Der Herbst ist da

Kastanienbäume laden in Dortmund zum Sammeln ein – leiden aber unter Schädlingen

Der Herbst ist da und die ersten Kastaniensammler sind in Dortmund unterwegs. Wo gibt es viele Rosskastanien und Maronen im Stadtgebiet?

Dortmund – Sie sind oft das Symbol für den Herbst. Die Rede ist von Kastanien. Die braunen Nussfrüchte sind begehrte Sammel- und Deko-Elemente bei Jung und Alt. Auch Dortmund hat einige Kastanien zu bieten. Es gibt sogar Exemplare aus dem vorletzten Jahrhundert.

StadtDortmund
BundeslandNRW
BaumRosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Kastanien sammeln in Dortmund: Welche Kastanien sind giftig, welche sind essbar?

Kastanien sind grundsätzlich in zwei einfache Variante zu unterscheiden: Die einen sind essbar, die anderen sind giftig. Die Esskastanien, auch Edelkastanien oder Maronen genannt, gelten als sehr gesund. Die Rosskastanie hingegen ist giftig und kann schlimme Magenschmerzen und Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Dafür kann man sie als Hausmittel nutzen.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Edel- und Rosskastanie sind die Formen der Früchte. Die giftige Rosskastanie ist kugelig, braun und glänzt. Die essbaren Kastanien sind zwar auch braun, verlaufen aber eher flach und oben spitz zu.

Letztere sind auch in Dortmund seltener zu finden. Dennoch gibt es sie im Stadtgebiet. 147 Edel- oder Esskastanienbäume (Castanea sativa) gibt es in Dortmund. Auch die bekannten Maronen befinden sich darunter, die das Grünflächenamt als Stadtbäume mitzählt, schreibt die Stadt Dortmund auf Anfrage von RUHR24. Hinzu kommen unzählige Bäume in Parks und auf Privatgrundstücken.

Rund 3000 Kastanienbäume tummeln sich in Dortmund – einige tragen nur wenige Früchte

Auch die Zahl an Rosskastanienbäumen kann sich sehen lassen. Nach Angaben der Stadt tummeln sich rund 3000 Bäume innerhalb der Stadtgrenzen – viele von ihnen als Stadtbäume erfasst. Und diese haben eine besondere Eigenschaft: Damit die Bäume im Herbst durch herabfallende Kastanien keine parkenden Autos beschädigen, sind diese Bäume besonders fruchtarm. Deswegen könne die Stadt keine Hotspots für Kastaniensammler nennen, da viele Kastanienbäume diese Eigenschaft besitzen.

Trotzdem gibt es Möglichkeiten, sich die Taschen, Tüten oder Rucksäcke voll mit Kastanien zu machen. In den diversen Parks in Dortmund stehen teilweise besonders alte Kastanienbäume, die mit Sicherheit noch die eine oder Baumfrucht fallen lassen.

Lecker und gesund: Frische Maroni auf einem Wochenmarkt

150 Jahre alte Kastanie auf Privatgrundstück in Dortmund: Bäume mit Früchten in Parks

Beispielsweise steht eine Esskastanie mit rund 430 Zentimetern Stammumfang im Schlosspark Bodelschwingh. Eine besonders alte Rosskastanie mit einem Stammumfang von zirka 400 Zentimetern steht am Brackeler Hellweg 152, eine mit sogar 440 Zentimetern Umfang im Park Haus Dellwig. Aber Achtung! Beide Bäume befinden sich auf einem Privatgrundstück. Die Kastanie am Brackeler Hellweg wird auf ein Alter von rund 150 Jahren geschätzt.

Sonst befindet sich eine Rosskastanie aus dem Jahr 1880 im Dortmunder Westpark und ein Exemplar aus dem Jahr 1875 in der Parkanlage am Museum am Ostwall.

Kastanienbäume leiden unter Parasiten und Bakterien – Maronen sind Zukunftsbäume

Allerdings leiden Dortmunds Kastanienbäume seit einigen Jahren unter einem Schädling und den klimatischen Bedingungen. Die Trockenheit des vergangenen Sommers, der in NRW zu heiß und trocken ausgefallen ist, macht den Bäumen zu schaffen. Hinzu kommen die sogenannte Rosskastanien-Miniermotte und eine bakterielle Erkrankung (Pseudomonas syringae pv. aesculi), die bereits vor einigen Jahren ein Massensterben verursacht hatte.

Ein Kastanienbaum hat stachelige Fruchtkapseln gebildet, braune Stellen auf den Blättern weisen auf Schädlingsbefall durch Miniermotten hin.

„Durch das Bakterium stirbt am Baum der befallene Bereich im Kambium ab, sodass weiteren Schadorganismen, vor allem Pilzen, der Weg geöffnet wird und es manchen Bäumen nicht mehr gelingt, ihre eigene Abwehr erfolgreich einzusetzen“, teilt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann mit.

Die Miniermotte sorgt auf der anderen Seite dafür, dass das Laub schneller zu Boden fällt. Doch es gibt ein Funken Hoffnung: Die Esskastanie ist nicht von diesen Schädlingen befallen und zählt deshalb als Zukunftsbaum. Das heißt, dass die Dortmunder sich vielleicht künftig auf noch mehr kulinarische Sammelobjekte freuen können.

Rubriklistenbild: © Mareen Fischinger/Imago

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