Zauberhaftes Event

Harry-Potter-Konzert in Dortmund sorgt vorab für Irritation

Die Harry-Potter-Musik kommt in Form eines Konzertabends nach Dortmund. Einige Besucher sind allerdings wegen einer Ukraine-Geste empört.

Dortmund – Harry Potter ist ein zeitloser Dauerbrenner. Auch wenn der letzte Teil der Reihe bereits 2011 über die Kino-Leinwände flimmerte, nahm der Hype zuletzt durch das Spiel „Hogwarts Legacy“ wieder Fahrt auf. Nun kommt ein Harry-Potter-Event nach Dortmund. Doch die Meinungen der Besucher verheißen nicht nur Gutes, wie RUHR24 erfuhr.

Besucher regen sich vor Dortmund-Termin über Kriegs-Geste bei Harry-Potter-Konzert auf

„The Magical Music of Harry Potter“ soll, wie der Name schon sagt, die Musik der Filme in den Fokus nehmen. „Original-Darsteller, Starsolisten, das London Philharmonic & Symphonic Film-Orchester mit Chor sowie einem weltbekannten Magier werden die musikalische Welt von Harry Potter zum Leben erwecken“, heißt es auf der Seite des Konzerthauses Dortmund an der Brückstraße.

Für einige Harry-Potter-Fans, welche die Veranstaltung in einer anderen Stadt schon besucht haben, fällt das Event allerdings zum Teil durch. Auf der Seite des Ticketanbieters Eventim hat „The Magical Music of Harry Potter“ drei von fünf Sternen. Besonders unter den relativ frischen Kommentaren aus dem Februar tummeln sich einige enttäuschte Besucher (mehr Dortmund-News bei RUHR24).

Hauptaufreger scheint ein politisches Statement zu sein. Ein Teil der Musiker kommt offenbar aus der Ukraine und hat laut Besucherberichten seine Solidarität mit dem Kriegsland ausgedrückt. So soll etwa die Nationalhymne des Landes gespielt worden sein. Dass die Fantasiewelt von Harry Potter mit aktuellen politischen Ereignissen verknüpft wurde, kommt bei einigen Besuchern nicht gut an.

Der Veranstalter hat sich auf eine Anfrage von RUHR24 nicht zu dem politischen Statement sowie der Kritik geäußert.

Harry-Potter-Event mit Stopp in Dortmund muss Kritik vertragen: „Ich rate jedem von der Veranstaltung ab“

„Politische Stimmung machen hätte nicht sein müssen, da wo sie nicht hingehört“, steht in einem Kommentar zum Halt der Tour in Nürnberg. „Ich kann mir nur schwer vorstellen, die wunderbare Fantasiewelt von Harry Potter mit unvorstellbaren politischen Faktoren zu verbinden, wenn endlich die ukrainische Nationalhymne gespielt wird“, heißt es an anderer Stelle.

Ein Besucher findet sogar noch deutlichere Worte: „Ich rate jedem von dieser Veranstaltung ab, es sei denn, man möchte gern mindestens zwei Stunden seines Lebens vergeuden und zusätzlich dafür zu zahlen“, steht im Kommentar.

Meinungen vor Harry-Potter-Event in Dortmund gespalten: „Ich hatte mehrmals Gänsehaut“

Aus anderen Städten gibt es aber ebenfalls viel Lob und Zuspruch für das Harry-Potter-Event. „Die Musik und das Orchester waren im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft!“, oder: „Mein großes Lob gilt vor allem dem Dirigenten. Er war einfach super, nicht nur musikalisch, sondern hat er auch die ganze Show als Entertainer mit begleitet“, heißt es zur Vorstellung in Siegen.

Im Konzerthaus in Dortmund findet im März ein Harry-Potter-Konzert statt.

„Ich hatte mehrmals Gänsehaut. Die Auswahl der Stücke, der Sound und die Qualität des Orchesters waren sehr gelungen“, steht in einem Kommentar aus Hannover.

Harry-Potter-Konzert erntet nicht nur Kritik – Karten für Dortmund fast ausverkauft

Auch für das politische Statement gab es nicht nur Kritik. „Ein ebenfalls sehr bewegender Moment, da das Orchester aus der Ukraine kam. Vor allem in Anbetracht der Harry Potter Geschichte und Moral eine Geste, die ich als alles andere als ‚Fehl am Platz‘ empfunden habe“, schreibt ein Besucher bei Eventim.

Wer sich ein eigenes Bild machen will, kann das am 20. März im Konzerthaus in Dortmund tun. Restkarten sind noch in den Kategorien 1 (77 Euro) und 3 (57 Euro) verfügbar (Stand 23. Februar, 7.45 Uhr). Viele Karten gibt es nicht mehr. Neben den Musikern sind auch Darsteller wie Chris Rankin und James Payton beim Event dabei.

Wichtige Information für Besucher, die mit dem Auto anreisen: Die Tiefgarage Konzerthaus am Wall in Dortmund wird aktuell renoviert und ist geschlossen.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert nun schon etwa ein Jahr an (24. Februar 2022). Experten rechnen auch die Jahre davor seit 2014 bereits zum Konflikt dazu. Unter anderem wurde die Halbinsel Krim in dieser Zeit annektiert. Mehr als 40.000 Todesopfer wurden seitdem gezählt. 15.000 Menschen gelten als vermisst. Millionen Menschen sind geflohen. Diese Spenden werden in Dortmund für die Ukraine immer noch gebraucht.

Rubriklistenbild: © Rüdiger Wölk/ Cinema Publishers Collection/ Imago/ Collage: RUHR24

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