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Massive Probleme an Dortmunder Nordstadt-Grundschulen: „Besondere Situation“

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Von: Marian von Hatzfeld

400: Das ist die Zahl der fehlenden Schulplätze in ganz Dortmund. Die Stadt zeigt jetzt die Engpässe in den Grundschulen in Dortmunds Stadtbezirken.

Dortmund – Knapp 22 Grad, Sonnenschein – und 400 leere Stühle auf dem Nordmarkt in Dortmund: Am Donnerstagvormittag (4. Mai) protestierten Kinder und Erwachsene unter anderem wegen fehlender Grundschulplätze in Dortmund. Aber in welchen Stadtbezirken droht eine Benachteiligung der Kinder?

Fehlende Grundschulplätze in Dortmund: „Besondere Situation für Innenstadt-Nord“

„Das Ergebnis des Anmeldeverfahrens hat gezeigt, dass die Grundschullandschaft grundsätzlich bedarfsgerecht aufgestellt ist“, heißt es in einem Sachstandsbericht der Stadt Dortmund. Die Eltern der knapp 400 Kinder ohne Schulplatz dürften das jedoch anders sehen – vor allem in einem Stadtteil (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Das Schulverwaltungsamt der Stadt Dortmund schreibt: „Eine besondere Situation hat sich in diesem Jahr für den Stadtbezirk Innenstadt-Nord ergeben.“ Für rund 400 Kinder in der Nordstadt stünde kein wohnortnaher Schulplatz zur Verfügung. Laut Stadt konnten bereits im vergangenen Schuljahr (22/23) nicht alle Schüler versorgt werden. Deswegen seien Buslinien eingerichtet worden, um circa 60 Kinder zu Schulen in anderen Stadtbezirken zu fahren. Aber was macht die Stadt bei knapp 400 fehlenden Schulplätzen?

Baumaßnahme verzögert: Libellen-Grundschule in Dortmund sollte bereits 2023 erweitert werden

„Für den Stadtbezirk Innenstadt-Nord wurden bereits Maßnahmen zur Erhöhung der Kapazitäten angestoßen“, heißt es in der Vorlage. Dabei baut die Stadt zwei neue Schulen (Lessing-Grundschule und Grundschule an der Burgholzstraße) und erweitert zwei alte Grundschulen (Diesterweg- und Libellen-Grundschule). Fraglich ist, inwieweit die Planungen bei der akuten Situation helfen. Die Stadt kündigte bereits im April 2023 massive Veränderung an Schulen an.

Der Neubau der Lessing-Grundschule ist bereits fertiggestellt. 100 Erstklässler gehen zum Schuljahr 2023/24 an der Fichtenstraße zur Schule. Die anderen Pläne helfen jedoch frühestens ab dem Schuljahr 2024/25. Zudem sollte die Libellen-Grundschule bereits 2023 erweitert werden. Der Umbau verzögert sich allerdings bis 2024. Für den kommenden Schulstart müssen die Kinder aus der Nordstadt wieder Plätze in anderen Stadtbezirken finden. Aber auch da wird es eng.

Grundschulen in Dortmund ausgelastet – mehr Anmeldungen als Plätze

In gleich sechs Dortmunder Stadtbezirken (Eving, Hörde, Huckarde, Innenstadt-Ost, Scharnhorst, Innenstadt-Nord) gibt es mehr Anmeldungen als Schulplätze. Aplerbeck, Brackel, Lütgendortmund oder Mengede haben fast genauso viele Aufnahmen wie Plätze. Lediglich Hombruch und die Innenstadt-West sind nicht vollends ausgelastet.

Libellen-Grundschule und die Grundschule an der Burgholtzstraße in Dortmund
Die Libellen-Grundschule sollte bereits im Sommer 2023 ausgebaut werden. Die Baustelle verzögert sich aber bis 2024. © Hans Blossey/Imago

Die Kinder aus dem Bereich Innenstadt-Nord sollen auf die Bezirke Aplerbeck, Brackel, Hörde, Hombruch und in die westliche und östliche Innenstadt aufgeteilt werden. Nach Angaben der Stadt Dortmund steht „in den überwiegenden Fällen, in denen ein Kind nicht an der Wunschgrundschule aufgenommen werden kann, ein gleich gut zu erreichendes Platzangebot zur Verfügung“.

Inwiefern diese Aussage zum Schulstart 2023/24 wirklich zutrifft, bleibt abzuwarten. Eins ist jedoch sicher, ab Mai 2023 bekommen die Schüler in NRW einen neuen Alltagshelfer zur Seite gestellt.

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