Noch in 2022

„Todesfalle“ Hauptbahnhof Dortmund: DB-Pläne sorgen für Entsetzen

Die Deutsche Bahn will gegen die Tauben in der Dortmunder Bahnhofshalle vorgehen. Die Taubenhilfe Dortmund kritisiert mögliche Pläne als „Todesfalle“.

Dortmund – Die Taubenhilfe Dortmund kritisiert die Pläne der Deutsche Bahn (DB) für den Dortmunder Hauptbahnhof. Die DB hat angekündigt, bis Ende des Jahres 2022 in NRW 100 Bahnhöfe zu modernisieren. In Dortmund soll unter anderem der Hauptbahnhof aufgehübscht werden. Als zentrales Ziel kündigt die DB an, gegen die Tauben in der Empfangshalle des Hauptbahnhofs vorgehen zu wollen. Die Pläne stoßen auf harte Kritik, weiß RUHR24.de.

Tauben im Dortmunder Hauptbahnhof: DB will gegen Tiere vorgehen

Bis Ende des Jahres sollen die vielen Tauben aus der Empfangshalle verschwinden, sagte die DB gegenüber Radio 91.2. Die Taubenhilfe Dortmund hält auf ihrem Instagram-Kanal dagegen: „Haben Sie sich die Situation dort einmal angeschaut? Viele Tauben? Das ist völlig fernab der Realität.“

Der Bahnhof habe ganz andere Probleme wie „Kot und Urin, den man in den Ecken findet, der definitiv nicht von den Tauben herrührt, mit Spritzen, die dort rumliegen“. Die Taubenhilfe Dortmund kritisiert in ihrem Post, dass das Tauben-Problem größer gemacht wird, als es sei.

Taubenhilfe Dortmund sieht kein Problem mit Tauben im Dortmunder Hauptbahnhof

Außerdem verurteilen sie mögliche Maßnahmen, sprechen von „Todesfallen“. Das ehrenamtliche Team setzt sich für die Tiere im Kreis Dortmund und Lünen ein. Teil ihrer Aufgaben ist es, sich zum Beispiel um verletzte Tauben oder Eiertauschprojekte zu kümmern.

Die Taubenhilfe argumentiert, die Tauben würden in der Dortmunder Bahnhofshalle nur „Schutz vor Nässe und Kälte, Schutz vor dem Tod suchen“. Gegen die Tauben spricht, dass sie Reisende stören könnten, Kot hinterlassen und Krankheiten übertragen können.

Zwischen der Deutschen Bahn und der Taubenhilfe Dortmund gibt es Uneinigkeit um Maßnahmen zur Taubenabwehr.

Ein Konflikt mit verhärteten Fronten. Die Mehrheit der RUHR24-Leser stören die Tauben am Dortmunder Hauptbahnhof übrigens nicht. In einer Umfrage vom 11. Dezember gaben 82 Prozent an, dass sie kein Problem mit den Tieren in der Bahnhofshalle haben (Stand: 13.12., 10.50 Uhr).

Taubenhilfe Dortmund droht der Deutschen Bahn bei Maßnahmen gegen Tauben

Welche genauen Maßnahmen die DB gegen die Tauben umsetzen will, steht noch nicht fest. Möglichkeiten wären die Installation von Spikes, Netzen oder eine elektronische Abwehr. Trotzdem findet die Taubenhilfe schon jetzt harte Worte des Widerstands (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Zum Einsatz von Netzen schreibt das Team an die DB gewandt: „Kontrollieren Sie ihre eigenen Netze? Wissen Sie von den losen Netzen an Gleis 6/7? [...] Diese Netze sind völlig falsch angebracht, viel zu locker und teils kaputt, damit erreichen Sie ihr Ziel nicht und für die Tiere werden sie zur Todesfalle.“

Entspannung im Streit zwischen Taubenhilfe und Deutscher Bahn?

Für den Fall, dass elektrische Schocks zum Einsatz kommen sollten, droht die Taubenhilfe mit dem Veterinäramt und weiteren Behörden. Gleichzeitig bieten sie der DB eine Zusammenarbeit an, um tierschutzgerechte Maßnahmen zu finden.

Mit Erfolg, denn inzwischen scheint sich der Konflikt zu entspannen. Die Taubenschutzhilfe schreibt auf Facebook, die DB habe Kontakt zu ihnen aufgenommen. Gemeinsam habe man beschlossen, den Hauptbahnhof mit den Verantwortlichen zu besichtigen und Probleme sowie Kritikpunkte zu besprechen.

Rubriklistenbild: © Marcel Kusch/dpa

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