Fußgänger und Radfahrer
Dortmund will Autofahrern auf Innenstadt-Wall zwei Spuren nehmen
Mehr Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer ist das Ziel. Der Wallring in Dortmund soll im Rahmen eines Drei-Stufen-Plans umgebaut werden.
Dortmund – Die ambitionierten Pläne für eine fahrradfreundliche Innenstadt sollen in Dortmund nun endlich umgesetzt werden. Die Stadtverwaltung hat bereits Anfang 2022 Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich ihrer Wünsche für den Straßenverkehr befragt. Jetzt stellt die Stadt einen Drei-Stufen-Plan für den Umbau des Wallrings vor und gibt an, auf welche Veränderungen sich Einwohner einstellen müssen – sofern der Rat der Stadt im Dezember zustimmt.
Stadt Dortmund legt Plan für den Wallring vor – mehr Raum für Radfahrer und Grünflächen
Der Wall in Dortmund gilt als zentrale Verkehrsader in der Innenstadt. Um das Radfahren attraktiver zu machen und mehr Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer zu gewähren, hat die Stadt im Rahmen des EU-Förderprojekts „Emissionsfreie Innenstadt“ mögliche Änderungsmaßnahmen des Wallrings untersucht. Zudem sollen neugestaltete Flächen und Begrünung die Aufenthaltsqualität an einer der Hauptstraßen Dortmunds erhöhen.
Als Ergebnis des Entwicklungsprozesses entstand ein dreistufiger Realisierungsplan. Dabei soll die Verkehrslage auf dem Wall völlig neu organisiert werden, denn eine Fahrspur je Fahrtrichtung soll wegfallen und für städtegestalterische Ideen genutzt werden.
Doch wie bereits der Bau des Radwalls im Osten der Innenstadt zeigt, legt Dortmund den Fokus immer mehr auf den Ausbau neuer Radwege. Um auf die Veränderung in der Verkehrssituation am Wallring reagieren zu können, soll die Umgestaltung in drei Stufen verwirklicht werden. Laut Stadt Dortmund soll der Auto- und Lieferverkehr weiterhin leistungsfähig bleiben.
Dortmund soll fahrradfreundlicher werden: Drei-Stufen-Plan sieht Reduzierung der Fahrspuren vor
In der ersten Stufe des Realisierungskonzepts ist der Wegfall einer Fahrspur je Richtung auf dem Großteil des Wallrings zwischen Neutor und Bornstraße vorgesehen. Die umgebauten Radverkehrswege am Ost- und Schwanenwall sollen als Radwall erhalten bleiben. Allerdings werden auch vier Parkplätze im östlichen Stadtgebiet gesperrt.
Die zweite Stufe enthält die Reduzierung einer Fahrspur am Ost- und Schwanenwall. Erst in der dritten Stufe fällt auch eine Fahrspur je Fahrtrichtung am Wallabschnitt vor dem Dortmunder Hauptbahnhof weg. Zudem soll das Gelände am Hauptbahnhofseingang auf der Südseite erneuert werden (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).
Doch Autofahrer können zunächst aufatmen. Denn die umfassenden Bauarbeiten sollen voraussichtlich erst 2030 beginnen. Die Vorbereitungsmaßnahmen für die Verwirklichung der ersten Stufe könnten jedoch schon 2024 starten. Wie die Stadt mitteilt, soll die erste Stufe dann zumindest temporär mithilfe von Markierungen und entsprechenden Ampelsignalen realisiert werden.
Dortmund setzt für freigewordene Flächen Wettbewerb an – attraktive Ideen für Neugestaltung
Die freigewordenen Flächen durch den Wegfall der Fahrspuren seien dann ein „Zugewinn an Aufenthaltsqualität und Begrünung“, so die Stadt. Mithilfe eines Wettbewerbs können unterschiedliche freiraumplanerische und städtebauliche Ideen für die Gestaltung des Straßenraums in Betracht gezogen werden. Der Wettbewerbsbeginn ist allerdings erst für 2025 geplant.
Ob die Neugestaltung des Wallrings auch die Raserszene in Dortmund verringert, bleibt abzuwarten. Aktuell handelt es sich nämlich nur um einen Vorschlag der Verwaltung, die jetzt zunächst durch alle politischen Gremien geht. Im Dezember 2022 soll dann der Rat der Stadt darüber entscheiden.
Rubriklistenbild: © Stadt Dortmund/Hendrik Konietzny