Energiekrise

Spontan-Demo vor dem Hauptbahnhof Dortmund gegen „dreckige Hinterzimmerdeals“

Vor dem Dortmunder Hauptbahnhof steigt am heutigen Freitag eine Demo. Vor allem ein Thema steht dabei im Fokus.

Dortmund – Energie bleibt das Thema des Herbstes in Deutschland und in NRW. Wo finden sich zuverlässige Energieträger und wie umweltfreundlich sind diese? Schließlich wollte sich die Bundesregierung vor dem Ukraine-Krieg von umweltschädlichen Energieträgern wie der Kohle verabschieden. Am Freitagnachmittag (7. Oktober) geht „Fridays For Future“ Dortmund auf die Straße, um gegen ein umstrittenes Projekt zu demonstrieren.

StadtDortmund
GruppeFridays For Future
ThemaBraunkohle/ Lützerath

Fridays For Future protestiert in Dortmund für den Erhalt von Lützerath in NRW

Die Aktivisten fordern um 17 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit in Dortmund den Erhalt des Dorfes Lützerath und
den drastischen Ausbau von erneuerbaren Energien. Lützerath ist ein kleiner Ort am Rande des Tagebaus Garzweiler, südlich von Mönchengladbach.

Lützerath ist bereits von den dortigen Bewohnern verlassen worden. Der Grund: Der Energieriese RWE will die Braunkohle, welche unter dem Ort lagert, ausbaggern und für die Energiegewinnung nutzen. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) verteidigte den Entschluss zur Nutzung der Ortschaft für die darunter liegende Kohle.

Zudem hätten Neubaur und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie RWE-Chef Markus Krebber am Dienstag (4. Oktober) eine Vereinbarung vorgestellt, die den vorzeitigen Kohleausstieg von RWE schon im Jahr 2030 vorsieht, den Erhalt mehrerer Dörfer im rheinischen Revier sicherstellt, zugleich aber das Abbaggern von Lützerath vorsieht.

Braunkohleabbau in NRW: Lützerath soll weichen – Dortmunder protestieren

Das stößt allerdings auf Kritik – auch bei den Aktivisten von Fridays For Future in Dortmund. Sie berufen sich auf Studie des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Diese sagt, dass die Nutzung der Kohle unter Lützerath auch in Zeiten der Gaskrise für die Sicherung der Energieversorgung nicht notwendig sei.

Der Braunkohletagebau hat sich bis nah an die ersten Häuser des von den Einwohnern verlassenen Ortes Lützerath im Rheinischen Revier herangearbeitet.

„Die Klimakrise eskaliert und Robert Habeck versucht, den Menschen neue Pläne, die die Katastrophe anheizen, als guten Klimaschutz zu verkaufen“, teilt Fridays For Future mit. „Die Regierung ist jetzt in der Verantwortung, sozial gerechte
Krisenbewältigung umzusetzen, statt in dreckigen Hinterzimmerdeals erneut Konzernprofite über die Bedürfnisse der Menschen zu priorisieren“, ergänzt Malik Pätzold von Fridays For Future Dortmund.

Rubriklistenbild: © Sabrina Wagner/RUHR24

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