Dortmund: Auf dem Ostenhellweg steht ein Bett – was dahinter steckt
Ein Bett mitten in der City: In Dortmund ist das bald der Fall. Die Aktion soll bewusst irritieren. Es geht auch um das Thema Corona.
Dortmund – Ein leeres Bett steht bald mitten auf Dortmunds großer Einkaufsmeile, dem Ostenhellweg. Nein, das Bett soll nicht etwa zum Ausruhen für müde Shopping-Queens und -Kings dienen. Die Aktion hat einen ernsten Hintergrund.
Gewerkschaft | Gewerkschaft NGG Region Dortmund |
Geschäftsführer | Torsten Gebehart |
Adresse | Ostwall 17-21 |
Dortmund: Leeres Bett in der Innenstadt – warum?
Hotels und Gastronomen schlagen Alarm: Es gibt kaum noch Personal seit Corona. Kurzarbeit und geschlossene Betriebe sorgten während der Pandemie dafür, dass Beschäftigte abwanderten – in sicherere Branchen, wie etwa der Logistik.
Und wer macht jetzt die Betten in den Hotels und bringt das Schnitzel an den Restaurant-Tisch? Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) stellt am 10. November ein leeres Bett auf dem Ostenhellweg, um auf diese drängenden Fragen aufmerksam zu machen (hier weitere News aus Dortmund bei RUHR24 lesen).
Nach Corona: Hotels und Gastronomen in Dortmund haben Personal-Probleme
Das Bett ist ungemacht, um den „Betten-Notstand“ stärker zu betonen. Und nicht nur in den Hotels beim Roomservice gibt es Personalprobleme. Auch Köche, Kellner oder Rezeptionisten sind in Dortmund rar. „Die Personaldecke ist nicht mehr dünn, sie ist gewaltig löchrig“, sagt Torsten Gebehart von der NGG, dessen Gewerkschaft nicht zum ersten Mal an einer coronaspezifischen Aktion in Dortmund teilnimmt.
Läuft es ganz schlecht, könnten bald ganze Betriebe kollabieren, so der Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. Seine Lösung: Mehr Geld für Beschäftigte in Hotellerie und Gastronomie soll Arbeitskräfte locken.
Dortmund: Mehr Gehalt für Beschäftigte im Gastgewerbe gefordert
Da trifft es sich gut, dass Tarifverhandlungen zwischen der NGG und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Nordrhein-Westfalen anstehen. Aktuell, so die NGG, verdienen Beschäftigte im Gastgewerbe um die 1900 Euro im Monat – brutto.

Die NGG fordert daher mehr als zwölf Euro die Stunde sowie ein „spürbares Lohnplus für Fachkräfte“. Außerdem soll es künftig neue Lohn-Stufen geben, die das Personal anspornen sollen, durch mehr Leistung auf der „Gastro-Karriereleiter“ empor zu klettern. Und auch der eigene Nachwuchs soll durch bessere Bedingungen in den Betrieben gehalten werden.