungsknappheit, viel Armut, Obdachlosigkeit.
Die St.-Michael-Kirche in der Westerbleichstraße und das angrenzende Leo-Haus könnten Teile dieser Probleme lösen. So könnte die Kirche nach den Plänen Jochen Haeusslers nach einem Umbau als Ort der Begegnung, das Leo-Haus als Schlafstätte für Obdachlose dienen.
Dortmund: Obdachlose sollen in alter Kirche in der Nordstadt Anlaufstelle finden
Obdachlose sollen in der Kirche Hilfe erhalten, sei es medizinisch wie auch in allen anderen Lagen. Sie sollen an Arbeitsplätzen Computer nutzen können und in einem separaten Schlafbereich zur Ruhe kommen. Sogar Gruppen- und Seminarräume sowie Sanitäranlagen sind vorgesehen. Damit wären die seitlichen Bereiche der Kirche komplett genutzt.

Das Hauptschiff der Kirche würde frei bleiben, könnte dadurch für Veranstaltungen verschiedenster Art oder als Ort zum wettergeschützten Tagesaufenthalt genutzt werden. Zudem seien Ausstellungen, Seminare, Konzerte, Lesungen, Vorträge und auch Gottesdienste denkbar. Damit würde Dortmund nach der „Eventkirche“ in Dorstfeld das nächste Gotteshaus für Veranstaltungen bekommen.
Kirche in Dortmund soll komplett umgebaut werden
Als Schmankerl hat sich Jochen Haeussler im Altarbereich ein Café als Treffpunkt für das Viertel überlegt. Von dort aus soll es einen direkten Zugang zu einem Kräutergarten geben. Draußen vor der Kirche sollen Outdoor-Möbel stehen. Haeussler fasst zusammen: „Das Projekt richtet sich neben den auf der Straße lebenden Menschen an alle Menschen in der Nordstadt. Es soll Begegnung stattfinden, Vorurteile abgebaut werden und Teilhabe gelebt werden.“

Ob es auch so umgesetzt wird, steht in den Sternen. Akteure vor Ort zeigen sich offen, jetzt müssten die Pläne des Studenten in der Stadtverwaltung und der Politik diskutiert werden.