Letztes Grundstück ist vergriffen
Hafen Dortmund zu 100 Prozent belegt – Chefin steht vor Problem
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Der Dortmunder Hafen hat sein letztes freies Stück vermietet. Was zunächst gut klingt, stellt die Stadt vor ein Problem – das man im Ruhrgebiet kennt.
Dortmund – Das größte Industrie- und Gewerbegebiet von Dortmund ist bis auf den letzten Zentimeter vermietet. Das letzte freie Grundstück sicherten sich jüngst die Gerüstbauer der Weise GmbH & Co. KG, die Jahr für Jahr das Gerippe des Dortmunder XXL-Weihnachtsbaum errichten. Die frohe Botschaft bringt aber gleichzeitig ein Problem mit sich.
Hafen Dortmund ist jetzt zu 100 Prozent belegt
Denn Unternehmen, die in Dortmund auf die Anbindung ans Wasser und die Schiene angewiesen sind, finden jetzt keinen Platz mehr. „Es gilt nun zu überlegen, wie wir künftig mit Ansiedlungswünschen dieser Unternehmen umgehen“, so Bettina Brennenstuhl, Vorständin der Dortmunder Hafen AG.
Dass in der Folge Unternehmen, die nicht auf Wasser und Schiene angewiesen sind, vom Hafen gekündigt werden, sei nicht beabsichtigt, betont Brennestuhl gegenüber RUHR24. Stadt und Hafen müssten nun viel mehr abwägen, ob es Sinn ergäbe, „auf der grünen Wiese“ mehr Flächen für Gewerbe- und Industrie zur Verfügung zu stellen (Hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen).
Dortmund hat gleiche Herausforderung, wie andere Städte im Ruhrgebiet
Der Dortmunder Hafen und die Stadt Dortmund insgesamt hätten laut Brennstuhl „die gleiche Herausforderung wie andere Ruhrgebietsstädte inklusive der dortigen Häfen auch: ein hoher Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen, dem keine freien Flächen zur Verfügung stehen.“ Mit anderen Worten: Für mehr Wachstum bräuchte es mehr Platz.
Während die Industrieflächen am Hafen zu 100 Prozent dicht sind, wächst im östlichen Teils des Hafens Stein um Stein, Gebäude um Gebäude, die nächste Fläche zu einem neuen Areal zusammen: das Digital-Quartier an der Speicherstraße.
Hafen-Viertel an der Dortmunder Speicherstraße nimmt Form an
Zuletzt wurden dort Pläne für eine neue Markthalle am Wasser bekannt. Jüngst zog der erste große, neue Mieter ins Viertel: das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST).
Weitere Projekte an der Speicherstraße sind:
- „Lensing Media Port“ (Digitale Angebote des Verlages Lensing Media, u.a. Ruhr Nachrichten, RUHR24)
- „Hafenforum“ (Co-Working-Space, Gastronomie und ein Zentrum für Gründerinnen und Gründer)
- „Heimathafen Nordstadt“ (Bildungs- und Beratungszentrum für Migranten)
- „Akademie für Theater und Digitalität“ (Ideenschmiede für digitale Transformation des Theaters)
Rubriklistenbild: © Christian Bohnenkamp/Dortmunder Hafen AG, Hans Blossey/Dortmunder Hafen AG; Collage: RUHR24